Viele Vertreter der Politik, Geistliche, Ärzte, und Schwestern kamen am Freitagvormittag in der Kapelle des Eberner Krankenhauses zum Festakt zur Eröffnung der neuen Intermediate Care Station (IMC) zusammen. Musikalisch wurde die Feierstunde von Marko Sevarlic, der mit dem Akkordeon klassische Stücke spielte, umrahmt.
Die sogenannte „Wache“ befand sich seit der Generalsanierung des Eberner Krankenhauses in den 1990er Jahren eingebettet in die Innere Station im zweiten Obergeschoss des Hauses. Dort waren um eine Kanzel herum vier Betten gestellt, wo schwer erkrankte und überwachungspflichtige Patienten behandelt werden konnten.
Zwar waren dort die Wege zwischen Pflegepersonal und Patient sehr kurz, dies hatte aber zur Folge, dass die Intimsphäre nur schwer gewahrt werden und auch den Hygieneanforderungen nur durch besonderen Einsatz des Pflegepersonals entsprochen werden konnte. Letztendlich konnte diese Wachstation die neuesten hygienischen Anforderungen nicht mehr erfüllen. „Die drangvolle Enge musste dringend behoben werden“, berichtete Landrat Wilhelm Schneider.
So war es notwendig, die Wachstation neu zu gestalten. In Gesprächen mit der Regierung von Unterfranken wurde nach einer Lösung gesucht. Nach etlichen Prüfungen hat man sich entschlossen, einen Anbau zu errichten, in dem die neue IMC untergebracht werden soll. Von der Einreichung der Planung bis zur Einweihung verstrichen dann 15 Monate.
Drei Patientenzimmer sind für insgesamt fünf Patienten vorgesehen. Natürlich auf dem neuesten Stand der Technik und der Pflegewissenschaft. Nun können in einem Ein-Bett-Zimmer und zwei Zwei-Bett-Zimmern schwerkranke Patienten, die einer intensivmedizinischen Überwachung bedürfen, behandelt und gepflegt werden. Der Chefarzt der Inneren Medizin der Haßberg-Kliniken Haus Ebern, Ants Lohmus, brachte für die Vorher-Nachher-Situation der Station in Bezug auf den Platz einen treffenden Vergleich: „Bis jetzt war es so, als wären sechs Leute in einem alten VW Käfer gefahren. Das ist jetzt zu Ende. Jetzt haben wir einen VW-Transporter, in dem sogar die Ärzte noch Platz haben.“
Finanziert wurde die Baumaßnahme aus dem Sonderfonds für Baumaßnahmen zur Verbesserung der baulichen Hygiene in Krankenhäusern, die vom Freistaat Bayern aufgelegt wurde. Insgesamt wurden knapp 2,5 Millionen Euro in den Anbau zur intensivmedizinischen Versorgung von Patienten im Bereich der Liegendzufahrt investiert, wovon man 2,3 Millionen Förderung aus dem Sonderprogramm bekam. Die kalkulierten Kosten konnten weitgehend eingehalten werden. Es muss nur bei den Planer-Leistungen nachgebessert werden, da in diesem Bereich erstmals eine neue Honorarordnung zur Anwendung kommt. „Architekten, Planer und Bauleute haben gut gearbeitet“, lobte Wilhelm Schneider. Zusätzlich hat man für 900 000 Euro auch gleich den Schwesternnotruf und den Brandschutz aufgebessert.
Wie Landrat Wilhelm Schneider ausführte, müsse man, wenn man dezentral im Landkreis Krankenhäuser vorhalten will, weil sie bedarfsnotwendig sind, diese auch auf technisch hohem Niveau halten. „Die neue Intermediate Care Station ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Ein Schritt, der den Standort Ebern sichert“, so der Landrat. Schon alleine aufgrund der Operationen, die in Ebern seit langen Jahren durch externe Chirurgen aus Bamberg, Coburg sowie Chefarzt Dr. Riedel üblich sind, ist die intensivmedizinische Versorgung der Patienten notwendig.
Nach etlichen Grußworten und der Vorstellung der neuen Station durften sich die Gäste selbst ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen. Alle gingen zusammen auf die neue IMC, die zunächst von Pfarrer Stefan Köttig und Diakon Manfred Griebel eingeweiht wurde.
Anschließend konnte man einen Blick in die neuen Krankenzimmer werfen. In einem war sogar ein Krankenbett mit einer Puppe aufgestellt. Hier demonstrierte und erklärte Dr. Jakob Perzl die verschiedenen intensivmedizinischen Maßnahmen, die nun in der neuen IMC Station durchgeführt werden können.