Da eine Kuh in Indien einen enormen Besitz darstellt und mit ihrer Milch bis zu fünf Menschen ernähren kann, wurden mit den Spenden Kühe für Bedürftige gekauft, als Zukunftsperspektive. Mit wenigen Kühen angefangen, hat sich das Projekt entfaltet. Mittlerweile, berichten die Initiatoren, erleichtern über 400 Kühe das Leben der Bewohner der Diözese Kattar.
„Zwangsläufig haben sich Erweiterungen ergeben, die aus verschiedenen Situationen entstanden sind“, sagt Johannes Königer. Denn auch ein abgestürzter und schlimm verletzter Palmenkletterer, der seine Familie ohne genügend ärztlicher Versorgung und Genesung, nicht mehr versorgen kann, braucht dringend Hilfe. Königer lernt immer wieder solche Einzelschicksale kennen.
Auch der Tsunami im Jahr 2004 hat Eindrücke bei dem Hilfsprojekt hinterlassen. So wurde mit den Spendengeldern, die, wie Königer ausdrücklich betont, ohne Abzüge direkt an die Hilfsbedürftigen gehen, einer schwerverletzten jungen Frau geholfen, die zudem ihr Haus und damit die Lebensgrundlage verloren hatte.
Günter Huschka und Königer legen Wert darauf, sich den Menschen anzunehmen, die bei großen Hilfsprojekten übersehen werden. Zum Beispiel Fischankäufer, die keiner Kaste angehören. Bekommen die Fischer durch Spenden zu viel Geld, gehen sie oft so lange nicht ihrer Arbeit nach, bis das Geld aufgebraucht ist. Den Fischankäufern fehlt die Ware, was diesen wiederum ihre Lebensgrundlage raubt.
Bischof verteilt Spenden
Königer reist regelmäßig nach Indien und macht sich ein Bild von der Lage vor Ort. Die Spenden verteilt Bischof Leon Agustin, der maßgeblich an der Gründung des Projekts beteiligt war. Eine große Hilfe ist Michael Raj, der mit dem Bischof die sinnvolle Verteilung der Spenden organisiert. „Nach der Tsunami-Katastrophe ist in Indien ein Funke aufgeblitzt, was die Notwendigkeit einer besseren Infrastruktur angeht“, erzählt Königer. „Es hat sich einiges getan.“
Besonders erstaunt und erfreut hat ihn das neue Selbstbewusstsein der Frauen. Diese geraten in Indien oft ins Hintertreffen. Deswegen versucht man mit dem Projekt auch, besonders Frauen zu unterstützen. Es ist für ihn eine Freude, zu sehen ... ... dass ein Mädchen, das wegen finanzieller Nöte den Schulbesuch hätte abbrechen müssen, nun eine neue Zukunftsperspektive hat. Mit Hilfe der Unterstützung aus dem Nirmala-Projekt konnte es die Schule beenden und möchte Polizistin werden.
„Wie können mit den Spenden einen Funken Hoffnung geben“, sagen Königer und Huschka. Auch einer Sekretärin im Bischofshaus, der wegen einem tauben Ohr und damit verbundenen Verständigungsproblemen gekündigt werden sollte, konnte mit einer Operation geholfen werden. Ihr Arbeitsplatz wurde erhalten. Der Jobverlust wäre für die alleinstehende Frau schrecklich gewesen. „Entscheidend bei der Wahl, wem man mit den Spenden helfen will“, so Königer, „ist, ob man dem Menschen im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen kann.“
Dies ist oft mit wenigen Mitteln möglich. Circa 8000 Spenden-Euro werden jährlich mit dem Nirmala-Projekt für die Hilfe eingesetzt.
Nicht nur in Indien, sondern auch in Afrika und Bolivien machen sich Königer und Huschka für notleidende Menschen stark und werden mit vielen Aktionen von Vereinen, Schulen und weiteren Helfern unterstützt, aber auch von vielen treuen Spendern. „Das unglaubliche Vertrauen bei der Übergabe der Spenden macht mich platt“, erklärt Königer. Dies liege aber vermutlich auch daran, dass die Spender sich absolut darauf verlassen können, dass die Spendengelder wirklich dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden. Davon kann sich Königer immer wieder bei seinen Reisen überzeugen.
Ansporn zu neuen Taten
Huschka bleibt lieber in Goßmannsdorf und unterstützt von dort aus das Projekt. Bei einem Rückblick auf die vielfältigen Spenden-Projekte, die die beiden in die Wege geleitet haben, stellt Huschka fest: „Wir haben viel erreicht. Wir haben notleidende Menschen zu glücklichen, frohen Menschen gemacht.“ Dies spornt sie zu immer neuen Taten an.
Wer das Nirmala-Projekt unterstützen möchte, spendet bitte an: Sparkasse Schweinfurt, BLZ 793 501 01, Kontonummer 96 77 86, Kennwort „Nirmala“.