„Es ist eine gelungene Veranstaltung: informativ, anschaulich und nach altersgerechtem Geschmack“, so der Tenor von Tilman Fischer, dem Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht. Mit einem Festwochenende an der Jugendverkehrsschule machte nicht nur die Kreisverkehrswacht ein halbes Jahrhundert voll. Quasi als „Hausherr“ blickte der Motorsportclub Knetzgau auf seine 60-jährige Geschichte und feierte gleichzeitig den 40. Geburtstag der Jugendverkehrsschule. Mit vielen Attraktionen rund um Verkehrsschule und Franz-Hofmann-Halle war in Knetzgau einiges geboten.
Landrat Wilhelm Schneider zeigte sich ganz angetan von den Attraktionen, die vom Oldtimertreffen über Fahrsimulator bis hin zum Kartschnuppertraining reichten. Von Letzterem machte er gemeinsam mit Herbert Behlert, dem Vorsitzenden des ADAC-Nordbayern, selbst Gebrauch und flitzte schnittig über den Kartplatz hinter der Franz-Hofmann-Halle. Schneider freute sich, dass man das Dreifach-Jubiläum sinnvoll verbunden habe. So könne er auch alle Verantwortlichen kennenlernen. Im Gespräch mit den vielen ehrenamtlich Tätigen wusste er deren Einsatz entsprechend zu schätzen.
Als besonderes Highlight fand das Oldtimertreffen eine gute Resonanz. Zur Mittagszeit gab es bereits 60 Nennungen für die Oldtimer ab 30 Jahren oder älter, wie Vorstandsmitglied Richard Böhnlein erklärte. Aber auch der Geschicklichkeitsparcours fand guten Anklang. Beim Bummel über das Gelände konnte man bei einer Fahrt in einem Autosimulator eine Formel 1-Strecke nachfahren. Saßen die Kinder mit Begeisterung vor dem Simulator, erwies sich dieser für manchen Erwachsenen als große Herausforderung. Denn die jüngeren Gäste – offensichtlich Playstation-erprobt – überlegten nicht lange und fuhren bei einem Unfall mit der Leitplanke einfach weiter.
Die gute Zusammenarbeit zwischen Motorsportclub und Polizei demonstrierte der Verkauf von alkoholfreien Getränken an der Saftbar. Ob „MSC-Bombe“, „Roter Teufel“, „Refresher“ oder „Sonniger Juni“, alle Cocktails trugen aktiv gegen den Alkoholkonsum bei und waren auch noch gesundheitsfördernd. Zu empfehlen war auch ein sogenannter „Driver-Cocktail“. Denn wie es sich mit 0,8 Promille anfühlt, konnte gleich am Stand nebenan getestet werden. Mit der „Alko-Brille“ auf der Nase hatte der 13-jährige André aus Sand Schwierigkeiten, aufrecht zu laufen oder einen Gegenstand vom Boden aufzuheben.
Die Kreisverkehrswacht präsentierte sich gleich mit zwei Aktionen: Bei dem Bundesprojekt „Junge Fahrer“ waren auf Einladung der heimischen Verkehrswacht Kollegen aus Kehlheim mit einem Überschlagsimulator vor Ort. Hier konnte das richtige Befreien simuliert werden. Reinhard Hauptmann war selbst lange Jahre als Lehrer an der Dreiberg-Schule Knetzgau mit seinen Schülern an der Jugendverkehrsschule im Einsatz. „Ich habe gar nichts gemerkt“, sagte der pensionierte Lehrer nach dem Ausstieg aus dem 120 000 Euro teuren Spezialfahrzeug. Im Gegensatz zu Elena Weißbeck sowie der Verfasserin dieser Zeilen, die nach dem simulierten Überschlag doch leicht irritiert wirkten. Zudem konnten an einem Infostand junge Fahrer wichtige Verkehrsinformationen erfragen.
Bei der zweiten Aktion „Fahr-Rad… aber sicher“ auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule konnten an einem Fahrradsimulator Gefahren „erfahren“ und erkannt werden. Für die jungen Fahrradfahrer wartete außerdem ein altersgerechtes Quiz, das mit einer kleinen Aufmerksamkeit belohnt wurde.
„Das ist ja so ein Autobahnauto?“ Auf die mehr als Feststellung formulierte Frage eines Besuchers antwortete PHMin Jasmin Gutowski: „Richtig erkannt.“ Die Verkehrspolizei Schweinfurt/Werneck war mit einem Fahrzeug zur zivilen Verkehrsüberwachung präsent. Mit diesem „Provida“ genannten Fahrzeug – zwei setzt die Verkehrspolizei Schweinfurt/Werneck ein – werden Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen durchgeführt. „Die Videoaufnahme im Auto wird erst eingeschaltet, wenn der Verdacht auf ein Verkehrsdelikt besteht“, erklärte die Polizeibeamtin, die einen Blick ins Innere des Fahrzeugs gewährte.
Eine Laserpistole dient bei der amtlichen Verkehrsüberwachung von Polizeibeamten zur Geschwindigkeitsmessung vorbeifahrender Fahrzeuge. Nähere Informationen dazu gab POK Werner Rottmann von der Polizei Haßfurt den interessierten – weil vielleicht schon Mal betroffenen? – Gästen.