Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Haßfurt: Müllgebühren im Landkreis Haßberge bleiben für zwei Jahre voraussichtlich konstant

Haßfurt

Müllgebühren im Landkreis Haßberge bleiben für zwei Jahre voraussichtlich konstant

    • |
    • |
    77 Kilogramm Restmüll je Einwohner wurden im Landkreisdurchschnitt im Jahr 2022 im Kreisabfallzentrum Wonfurt durch die Müllentsorger angeliefert.
    77 Kilogramm Restmüll je Einwohner wurden im Landkreisdurchschnitt im Jahr 2022 im Kreisabfallzentrum Wonfurt durch die Müllentsorger angeliefert. Foto: Christian Licha

    Eine gute und eine schlechte Nachricht verkündete Wilfried Neubauer, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge, am Dienstag in der Sitzung des Umwelt- und Werkausschusses unter dem Vorsitz von Landrat Wilhelm Schneider (CSU). Die Abfallgebühren bleiben voraussichtlich auch in den kommenden zwei Jahren konstant, aber ab 2026 wird es wohl zu einer Gebührenerhöhung kommen. Grund dafür ist, dass die in einem europaweiten Vergabeverfahren ermittelten Haus- und Sperrmüllabfuhrverträge zum 31. Dezember 2025 auslaufen und erneut ausgeschrieben werden müssen.

    Die Abfallentsorgungsgebühren wurden zuletzt für den Kalkulationszeitraum 2021 bis 2023 vorgenommen. Die Gemeinde Aidhausen hat die Rückübertragung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben auf den Landkreis zum 1. Januar 2024 beantragt. Das bedeutet, dass dann nicht mehr die Gemeinde Aidhausen für die Haus- und Sperrmüllentsorgung zuständig ist, sondern eben der Landkreis Haßberge. Deshalb schlug Neubauer dem Gremium vor, erneut eine Gebührenkalkulation nur für einen relativ kurzen Zeitraum von zwei Jahren vorzunehmen, nämlich für 2024 und 2025.

    Einheitliches Gebührensystem etablieren

    Ziel ist es, in dem künftigen, vergrößerten Entsorgungsgebiet des Landkreises ein einheitliches Gebührensystem zu etablieren, bis die Ergebnisse der Neuausschreibung  ab 2026 zum Tragen kommen. Aus abgaberechtlichen Gründen kann nämlich der bisherige Kalkulationszeitraum nicht einfach verlängert werden. Zwar habe man heute schon eine kalkulatorische Unterdeckung bei den Abfallgebühren, aber das könne man mit einem vorhandenen Überschuss von 2,1 Millionen Euro auffangen, so Neubauer.

    Für den Zeitraum ab 2026 sieht der Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes aber einen Sprung der Gebühren vorher. Genau Zahlen können noch nicht genannt werden, weil das Ausschreibungsergebnis abgewartet werden muss. Jedoch sei abzusehen, dass sich die allgemeinen Preissteigerungen, zum Beispiel bei den Personalkosten oder dem Unterhalt und Betrieb der Müllfahrzeuge, nicht unerheblich auf die zukünftigen Preise auswirken werden, sagte Neubauer. Zusätzlich belasten die Auswirkungen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes ab 2024 sowie der absehbare Rückgang der Mülldampfvergütung ab 2025 beim Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt  (GKS) den Gebührenhaushalt.

    Verwunderung über Preis für Asbestabfälle

    Kreisrätin Cäcilie Werner (CSU) gab die Verwunderung von Bürgern weiter, die für Asbestabfälle im Kreisabfallzentrum in Wonfurt 230 Euro je Tonne bezahlen müssen. Im Landkreis Schweinfurt betrage die Gebühr nur 130 Euro, so Werner. Die Abfallwirtschaft arbeite nach dem Gesamtdeckungsprinzip, antwortete Neubauer. Das heißt, wenn man die Gebühren für eine Abfallsorte reduzieren wolle, müssten dafür die Preise für andere Sachen steigen.

    Der höhere Betrag für die Asbestentsorgung sei der Tatsache geschuldet, dass der Landkreis nur eine DK2-Deponie betreibe, welche von sich aus höhere Kosten verursache. Es stehe aber im Raum, eventuell die Deponie um eine DK1-Fläche zu erweitern, auf der dann auch Asbest abgelagert werden könne. Dies müsse aber erst noch ausführlich beraten werden, so Neubauer.

    Müllaufkommen je Einwohner etwas zurückgegangen

    Währenddessen ist das einwohnerbezogene Müllaufkommen im Berichtsjahr 2022 etwas zurückgegangen. Lag die Gesamtabfallmenge je Einwohner im Jahr 2021 noch bei 394 Kilogramm, betrug sie ein Jahr später 364 Kilogramm. Die Hausmüllmenge reduzierte sich um zwei Kilogramm auf 77 Kilogramm je Einwohner, wobei die Spanne in den einzelnen Gemeinden recht groß war.

    Am wenigsten Restmüll produzierten die Einwohner der Gemeinde Gädheim mit 65 Kilogramm je Einwohner, während es in Untermerzbach stolze 98 Kilogramm je Einwohner waren. Neubauer betonte aber ausdrücklich, dass dem Phänomen in Untermerzbach nachgegangen wurde und dabei im Wesentlichen nur ordnungsgemäß sortierter Restmüll festgestellt wurde, also keine Dinge, die nicht in die schwarze Abfalltonne gehören.

    Neubauer lobte auch die Entscheidung, die Gelbe Tonne seinerzeit eingeführt zu haben und nicht den Gelben Sack. Der Verpackungsmüll lag 2022 im Landkreisdurchschnitt bei 29 Kilogramm je Einwohner, was insgesamt 2348 Tonnen ausmacht. Davon wurden 162 Tonnen direkt bei den Wertstoffhöfen von den Verbrauchern angeliefert, der Rest wurde mit den Leerungen der Gelben Tonne abgeholt.

    Abfallkalender 2024 wieder im größeren Format

    Viel Kritik kassierte der Abfallwirtschaftsbetrieb im vergangenen Jahr bei der Umstellung der Abfallkalender auf ein kleineres Format. Neubauer bestätigte, dass die Beschwerden berechtigt waren. Zwar habe man fünf Tonnen Papier damit eingespart, aber das Kalendarium fiel eindeutig zu klein aus. Für den Abfallkalender 2024, der in nächster Zeit verteilt wird, habe man Abhilfe geschaffen. Zukünftig besteht dieser aus vier Seiten, jeweils eine für drei Monate. Die Abfall-App, mit der man an die Abfuhrtermine erinnert wird und für die sich Kreisrat Julian Müller (Junge Liste) besonders eingesetzt hatte, habe sich dagegen gut etabliert, erklärte Neubauer.

    Kreisrat Harald Pascher (FDP) fragte an, wann die Wühlkiste in Ebern wieder geöffnet werde. Das Geschäft des Abfallwirtschaftsbetriebes, in dem man gebrauchte Haushaltswaren kaufen kann, ist seit Juli 2023 geschlossen. Grund dafür war ein Wechsel des Eigentümers. Jetzt habe man sich darauf verständigt, dass nach erfolgter Renovierung durch den Vermieter, der Laden am gewohnten Standort in der Kapellenstraße 6 voraussichtlich im März 2024 wieder geöffnet werden kann, erklärte Neubauer.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden