Zurzeit nutzen 716 Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Haßberg-Card. Sie wurde vor zwei Jahren als Sozialkarte für den Landkreis Haßberge eingeführt und soll mit ermäßigten Preisen den Bürgern mit geringem Einkommen die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Jetzt gibt es viele weitere Angebote, die deren Besitzer genießen können.
So kann man mit der „Haßberg-Card“ nicht nur in den Tafelläden in Haßfurt und Eltmann einkaufen und Vergünstigungen in Freibädern, in der Eissporthalle in Haßfurt, bei Angeboten der Kommunen, der Kirchenmusik in den Haßbergen, beim Historischen Verein, bei Volkshochschulen und Volksbildungswerken, beim Kulturamt Haßfurt, beim Friseursalon Top-Hair in Haßfurt und bei der Singschule Monika Schraut in Zeil wahrnehmen. „Jetzt haben wir auch viele Angebote der freien Wirtschaft erhalten“, sagte Doris Meironke bei einem Pressegespräch.
Die Bürokauffrau ist seit Anfang des Jahres beim Caritasverband für den Landkreis Haßberge für die Haßberg-Card zuständig. „Die Einhorn-Apotheke, die Musikschule Dreiklang, der freie Kfz-Meisterbetrieb Franco Willinger, das Unternehmen Automobile Schnaus, das Frauen-Figurstudio Lightlife women (alle Haßfurt), das Foto-Kino Schneyer in Zeil, der mobile Haarservice von Cornelia Schnellbächer und die Gemeinde Theres bieten ab sofort günstigere Preise für Haßberg-Card-Besitzer“, so Meironke. „Außerdem können Kinder nach wie vor eine Sportförderung erhalten. Zum Beispiel Zuschüsse für Sportbekleidung sowie für die Teilnahme an Trainingslagern, Freizeiten, Ausflügen, Turnieren, Klassenfahrten oder Schulskikursen, soweit sie nicht vom Familienbüro finanziert werden.“
Gerade jetzt, zu Ferienbeginn, sei es sicher interessant, dass Kinder bei den Gemeinden Knetzgau, Theres und Riedbach Ermäßigungen für das Ferienprogramm erhalten und in den Freibädern in Haßfurt, Ebern, Altenstein und Hofheim sowie in den Hallenbädern in Knetzgau und Zeil Vergünstigungen bekommen. Dass diese Ermäßigungen noch viel zu wenig genutzt werden, zeigt der Umstand, dass im Freibad in Hofheim im vergangenen Jahr wie auch heuer noch kein Besitzer einer Haßberg-Card den ermäßigten Eintritt genutzt hat, wie die Kassiererin Susanne Schneider mitteilte. Im Erlebnisbad Haßfurt nahmen im Vorjahr 121 Kinder und Jugendliche und 66 Erwachsene die Haßberg-Card in Anspruch und ein Erwachsener mit Haßberg-Card besuchte die Eishalle. Heuer waren nur 13 Erwachsene und 18 Kinder und Jugendliche im Erlebnisbad und zwei Erwachsene sowie zwei Kinder und Jugendliche in der Eishalle, berichtete Betriebsleiter Klaus Eck. Das Hallenbad in Zeil war im Jahr 2011 ebenfalls wenig gefragt: nur sieben Mal wurde die Haßberg-Card vorgelegt. Heuer waren es schon 25 Karteninhaber, sagte Gabi Stahl von der Stadtverwaltung.
Die Haßberg-Card, die die Caritas und die Diakonie gemeinsam tragen, wird vom Landkreis Haßberge finanziell unterstützt. Sie kann bei der Caritas in Haßfurt, der Diakonie in Maroldsweisach, beim Bayerischen Roten Kreuz in Haßfurt, bei der Lebenshilfe in Sylbach und bei den Kreis-Gemeinden beantragt werden. „Bis heute sind 560 Karten ausgegeben worden, die von 716 Personen genutzt werden“, berichtete Thomas Jakob, der Leiter der Allgemeinen Sozialen Beratungsstelle der Caritas. Darunter sind 55 Kinder bis fünf Jahre, 120 Kinder zwischen sechs und 13 Jahre sowie 67 Jugendliche bis 17 Jahre. 398 Besitzer der Haßberg-Card beziehen Arbeitslosengeld II, 91 Personen erhalten Sozialhilfe, alle anderen beziehen keine staatlichen Leistungen, haben aber ein so niedriges Einkommen, dass sie die Haßberg-Card erhalten haben.
Das neu aufgelegte Faltblatt zur Haßberg-Card ist ab Mitte August bei Behörden, Gemeinden und den Wohlfahrtsbehörden erhältlich. Alle Infos sind im Internet unter www.hassberg-card.de erhältlich.
Die Haßberg-Card
Sie stellt eine freiwillige und zusätzliche Leistung für Einwohner mit Hauptwohnsitz im Landkreis Haßberge dar. Es erhalten sie Menschen mit einem Einkommen, das bis zu 100 Euro über dem Regelsatz der Hilfe zum Lebensunterhalt liegt. Einkommens- und Vermögensverhältnisse werden für jeden Einzelfall überprüft. Die Haßberg-Card ist für ein Kalenderjahr gültig und kann auf Antrag um ein Jahr verlängert werden. Eine zeitliche Befristung, zum Beispiel bei Notlage des Antragstellers, ist auch möglich. Die Haßberg-Card ist nicht übertragbar. Ein Antrag kann beim Kreis-Caritasverband in Haßfurt, beim Diakonischen Werk in Maroldsweisach, bei der Lebenshilfe in Sylbach, beim Roten Kreuz in Haßfurt, den Städten und Gemeinden gestellt werden. Die Beantragung, Erstausfertigung und Verlängerung sind kostenlos.