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HOFHEIM: Neue Rettungsgeräte für Tiefbauunfälle

HOFHEIM

Neue Rettungsgeräte für Tiefbauunfälle

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    Sicheres Retten: Dank neuer Geräte kann die Feuerwehr Hofheim künftig Verschütette aus Baugruben sicher retten.
    Sicheres Retten: Dank neuer Geräte kann die Feuerwehr Hofheim künftig Verschütette aus Baugruben sicher retten. Foto: Foto: Simon Gräf

    Tiefbauunfälle – hier denken viele Menschen und Rettungskräfte an seltene Ereignisse, die in unserer Region selten vorkommen. Wenn sie jedoch eintreten, ist höchste Eile geboten. Es besteht für das Unfallopfer höchste Lebensgefahr – und für die Retter.

    Oft versuchen Anwesende, die Verschütteten selbst zu befreien und begeben sich in die ungesicherte Unglücksstelle. Nicht selten werden diese Retter, auch Professionelle, selbst Opfer nachrutschender Erdmassen. Denn nicht nur loser Sand und Kies sind gefährlich. Gerade aufgeschütteter Boden oder Lehm haben ein enormes Gefährdungspotenzial und können ebenfalls nachrutschen.

    Selbst die meisten größeren Feuerwehren, oft erstalarmierte Rettungskräfte, halten keine oder nicht genügend entsprechende Ausrüstung vor, um eine solche Lage halbwegs sicher bewältigen zu können. Oder die gelehrten Einsatzmaßnahmen erweisen sich als uneffektiv.

    Durch mehrere Seminare und Fortbildungsveranstaltungen konnten im vergangenen Jahr Angehörige der Feuerwehr Hofheim neue Ansätze zur Thematik Tiefbauunfälle kennenlernen. Kernelement ist der Einsatz einer vorgefertigten Rettungstafel von etwa 1,25 mal 2,5 Metern aus einem Holzwerkstoff (Mehrschichtplatte). Somit kann in relativ kurzer Zeit mit einem Minimum an Eigengefährdung der Einsatzkräfte eine sichere Umgebung geschaffen werden. Baugruben und Gräben von etwa zweieinhalb bis drei Metern können so wirksam abgesichert werden. Dies ist im Vergleich zu anderen, bisher gelehrten Rettungstechniken, eine enorme Weiterentwicklung.

    Seit Juli stehen der Feuerwehr Hofheim mehrere solcher Rettungsplatten zur Verfügung. Diese Platten kommen zusammen mit der Abstütz-Ausrüstung des Hofheimer Rüstwagens zum Einsatz.

    Natürlich muss der Einsatz dieser Platten auch geübt werden. Im Rahmen der letzten Hauptübung wurden Angehörige der Feuerwehr Hofheim in den Einsatz und die Handhabung der Tiefbau-Rettungsplatten eingewiesen. Einsatzgrundlagen, Gliederung der Einsatzstelle, Einrichtung der Geräteablage und vor allem der sichere Einsatz und Aufbau einer Tiefbau-Abstützung waren Inhalt der Übung.

    Absoluten Vorrang hat die Sicherheit der Einsatzkräfte. Dies beginnt mit der Einrichtung der Einsatzstelle und während der ersten Erkundung und geht mit der Sicherung der Grabenränder durch Lastverteilungsplatten weiter. Des Weiteren wird nur eine möglichst geringe Zahl von Einsatzkräften in den unmittelbaren Gefahrenbereich geschickt.

    Durch den Einsatz der Rettungsplatten ist es möglich, eine Abstützung mit nur drei bis vier Einsatzkräften aufzubauen. In anderen Fällen ist eine weitaus höhere Anzahl notwendig. Je nach Grabenform kann der Notverbau in verschiedene Formen ausgebaut werden. Einfachste Variante ist die direkte Abstützung der Rettungsplatten.

    Nachdem die ersten Rettungsplatten eingebracht wurden, wird von oben her die Abstützung an Seilen gesichert, eingebracht. Dies wird solange gemacht,bis die erforderlichen Stützen montiert sind (maximal drei). Nur für diesen kurzen Moment muss eine Einsatzkraft über eine Leiter gesichert, in die Grube absteigen. Es wird immer vom sicheren in den unsicheren Bereich gearbeitet.

    Ist das erste Plattenpaar gesichert, wird das zweite Plattenpaar eingebracht. Auch hier werden die Stützen von oben abgelassen. Die Einsatzkraft befestigt wieder vom sicheren Bereich aus die Abstützung. Dies wird solange gemacht, bis ein vernünftiger Arbeitsraum für die Rettungskräfte geschaffen wurde.

    Hohlräume hinter den Platten müssen mit Hebekissen oder Sand verfüllt werden. Es muss also kraftschlüssig gearbeitet werden.

    Hier finden Sie weitere Bilder und Informationen der Feuerwehr Hofheim . . .

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