Der 45-jährige Kastner hat vor einem halben Jahr die Leitung des Dragon übernommen. Zuvor hatte er als Streetworker in Bad Kissingen, Bad Neustadt und in der Rhön gearbeitet. Der offene Jugendtreff spricht vor allem solche Jugendlichen an, die sich nicht an einen Verein binden und ihre Freizeit mit Gleichaltrigen verbringen wollen. Täglich, so der Pädagoge, kommen an den Öffnungstagen durchschnittlich 23 Jugendliche in den Treff. Es waren schon mal mehr. Als die Einrichtung 2005 eröffnet wurde, zählte man doppelt so viele Gäste.
Die „Dragoner“ sind zwischen zehn und 23 Jahre alt, der Anteil der Mädchen liegt bei 25 Prozent. Die meisten wohnen in der Kreisstadt und ihren Ortsteilen, einige leben in Zeil, Knetzgau oder Königsberg. In erster Linie sind es Hauptschüler, aber auch Jugendliche, die arbeitslos sind oder eine Ausbildung absolvieren, finden den Weg ins Jugendhaus im Haßfurter Hafen.
Neben den Freizeitaktivitäten, so Kastner, helfe man den Schülern beispielsweise bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder biete gezielte Hilfe im Einzelfall. Oftmals zeigten sich typische Generationenkonflikte, die Gespräche mit Eltern nötig machten.
Künftig soll noch mehr angeboten werden, so Kastner. Mit einem Quali-Kurs, einer Medienwerkstatt und einer Sportnacht will er das Haus noch attraktiver machen. Da 95 Prozent der Jugendlichen, die das Dragon besuchen, am Glimmstängel hängen, hat der Leiter sogar ein Projekt zum Nichtrauchen geplant.
Mit Blick auf das Dragon sprechen in der Kreisstadt viele vom „Russentreff“. Auf Nachfrage erklärte Kastner, dass die Besucherschar durchaus gemischt sei. Etwa die Hälfte der Jugendlichen seien angestammte Deutsche, die anderen wären in der Regel Aussiedler. Bürgermeister Rudi Eck lobte die Jugendarbeit mit den Worten: „Weiter so!“
Öffnungszeiten
Der Jugendtreff Dragon in Haßfurt hat an folgenden Tagen geöffnet: am Dienstag von 15 bis 21 Uhr, Mittwoch von 16 bis 21 Uhr, Donnerstag von 15 bis 18 Uhr, Freitag von 14 bis 22 Uhr und Sonntag von 14 bis 20 Uhr.