Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

KNETZGAU: Paulus: Knetzgau ist keine reiche Gemeinde

KNETZGAU

Paulus: Knetzgau ist keine reiche Gemeinde

    • |
    • |
    Die Gemeinde Knetzgau hat das Anwesen Weber an der Hauptstraße in Knetzgau erworben und abgerissen. Hier soll eine Verbindungsstraße von der Hauptstraße zur Biegerstraße erschlossen werden. Die Maßnahme ist im Haushaltsplan bereits berücksichtigt.
    Die Gemeinde Knetzgau hat das Anwesen Weber an der Hauptstraße in Knetzgau erworben und abgerissen. Hier soll eine Verbindungsstraße von der Hauptstraße zur Biegerstraße erschlossen werden. Die Maßnahme ist im Haushaltsplan bereits berücksichtigt. Foto: Foto: Christiane Reuther

    Knetzgau ist keine reiche Gemeinde“, sagte Bürgermeister Stefan Paulus im Hinblick auf den Haushalts- und Finanzierungsplan während der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Nachdem in der Sitzung vor einer Woche der Entwurf des Haushaltes vorgestellt und von Kämmerer Marco Depner erläutert worden war, stimmte der Knetzgauer Gemeinderat nun mit jeweils einer Gegenstimme dem Haushaltsplanentwurf für das laufende Jahr und dem Finanzplan bis zum Jahr 2021 zu.

    Paulus sprach von Zahlen, die seiner Meinung nach erneut sehr gut und beeindruckend sind. In den Jahren 2017 bis 2021 investiert die Gemeinde 30,6 Mio. Euro. Daraus sind einige Maßnahmen besonders zu erwähnen: Die Sanierung der Dreiberg-Schule mit den im Bau befindlichen Sportanlagen (1,25 Mio. Euro), der kommunale Wohnungsbau „An der Klinge“ (400 000 Euro), der Neubau und die Erschließung einer neuen Verbindungsstraße von der Hauptstraße zur Biegerstraße mit Abriss des Anwesens Weber an der Hauptstraße in Knetzgau (300 000 Euro), Dorfbeleuchtung mit Austausch von Leuchten (170 000 Euro) sowie Spielgeräte und Spielplätze (150 000 Euro).

    Der Stand der allgemeinen Rücklage beträgt nach dem Finanzplan zum 31. Dezember 2021 noch rund 286 000 Euro und entspricht der Höhe der gesetzlichen Mindestrücklage. In diesem und im nächsten Jahr sollen zur Finanzierung der Investitionen rund 3,6 Mio. Euro entnommen werden. Der Darlehensstand beträgt zum Ende des laufenden Jahres voraussichtlich 3,7 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 571 Euro. Im Vergleich dazu liegt der Landesdurchschnitt bei 1285 Euro. Wenn alle im Investitionsprogramm aufgeführten Maßnahmen umgesetzt werden, liege laut Ausführungen der Schuldenstand zum 31. Dezember 2021 bei 6,55 Mio. Euro.

    Trotz guter Zahlen bezeichnete Stefan Paulus die Gemeinde nicht als reich. Beim Finanz- und Steueraufkommen liege Knetzgau auf Platz 14 der 26 Landkreisgemeinden.

    In den Jahren 2013 bis 2015 sei Knetzgau gar die steuerschwächste Gemeinde im gesamten Landkreis gewesen. Die Gründe für die finanziell gute Lage lägen aus Sicht des Bürgermeisters im verantwortungsbewussten und wirtschaftlichen Handeln von Verwaltung und Gemeinderat. Der Haushaltsplan lasse laut Bürgermeister erkennen, dass nicht nur dringend notwendige Projekte finanziert werden, die die Gemeinde sehr viel Geld kosten, wie etwa die Schule. Man werde auch Projekten Augenmerk schenken, die den Alltag der Bürger erleichtern sollen. Hier erwähnte Paulus die Schaffung von Barrierefreiheit an den Gehsteigen sowie eine geplante Skateranlage für Jugendliche, die mit 150 000 Euro im Haushaltsplan eingestellt sei. Das Schwimmbad erfordere ebenfalls einen enormen Kraftakt.

    Aber auch neue Aufgaben wie Gesetzesänderungen im Bereich der Informationssicherheit und des Datenschutzes machten Ausgaben erforderlich. Die Gemeinde bleibe laut Bürgermeister leistungs- und zahlungsfähig und werde auch in den kommenden Jahren sinnvoll und nachhaltig investieren.

    In ihren Plädoyers machten sich die Fraktionsvorsitzenden Mark Zehe (CSU), Robert Beetz (CWG), Heinrich Düring (SPD), Bernhard Jilke (FDP/FB) und Florian Klug (Ausschuss JL/Grüne) einmütig Gedanken um die Zukunft des Knetzgauer Schwimmbades. Sie baten die Gemeinde darum, alles zu tun, um in den Genuss einer staatlichen Förderung zu kommen, damit das Schulschwimmbad auch weiterhin ein Standortfaktor für die Gemeinde bleibt. Nach eingehender Prüfung und der Abwägung aller Gesichtspunkte, auf die die Fraktionssprecher in ihrem Plädoyer detailliert eingingen, fand der Haushaltsplan mit einer Ausnahme Zustimmung.

    Der Gemeinderat stimmte mit einer Gegenstimme dem Bauantrag der Gemeinde Knetzgau für die Errichtung eines Mehrfamilienhauses in der Gemarkung „An der Klinge“ in Knetzgau zu. Die Planung und Finanzierung des Objektes wurde in der Sitzung im Januar dieses Jahres ausführlich vorgestellt. Bei angedachten Kosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro belaufe sich die Kostenberechnung laut Bürgermeister auf 1,7 Mio. Euro. Diese Steigerungen hätten ihre Ursache in den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben. Die im Haushaltsplan veranschlagte Darlehensaufnahme für das Vorhaben in Höhe von 900 000 Euro bleibt unverändert. Der Anteilsfinanzierung stimmte der Gemeinderat ebenfalls mit einer Gegenstimme zu. Insgesamt sind in dem Mehrfamilienhaus mit einer Gesamtwohnfläche von 600 Quadratmetern zehn Wohneinheiten vorgesehen, aufgeteilt in ein, zwei, drei oder vier Zimmer-Wohnungen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden