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Niströhren für den Eisvogel

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Niströhren für den Eisvogel

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    Der Eisvogel gehört inzwischen zu den gefährdeten Arten. Damit er in der
Gemeinde Rauhenebrach auch weiterhin heimisch ist, wurden künstliche
Bruthöhlen errichtet.
    Der Eisvogel gehört inzwischen zu den gefährdeten Arten. Damit er in der Gemeinde Rauhenebrach auch weiterhin heimisch ist, wurden künstliche Bruthöhlen errichtet. Foto: FOTO PRIVAT

    Ob es gelingt, ist derzeit noch offen, denn es kommt ganz darauf an, ob die Tiere die vom Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt künstlich angelegte, etwa zwei Meter hohe Steilwand aus Kalksandstein mit Bruthöhlen in der Gemarkung Falsbrunn annehmen.

    Die Niströhren liegen oberhalb der Hochwasserlinie. Aufgrund dessen ist der erhoffte Nachwuchs vor Überflutungen sowie vor Feinden relativ sicher. Die Steilwand für Eisvögel ist die erste im Landkreis Haßberge. "Wir wollen damit eine Lebensform, die es hier schon immer gab, stabilisieren, ihr eine Hilfestellung geben und damit Bestands-Sicherung betreiben. Im Laufe der Zeit hat sich der Lebensraum im Tal der Rauhen Ebrach verändert. Es gibt kaum mehr Bereiche mit natürlichen Steilwänden. Daher haben wir versucht, einen Lebensraum nachzubilden", sagt Thomas Köhler vom Verein für Artenschutz im Steigerwald, bei dem alle Fäden zusammen liefen.

    Köhler setzte sich mit dem Wasserwirtschaftsamt in Verbindung und stieß auf offene Ohren. Außerdem konnte er die Volksschule Rauhenebrach gewinnen. Sie wird das Projekt weiter betreuen. "Wir warten bis zum Frühling und schauen dann öfters vorbei. Werden die Höhlen angenommen, werden wir Buch darüber führen", informiert Konrektorin Roswitha Ebert, die die Klasse bereits mit von Thomas Köhler zur Verfügung gestelltem Material zum Thema Eisvogel theoretisch im Unterricht vorbereitet hatte.

    Vor Ort befüllten die 15 Kinder nun unter Anleitung des Kehlingsdörfers im Beisein ihrer Lehrerin, von Dr. Paul Kruck, dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Schweinfurt, Bürgermeister Oskar Ebert sowie Frank Pilhofer und Flußmeister Manfred Saal, beide ebenfalls vom Wasserwirtschaftsamt, die vier Röhren mit Sand und bedeckten sie mit Substrat. "Der Vogel, für den Lehmwände oder Sandabbrüche optimal wären, will graben", erläutert Köhler und fügt an, dass die Röhren aus verschiedenen Materialien wie Holzbeton, Polysyrol sowie wasser- und witterungsbeständiges Holz bestehen.

    Fließgewässer Hauptlebensraum

    Wie Köhler ausführte, sind Fließgewässer der Hauptlebensraum des Eisvogels. Aber auch Teiche, Seen oder tiefe Gräben nutzt er. Die Initiative Artenschutz im Steigerwald, die seit 1999 im Tal der Rauhen Ebrach zwischen Untersteinbach und Prölsdorf Bestandserhebungen durchführt, hat auf dem zehn Kilometer langen Gewässerabschnitt während der vergangenen Jahre lediglich vier Brutnachweise dokumentiert, erläutert Köhler.

    Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten baut der Eisvogel kein Nest, sondern brütet in einer bis zu 1,30 Meter langen Erdhöhle, die er innerhalb von drei bis fünf Tagen in lotrechte Uferböschungen oder Uferabbrüche gräbt. Die meisten Paare brüten zweimal im Jahr.

    Zusätzlich zu dem Projekt Eisvogelsteilwand hat das Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt für den genannten Gewässerabschnitt der Rauhen Ebrach einen Gewässerentwicklungsplan aufgestellt. Unter anderem beinhaltet er die Beseitigung von Hindernissen, die die Wanderung der Fische und anderer im Gewässer lebender Tiere behindern. Außerdem soll der Bach- und Tal-Raum so gestaltet werden, dass sich Hochwasser ausbreiten kann. Durch Bepflanzung und eine entsprechende Gestaltung des Baches wird das Hochwasser gebremst. Dadurch können Abflussspitzen verringert werden.

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