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Knetzgau: Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail

Knetzgau

Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail

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    Finn Düring (links) und Lorenz Eirich ließen ihrer Kreativität freien Lauf und bauten trotz Corona unter Anleitung für Weihnachten eine eigene Krippe. 
    Finn Düring (links) und Lorenz Eirich ließen ihrer Kreativität freien Lauf und bauten trotz Corona unter Anleitung für Weihnachten eine eigene Krippe.  Foto: Christiane Reuther

    Orientalischer, fränkischer oder alpenländischer Stil? Beim Krippenbau sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. So sehen es jedenfalls die Krippenbauer Finn Düring und Lorenz Eirich. Sie haben ihrer eigenen Idee der Entstehung einer Krippe freien Lauf gelassen, um sich künstlerisch zu entfalten. Unter der fachmännischen Federführung des Knetzgauer Krippenbauers Walter Märkl haben beide unabhängig voneinander trotz Corona einen Krippenstall und ein Haus mit Stall gebaut. Beides präsentierten die Krippenbauer stolz noch vor Beginn des Lockdowns. Während Lorenz Eirich aus dem Knetzgauer Gemeindeteil Westheim einen Krippenstall mit Schindeldach baute, nahm sich der 14-jährige Finn aus Knetzgau das Haus seiner Vorfahren  zum Vorbild.

    Als Neunjähriger erwachte bei Finn Düring das erste Mal die Leidenschaft fürs Krippenbauen. Damals besuchte er im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Knetzgau einen Krippenbaukurs bei Walter Märkl. Fünf Jahre später kam bei dem Teenager die Idee auf, eine zweite Krippe zu bauen. Die Frage nach einer orientalischen oder fränkischen Krippe war schnell geklärt. Finn wollte seinem Onkel, Bäckermeister Edgar Düring, eine Freude machen. Er nahm das altehrwürdige fränkische Fachwerkhaus der Bäckerei Düring als Vorbild. Im Jahre 974 erbaut, war in früheren Jahren neben der Bäckerei, die heute noch vom Onkel betrieben wird, auch eine Weinstube in dem Haus integriert, das den Plan in Knetzgau schmückt.

    Finn ist vielseitig interessiert und engagiert sich unter anderem beim Technischen Hilfswerk (THW) in Haßfurt. Die Fingerfertigkeit und Kreativität wurden ihm offensichtlich in die Wiege gelegt, deshalb besucht er auch den Werken-Zweig der Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule in Haßfurt. Ganz so einfach war es dann doch nicht bei der Umsetzung des Plans. "Das Fachwerkhaus als offener Krippenstall war kaum machbar", sagt der Achtklässler. Deshalb hat Finn die Situation im Hof der Bäckerei nachempfunden und den Krippenstall quasi wie die Lagerhalle an das Fachwerkhaus dran gearbeitet.

    Wertvolle Tipps 

    "Die Architektur des Hauses musste leicht abgewandelt werden", sagte Finn. Dafür wurden Fenster und Fassade neu gestaltet. Detailgetreu haben die Fenster sogar Vorhänge bekommen. Vier Monate hat der Jugendliche ein bis zweimal in der Woche unter Anleitung an seinem Fachwerkhaus mit Stall in der Werkstatt von Walter Märkl gearbeitet und von diesem wertvolle Tipps erhalten. Dazu zählen für den Realschüler, wie er den Korpus für das Haus gestalten kann und wie sich verschiedene Arbeitsgänge intensivieren lassen. Das Kunstwerk des Jugendlichen ist rechtzeitig zum Weihnachtsfest im Schaufenster der Bäckerei Düring zu bestaunen.

    Aus Spaß an der Freude hat Lorenz Eirich sich dem Krippenbauen gewidmet. "Quasi jedes Jahr eine Krippe", erzählt der 66-jährige Rentner, der den Beruf des Bankkaufmanns erlernte. Als Organist im Landkreis im Einsatz, ist er dem Geschehen rund um Weihnachten besonders aufgeschlossen. Zwei bis drei seiner acht von ihm gefertigten Krippen stellt Eirich jedes Jahr im Wechsel bei sich zuhause auf. Eine von ihm gefertigte orientalische Krippe hat der Westheimer so angepasst, dass sie in den Treppenaufgang seines Hauses passt.

    Verschiedene Stile

    Von der fränkischen über alpenländischen bis hin zur orientalischen Bauweise hat er sich den verschiedensten Krippenstilen mit Leidenschaft gewidmet. Sogar eine Laternenkrippe zählt Eirich zu seinen Kunstwerken. Je nach Stil könne sich der Bau einer Krippe laut eigener Aussage auch über den Zeitraum von ein bis zwei Jahren hinweg ziehen, wie etwa bei dem aktuellen Krippenstall. Diesen überlässt der Krippenbauer als Dauerleihgabe dem "Offenen Treff" in Westheim, solange es diesen gibt. Man brauche einer große Fingerfertigkeit beim Bauen, erklärt Eirich und verweist auf das Schindeldach seiner Krippe. Jede Holzschindel wurde einzeln ausgesägt, auf alt getrimmt  und versetzt übereinander zusammengeklebt. Welchen Tipp hat der 66-Jährige für künftige Krippenbauer parat? "Viel Zeit, Muße und Liebe zum Detail mitbringen".

    Die Liebe und Freude am Krippenbauen hegt Walter Märkl Zeit seines Lebens. Unzählige Krippen hat Märkl laut eigener Aussage von Kindheit an in den letzten 70 Jahren gebaut. Der 80-Jährige hat aber auch gerne Krippenbauer jeden Alters unter seine Fittiche genommen. Deshalb sprechen die beiden Krippenbauer auch ein großes Lob für Walter Märkl aus.

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