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KREIS HASSBERGE: Natur wird mit Frostschäden fertig

KREIS HASSBERGE

Natur wird mit Frostschäden fertig

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    Erfroren: Der junge Mais wird wohl nochmals ausschlagen.
    Erfroren: Der junge Mais wird wohl nochmals ausschlagen. Foto: Foto: M. Mösslein

    Die kalte Sophie (15. Mai), die letzte der Eisheiligen, hatte sich bereits verabschiedet, da schlug der Frost in der Nacht auf Donnerstag nochmals zu: Bis auf vier Grad unter Null sank das Thermometer in Staulagen, beispielsweise vor Waldrändern und Heckensäumen, erklärt Klaus Merkel, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands. Dennoch: Größere Frostschäden beklagen im Haßbergkreis weder Maisbauern, noch Winzer oder Obstbauern.

    „Man sieht schon, dass der Frost zum Teil erheblich war“, sagt Merkel. Vor allem junge Maispflanzen auf den Feldern, aber auch Rapsblüten seien frostempfindlich. Tatsächlich lassen auf Feldern rund um Hofheim manche Maispflanzen gelblich verfärbte Blätter hängen.

    Auch auf dem Acker des Goßmannsdorfer Landwirts Bernhard Müller, am Hofheimer Stadtrand Richtung Goßmannsdorf, sehen Maispflanzen, besonders die am Ackerrand, wie verwelkt aus. Doch Müller bleibt gelassen. „Im vergangenen Jahr war es viel schlimmer, da war alles platt gelegen“, erinnert er sich. Doch selbst da hätte sich der Mais vom Frostschaden in den ersten Maitagen gut erholt. Eine Woche später, berichtet Müller, hätte der Mais neu ausgetrieben. Die Ernte erbrachte dann sogar sehr gute 115 Doppelzentner pro Hektar. Also sieht er heute keinen Grund zur Sorge. „Im Lauf der kommenden Woche“, sagt BBV-Kreisobmann Merkel, „wird man sehen, welchen Schaden der Frost tatsächlich angerichtet hat.“

    Besonders hart hatte der Maifrost 2011 die Winzer getroffen. Anders ist die Lage in diesem Jahr. „Das ist auf keinen Fall vergleichbar“, meint Roger Nüßlein aus Zeil. Der Winzer ist Vorsitzender des Weinbauvereins Haßberge, dem 80 Winzer im Landkreis angehören. Die Eisheiligen hätten in diesem Jahr keine messbaren Schäden an den Rebstöcken hinterlassen, die in diesem Frühjahr laut Nüßlein „bilderbuchmäßig“ ausgetrieben sind. Nüßlein hatte in der Nacht auf Donnerstag, der kältesten der zurückliegenden Nächte, aufs Thermometer geschaut: Morgens um fünf waren es im Zeiler Ortskern zwei Grad über Null. In den Weinbergen dürften es, so schätzt der Winzer, etwa zwei Grad kälter gewesen sein. Die Temperatur lag also um den Gefrierpunkt. In der kritischen Nacht des vergangenen Jahres (zum 4. Mai) waren es drei, vier Grad unter Null. Ein kritischer Zeitpunkt steht den Winzern jedoch noch bevor: Wenn es Anfang Juni kalt und nass ist, dann verrieseln die Rebstöcke, will heißen, die Reben bilden keine ordentlichen Fruchtansätze aus.

    Andreas Hetzel, ist Juniorchef auf dem elterlichen Weingut in Oberschwappach. Er berichtet zwar von einigen Frostschäden in der Weinlage Sömmertal, von Oberschwappach Richtung Westheim/Eschenau. Doch auch hier fielen die Schäden deutlich geringer aus als vergangenes Jahr. Dieses Mal waren nur die untersten Rebzeilen in der Hanglage betroffen, sagt Hetzel.

    Nachblüte gleicht aus

    Auch die Obstbaubetriebe scheinen glimpflich davongekommen zu sein. Herbert Och aus Rabelsdorf, in der Gemeinde Pfarrweisach, baut auf drei Hektar Intensivobst an: Kirschen, Äpfel, Birnen und Zwetschgen. Die jüngste Frostnacht mit zwei Grad unter Null habe zwar an Nussbäumen in Tallage die Blätter erfroren, doch die Obstbäume hätten keinen Schaden erlitten. Vor drei Wochen allerdings, als das Thermometer nachts vier, fünf Grad Frost angezeigt hat, da habe die Kirsch- und Apfelblüte schon gelitten, sagt Och. Doch die Nachblüte gleiche solche frühen Schäden meist ziemlich aus. „Und wenn die Bäume nicht ganz so voll hängen, ist das für die Qualität nur gut“, sagt der Obstfachmann. So hätten vergangenes Jahr beispielsweise an seinen Kirschbäumen nur die nach unten hängenden Früchte den Maifrost überstanden, doch diese seien hervorragend herangereift.

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