Ins Schloss Ditterswind zieht neues Leben ein. Die Rummelsberger Diakonie teilt in einer Verlautbarung an die Heimatzeitung mit, dass sie das Schloss an den Unternehmer Thomas Fischer verkauft hat. Der Geschäftsmann will in den nächsten fünf bis zehn Jahren den ehemaligen Adelssitz, zu dem insgesamt 32 000 Quadratmeter Grundbesitz gehören, sanieren.
In einen Teil des Gebäudes plant er, selbst mit seiner Großfamilie einzuziehen, zudem will er unter anderem Start-Up-Unternehmen gewinnen, die Räume zu nutzen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, so die Mitteilung.
„Wir freuen uns, dass wir einen Käufer und eine sinnvolle Nutzungsperspektive für das Schloss gefunden haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Diakonie, Dr. Günter Breitenbach. Er und der neue Schlossbesitzer danken Wolfram Thein, dem Bürgermeister der Marktgemeinde Maroldsweisach, für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit bei der Suche nach einer Nachnutzung für das Schloss. Seit rund 70 Jahren hatte die Rummelsberger Diakonie im Schloss zunächst ein Altenheim, später ein Kindererholungsheim betrieben und bot seit 1967 Wohn- und Förderplätze für Menschen mit Behinderungen an.
Aufgrund gesetzlicher Veränderungen und einer pädagogisch-konzeptionellen Neuausrichtung entschied sich die Rummelsberger Diakonie für eine dezentrale Struktur in der Region Haßberge. Das Schloss Ditterswind genügte nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen, etwa in Punkto Barrierefreiheit und Brandschutz. Seit 2013 suchte der diakonische Träger deshalb nach einer vertretbaren Nachnutzung für das Gebäude.
Für Menschen mit einer Behinderung bietet die Rummelsberger Diakonie seit 2015 verschiedene kleingliedrige Wohnangebote im Landkreis Haßberge an. Die ehemaligen Bewohner von Schloss Ditterswind leben nun in Einzelappartements und Wohngemeinschaften in Ebelsbach, Zeil, Ebern und Hofheim. Für diesen Ansatz der Inklusion und Sozialraumorientierung wurde die Rummelsberger Diakonie 2016 mit dem Inklusionspreis des Bezirks Unterfranken ausgezeichnet.
Der neue Schlossbesitzer Thomas Fischer war schon an verschiedenen Denkmalprojekten in der Region beteiligt. Er sanierte unter anderem das ehemalige Pfarrhaus in Bundorf und plant zwischen Bundorf und Neuses einen Freizeitpark, unter anderem mit einem Parcours für Pistenraupen. „Ich glaube an die Region und das seit vielen Jahren“, sagt Thomas Fischer.
Ins Schloss Ditterswind ist mit den ersten Bauarbeitern schon ein wenig Leben zurückgekehrt: „Wir haben begonnen, im Park die stark in Mitleidenschaft gezogenen Grünflächen wieder herzurichten, Gefahrenstellen, vom Baumbestand ausgehend, gesichert und behoben, und mit der Instandhaltung des Brunnens begonnen. In den Sommermonaten liegt nun der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Parkanlage sowie der Instandsetzung und Sicherung des Gesamt-Ensembles“, erklärt Thomas Fischer. Er will mit den Arbeiten regionale Firmen beauftragen.