Gute Organisation und reibungsloser Ablauf: So lässt sich die Aktion im Impfzentrum in Bamberg am Freitag zusammenfassen. Rund 300 Personen erhielten die Zweitimpfung, davon 90 Männer und Frauen in Pflegeberufen und etwa 200 über 80-Jährige.
Vor dem „Pieks“ stand das Aufklärungsgespräch mit einem Arzt. So wollte zum Beispiel Dr. Haschem Ghassemi von Emma Santana genau wissen, ob sie nach der ersten Impfung Nebenwirkungen gespürt habe, und ob sie sich jetzt auch gewappnet fühle für die Zweite. Die 48-Jährige war bester Dinge. „Ich habe am Tag danach nur leichte Schmerzen bei Berührung gehabt“, versicherte Emma Santana. Sie leistet derzeit eine Ausbildung zur Pflegefachkraft und absolviert ein Praktikum im Caritas-Altenpflegezentrum St. Otto in der Hainstraße. Für die zierliche Frau war es eine Selbstverständlichkeit, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen: „Ich arbeite mit einer Risikogruppe, und die will ich schützen“, betonte Emma Santana. Dr. Ghassemi nickte zustimmend. „Sie selbst werden höchstwahrscheinlich nicht mehr krank, können aber womöglich anstecken. Bitte weiterhin Maske tragen!“ gab der Arzt ihr mit auf den Weg.
Keinerlei Bedenken
Auch ihr 30-jähriger Kollege Angel Garcia Fernandez, Azubi im Pflegepraktikum wie sie, äußerte keinerlei Bedenken bezüglich möglicher negativer Wirkungen einer Covid-19-Impfung: „Es ist wie bei jeder anderen Impfung, ich hatte nur einen Tag lang ein bisschen Schmerzen im Arm“, versicherte er. Ihm gehe es darum, die alten Menschen, für die er arbeite, nicht zu gefährden.
Dankbar für den Schutz durch die Impfung zeigte sich eine 85-jährige Seniorin aus Viereth. „Ich hatte keine Probleme nach dem ersten Pieks“, versicherte die rüstige Dame. Die Impfung sei halt wichtig, „wenn man älter ist, ich empfehle die jedem, das ist sicherer“, fügte sie hinzu. Die Anmeldung habe ihr Sohn vorgenommen, plauderte die Seniorin weiter. Das Schlimmste in dieser Corona-Zeit sei jedenfalls, dass „man nicht fort kann, alles zu, kein Friseur, keine Fußpflege“. Da sei die Impfung „direkt eine Abwechslung“, sagte die Vieretherin, und ihre Augen strahlten über der Mund-Nasen-Bedeckung.
6400 Erstimpfungen und 2900 Zweitimpfungen, das ist die bisherige Bilanz des Impfzentrums Bamberg nach dem Start der Kampagne am 15. Januar. Bereits zuvor waren mobile Impfteams in die Senioreneinrichtungen in Stadt und Landkreis ausgerückt. Inzwischen sind darin die Erst- und Zweitimpfungen abgeschlossen.
Im Impfzentrum Bamberg und in der Sozialstiftung Bamberg geht es in dieser Woche weiter: An den Liefertagen Dienstag und Freitag wird voraussichtlich die Auslieferung von jeweils 1110 Impfdosen (Biontech & Pfizer) erwartet. Diese sollen für Erst- und Zweitimpfungen verwendet werden. Das teilte die Koordinationsstelle für Corona-Impfzentren bei der Regierung von Oberfranken auf Anfrage mit. Oberfranken erhalte in der 6. Kalenderwoche insgesamt 10 194 Impfdosen.
