Es ist vor allem die Gemeinschaft, die jedes Jahr am 1. Januar Hunderte von Bürgern aus Haßfurt und den Stadtteilen beim Neujahrsempfang der Stadt Haßfurt auf den Marktplatz in Haßfurt zusammenkommen lässt. Aber auch die Ansprachen des Bürgermeisters und der Geistlichkeit sowie die Musik sind für die Besucher sehr wichtig. In diesem Jahr richtete das Organisationskomitee des Haßfurter Meefestes unter der Leitung von Helene Friedrich immerhin schon den zehnten Neujahrsempfang aus.
Die Veranstaltung ist bei den Bürgern nicht nur deswegen beliebt, weil sie dort viele Bekannte, Nachbarn und Freunde treffen, denen sie ein gutes neues Jahr wünschen können. Sie ist auch eine Andachtsfeier, in der man sich auf Gott besinnt. „Es ist einfach eine Tradition, hierher zu kommen“, so Gisela und Michael Schneider aus Haßfurt sowie Theresia und Konrad Klement aus Sylbach. „Uns gefallen die Musik, vor allem das Trompetensolo am Ende jedes Empfangs, und die Ansprachen der Pfarrer. Heuer wollten wir uns auch die letzte Ansprache unseres Bürgermeisters Rudi Eck anhören.“
Der hieß die außerordentlich vielen Bürger mit den Worten willkommen: „Herzlich willkommen im Jahr 2014! Ich wünsche ihnen und ihren Familien alles erdenklich Gute, Glück, Gesundheit und Gottes Segen für das vor uns liegende neue Jahr.“ Für den Bürgermeister, dessen Amtszeit heuer zu Ende geht, steht fest: „Nach einem ereignisreichen und bedeutsamen Jahr 2013 wird das Jahr 2014 auf keinen Fall langweilig.“ In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr nannte er das 14. Meefest, das 36. Haßfurter Straßenfest, das Jubiläum „25 Jahre Stadthalle und Freizeitzentrum“ sowie die Großveranstaltungen mit dem Bayerischen Rundfunk. Weichenstellend seien das neue Konzept zur Stadtentwicklung, der Bau einer neuen städtischen Kinder-Betreuungseinrichtung und die Millionen-Investitionen bei der Sanierung des Schulzentrums gewesen. „Mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und einer Vielzahl an qualifizierten Arbeits- und Ausbildungsplätzen stehen wir gut da“, so Eck, „doch eine Stadt darf nie stehen bleiben!“ Die Bürger bat er, zur Kommunalwahl im März zu gehen und im Wahlkampf daran zu denken, dass es nur ein gemeinsames Ziel gebe: die Stadt mit allen Stadtteilen auch weiterhin zukunftsfähig zu gestalten. „Wir haben viel Potenzial, denn viele Bürger sind initiativ, kreativ, dynamisch und erfindungsreich, und diese Eigenschaften brauchen wir auch in Zukunft“, betonte er.
Zwischen den Klängen des evangelischen Posaunenchors unter der Leitung von Hans Schott feierten die Pfarrer Gerhard Barfuß und Stephan Eschenbacher eine kleine Andacht mit den Anwesenden. „Wir haben gerade die Schwelle zum neuen Jahr überschritten und jetzt liegt es an uns, wie wir dieses Jahr gestalten. Ob wir neu anfangen zu reden und zu denken, ob wir den Menschen neben uns neu sehen und ob wir aufeinander hören“, sagte der evangelische Pfarrer. „Doch bei allem dürfen wir vertrauen, dass Gott bei uns ist.“ Pfarrer Eschenbacher wiederum lud die Gläubigen ein, die Schwelle der Ritterkapelle zu überschreiten und nach oben zu schauen. „Auf den, von dem wir glauben, dass er unser Leben umspannt – nämlich Gott.“ Die Tugenden, die der Viertugendmann über dem Eingang verkörpere, die Klugheit, die Stärke, die Mäßigkeit und die Gerechtigkeit, zeigten, wie Leben gelingen könne. „Uns helfen kluges Vorgehen, das Wahrnehmen der eigenen Stärken, die Mäßigung in den Dingen und der Einsatz für Gerechtigkeit, ein gesegnetes neues Jahr zu gestalten“, so Pfarrer Eschenbacher. „In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr.“
Hatte der Posaunenchor den Neujahrsempfang mit dem Lied „Nun danket alle Gott“ begonnen, so verabschiedete er sich mit dem Choral „Einer ist König“, bevor Trompeter Markus Lenhardt das Lied „What a wonderful world“ vom Fenster im zweiten Stock des Rathauses aus anstimmte. Helene Friedrich dankte dem Bürgermeister, der vor zehn Jahren den Neujahrsempfang ins Leben gerufen und die Vereine des Meefestes mit ins Boot geholt hatte, dafür, dass er immer ein offenes Ohr für alle Vereine gehabt habe. Mit den besten Wünschen überreichte sie ihm ein „Glücksschwein“ und stieß mit ihm und den beiden Pfarrern mit einem Glas Sekt auf das Neue Jahr an. Die Besucher standen noch lange gemütlich beieinander, um sich gegenseitig ein glückliches Neues Jahr zu wünschen.