Mit 2,6 Millionen Euro ist die Netto-Verschuldung der Stadt Hofheim auf dem niedrigsten Stand der letzten 15 Jahre. Dies sagte Bürgermeister Wolfgang Borst anlässlich der Verabschiedung des Haushalts während der Stadtratssitzung am Dienstag im Schüttbau.
Schuld daran sei zum einen die Tatsache, dass manche Projekte in den vergangenen beiden Jahren coronabedingt nicht umgesetzt werden konnten. Zum anderen überwies der Freistaat Bayern 413.000 Euro als Ausgleich für aufgrund der Corona-Krise fehlender Gewerbesteuereinnahmen.
Einige Maßnahmen konnten dennoch angeschoben werden: Die Grüne-Markt-Straße wird derzeit erneuert. Die Baumaßnahmen am Klosterkeller in Eichelsdorf gehen dem Ende entgegen. Der neue Parkplatz in der Lendershäuser Straße wird in zwei Wochen fertig. Grundstücke im Industriegebiet wurden verkauft. Dennoch stünden noch einige Großprojekte an, wie der Kanalbau in Eichelsdorf, die Umstellung der Kläranlage Hofheim auf Faulung oder der Anschluss der Kläranlage Rügheim an Hofheim.
Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1025 Euro
Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt 16.996.050 Euro und liegt damit nur knapp unter dem Rekordhaushalt des vergangenen Jahres. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 12.626.550 Euro, der Vermögenshaushalt mit 4.369.500 Euro. 696.890 Euro werden vom Verwaltungs- dem Vermögenshaushalt zugeführt. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 1025 Euro zum Jahresbeginn. Der Gesamtschuldenstand liegt bei 5.214.717 Euro. I
m Haushaltsjahr 2022 ist keine Darlehensaufnahme vorgesehen. Dies hängt auch damit zusammen, dass coronabedingt nicht alle Maßnahmen umgesetzt werden konnten. Aus der Rücklage werden 696.890 Euro entnommen. Zum Jahresende beträgt der Schuldenstand 4.728.519 Euro, das sind 930 Euro pro Einwohner. Der voraussichtliche Rücklagenstand am Jahresende liegt bei 2.672.732 Euro.

Die Schulverbandsumlage beträgt 385.000 Euro, das sind 1681 Euro pro Grund- bzw. Mittelschüler. Die Umlage an die Verwaltungs-Gemeinschaft Hofheim steigt von 809.920 im Vorjahr auf 905.500 Euro. Die Einwohnerzahl betrug zum 30.6.2021 5087 Einwohner. Die Kreisumlage bleibt mit 2.523.600 Euro unverändert. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer steigt voraussichtlich leicht auf 2.750.000 Euro. Die Schlüsselzuweisungen betragen 955.600 Euro. Das sind 7250 Euro weniger als im Vorjahr.
Alle Stadtratsfraktion stimmten dem Haushaltsentwurf einstimmig zu.
Rohre im VHS-Gebäude sind verrostet
Konrad Spiegel (SPD, Fortschrittliche Bürger) regte an, das VHS-Gebäude für die Aufnahme von Flüchtlingen umzubauen. Borst erwiderte, dass es im VHS-Gebäude weder eine Heizung noch eine funktionierende Wasserleitung gibt. Die Rohre seien verrostet. Geplant sei, die ehemalige Sozialstation in Lendershausen umzubauen. Derzeit seien zirka 240 Geflüchtete aus der Ukraine auf dem Gebiet der Hofheimer Allianz untergebracht.
Schwimmmeister Mathias Heß berichtete, dass das Wasser im Freibad eingelassen ist. Das Freibad soll am 21. Mai öffnen. Die Eintrittspreise bleiben gleich. Neu sind die Öffnungszeiten: Im Mai und September ist geplant, das Bad um 19 Uhr zu schließen, in den Sommermonaten Juni, Juli und August um 20 Uhr. Sollte um 12 Uhr mittags die Temperatur unter der 20-Grad-Marke liegen, soll das Freibad um 17 Uhr schließen. Genauere Infos sollen auf der Homepage der Stadt bekanntgegeben werden. Zwei Kassiererinnen oder Kassierer werden noch gesucht.
Die Freiwillige Feuerwehr Lendershausen hat derzeit keinen Kommandanten. Das Gremium stimmte einstimmig dafür, die Wehr mit sieben Feuerwehrleuten in die Feuerwehr Hofheim einzugliedern.
Neuer Einsatzleitwagen für Hofheimer Feuerwehr
Der Einsatzleitwagen der Freiwilligen Feuerwehr Hofheim hat 356.000 Kilometer auf dem Tacho. Ein neuer Einsatzleitwagen für 190.000 Euro soll angeschafft werden. Die Förderung beträgt zirka 35.000 Euro. Der Stadtrat beauftragte den Bürgermeister, eine Ausschreibung durchzuführen.
Ein weiterer Förderantrag auf Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten soll ebenfalls gestellt werden. Die Kosten liegen bei rund 430.000 Euro, die Förderung bei 90 Prozent.
20.000 Euro stellt die Stadt wieder für die Vereinsjugend zur Verfügung.
Tempo-30-Zonen sollen in bestimmten Straßen in Lendershausen eingeführt werden. Bei einer Bürgerbefragung stimmten die meisten Bürger dafür.
Der letzte Corona-Test wird am 16. Mai im Haus des Gastes durchgeführt. Danach steht das Gebäude wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
Der "Sauerbrunnenweg" in Lendershausen wird am 29. Mai mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Kirchplatz eingeweiht. Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen in der Alten Schule, danach Kaffee und Kuchen. Um 12.30 Uhr folgt ein Standkonzert des Posaunenchors, der gleichzeitig 50-jähriges Bestehen feiert, bevor der Rundwanderweg um 14 Uhr offiziell am Kirchplatz eröffnet wird.