Pater Klaus Braunreuter aus Wonfurt ist im Jahr 2006 gestorben, aber die Steine, die er ins Rollen gebracht hat, bewegen sich weiter. Kurz nach seinem Tod hat sich ein „Freundeskreis Pater Klaus“ gebildet, der die von dem Priester in Tansania gestarteten Projekte unterstützt. Mit Landrat Rudolf Handwerker, Staatssekretär a. D. Albert Meyer, Bürgermeister Dieter Zehender, Altbürgermeister Heinz Krönert und Theo Diem sowie Schulamtsdirektor a. D. Georg Krebs zählen prominente Persönlichkeiten dazu.
Alljährlich am Jahresende informiert Studiendirektor Werner Friedel aus Frammersbach in einem Rundbrief die Mitglieder über die aktuelle Situation in der afrikanischen Region Mtwara. Viermal reiste der Sprecher der Gruppe in diesem Jahr in das ostafrikanische Land und konnte sich davon überzeugen, dass die gespendeten Mittel ganz im Sinne von Pater Klaus verwendet wurden.
800 Schüler betreut
Die diesjährigen Spenden von 5103 Euro kamen der Arbeit in der Pfarrei St. Paul und vor allem den Kindergärten zugute. In acht Betreuungseinrichtungen kümmern sich dort 19 Lehrerinnen um rund 800 Kinder. Neben dem Vorschulunterricht wissen diese das tägliche Mittagessen zu schätzen. Eine warme Mahlzeit ist in zahlreichen Familien alles andere als selbstverständlich.
Darüber hinaus konnten mit 350 Euro Aids-Kranke in der Pfarrei unterstützt werden, mit 600 Euro stellte man einen Lehrer in der Aquinas-Schule an und 900 Euro flossen an Jugendliche aus der Pfarrei, als Stipendien, damit sie die Secondary School besuchen konnten.
Wie Friedel weiter schreibt, ist mittlerweile die von Pater Klaus als „utopisch“ bezeichnete Vision einer Universität in Mtwara Wirklichkeit geworden. Die St. Augustine University hat den zweiten Jahrgang immatrikuliert und mehr als 3000 Studenten aus ganz Tansania qualifizieren sich auf anspruchsvolle Berufe.
Positiv vermerkt Friedel, dass es dank einer zufriedenstellenden Ernte 2010 keine Hungersnot gab. Immer mehr verbreitet sich Radio und Fernsehen, was dazu beiträgt, dass die Menschen sich wesentlich besser informieren. Bei den Wahlen, die Ende Oktober stattfanden, ging es vor allem um das marode Schul- und Gesundheitssystem des Landes.
80 Schüler pro Klasse
Während in staatlichen Schulen Klassenstärken von 70 bis 80 Schülern die Regel sind, verlangen private Schulen so viel Schulgeld, dass es sich nur wenige Reiche leisten können, ihre Kinder hinzuschicken. Ähnlich stellt sich die gesundheitliche Situation dar. Der Patient muss für seine Behandlung und für die medizinische Versorgung selbst bezahlen.
Die Folge: Notwendige Arztbesuche unterbleiben, oft mit fatalen Konsequenzen. Friedel berichtet von einem achtjährigen Mädchen, das an einer eigentlich harmlosen Fußverletzung litt. Die Wunde entzündete sich und als die Kleine endlich ins Hospital kam, mussten die Ärzte einen Teil des Fußes amputieren.
Weitere Informationen erhalten Interessierte im Internet unter www.kinderhilfetansania.de. Für Spenden unter dem Kennwort „Kinderhilfe Tansania – Pater Klaus“, bedankt sich der Freundes- und Förderkreis. Bankverbindung: Abtei Münsterschwarzach, Kennwort „Kinderhilfe Tansania – Pater Klaus“, Kontonummer 30 15 033, Bankleitzahl 750 903 00 bei der Liga Bank Regensburg.