Für sie tun die beiden alles. Sie teilen mit ihnen ihr Heim und sie kümmern sich liebevoll und aufopfernd um sie. Auf Privatsphäre, Freizeit und Urlaub verzichten sie zum Wohl ihrer Schützlinge gerne. Und sie schränken sich finanziell ein, denn der Unterhalt der etwa 80 Tiere wird weitgehend von den beiden getragen.
„Im Monat brauchen wir ungefähr 3500 Euro. Zu viel für uns, deshalb sind wir mehr denn je auf Spenden angewiesen. In der letzten Zeit hatten wir sehr viele kostenintensive Notfälle, darum ist es uns fast unmöglich, die laufenden Kosten zu decken“, teilen Angelika und Lothar Franke mit und weisen darauf hin, dass sich an der Finanzierung gegenüber früher nichts geändert hat.
Keine öffentlichen Gelder
Sie bekommen weiterhin keine öffentlichen Gelder. Durch die Gemeinnützigkeit hoffen sie Menschen zu finden, die sie finanziell unterstützen, durch einmalige Spenden oder Patenschaften. Außerdem suchen die Frankes Tierfreunde, die sie ehrenamtlich aktiv bei der Tierschutzarbeit unterstützen. Mit den Katzen zum Tierarzt gehen, bei Fangaktionen oder beim Putzen im Haus helfen. Als gemeinnütziger Verein können sie jetzt Spendenquittungen ausstellen und sich an Organisationen wenden, wie den Bund deutscher Tierfreunde, die anderen Vereine als Kooperationspartner finanziell unter die Arme greifen.
„Wir hoffen auf ihre Unterstützung, es wäre unsere Rettung, aber all das braucht noch Zeit. Bis jetzt ist es ein ständiger Kampf ums Überleben“, informieren die Frankes, die auch regelmäßig Haussammlungen durchführen. Von den Spenden bestreiten sie einen Teil der Kosten für das Futter und die Katzenstreu. Letztere kaufen sie palettenweise zu verbilligten Preisen. Eine reicht etwa sieben Wochen. Trockenfutter brauchen sie im Monat etwa 120 Kilogramm. Hinzu kommen etwa 900 Dosen hochwertiges Nassfutter.
Dem Verein „Samtpfötchen in Not Franken e.V.“ gehören mittlerweile elf Mitglieder an. Vorsitzende ist Angelika Franke, ihr Mann Lothar führt die Kasse. „Wir steht noch am Anfang und wünschen uns, dass noch viele Menschen beitreten“, so Angelika und Lothar Franke, deren außerordentliches Engagement für die Katzen häufig auf Unverständnis stößt.
Oft schweres Leben hinter sich
Die Stubentiger haben fast immer ein schweres Leben hinter sich. Viele waren ausgemergelt, krank aufgrund Verwahrlosung, Misshandlung oder weil sie einen Unfall hatten. Andere aus verschiedenen Gründen nicht mehr gewollt. Ein gutes Zuhause fand zum Beispiel Kater Jerry bei den Frankes. Er hat Ataxie und leidet unter motorischen Störungen. Kater Rambo ist ebenfalls behindert. Seine hinteren Kniegelenke sind von Geburt an nicht ausgebildet. „Wir wären froh, wenn Leute auch behinderten Tieren eine Chance geben würden. Es sind besonders liebe Katzen, die einen unheimlich guten Bezug zu Menschen haben“, betont die Katzenliebhaberin.
Die Frankes haben die Tierheimzulassung und sie sind auch ein Gnadenhof. In den fünf Jahren, in denen das Ehepaar Katzen aufnimmt, wurden etwa 500 Tiere vermittelt. „Wir erheben eine Aufwandsentschädigung, die aber bei weitem unsere Kosten nicht deckt, und wir schließen mit den Interessenten einen Schutzvertrag ab. Dieser verpflichtet sie, das Tier artgerecht zu halten und sorgfältig zu pflegen“, so das Ehepaar. Der Vertrag beinhaltet, dass die Katzen nicht ohne Rücksprache mit den Frankes weitergegeben werden dürfen. Bei Verlust sind sie zu verständigen. Werden Katzenkinder vermittelt, besteht Kastrationspflicht mit Eintritt der Geschlechtsreife. „Im Tierschutz ist die Kastration das A und O. Nur so ist das Katzenelend einzudämmen“ führen die Karbacher aus.
Bevor sie eine Katze abgeben, schauen sie sich das neue Zuhause an. Haus oder Wohnung dürfen nicht an einer stark befahrenen Straße liegen. Junge Katzen unter einem Jahr gibt es nur im Doppelpack. Es sei denn, im Haushalt gibt es bereits eine Katze. Kleine Katzen, und besonders Wohnungskatzen, brauchen einen Kumpel. Sind sie allein werden sie wieder unsauber und sie machen Sachen kaputt“, erläutert die Karbacherin.
Wer die Familie und ihre Katzen unterstützen möchte, kann sich bei ihnen unter Tel. (0 95 54) 630 oder Tel. (0173) 6 85 02 27 melden. Im Internet sind sie zu finden unter http://samtpfoetchen-in-not.de/Franke. Spendenkonto: Kreissparkasse Schweinfurt, BLZ 793 501 01, Kontonummer 33 09 10, Stichwort „Samtpfötchen in Not“.