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HASSFURT: Plattform für Lehrer und Schüler: Gymnasiasten nutzen „Wiki“ im Internet

HASSFURT

Plattform für Lehrer und Schüler: Gymnasiasten nutzen „Wiki“ im Internet

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    Die Oberstudienrätin am Regiomontanus-Gymnasium Maria Eirich hat im Internet viele „Wikis“ kennen gelernt. „Ich war fasziniert davon, da man mit solchen Internetseiten den Schülern unglaublich viele Möglichkeiten für den Unterricht und für die Arbeit zu Hause bietet“, erzählte sie in einem Gespräch. Auf ihre Initiative hat das Gymnasium Haßfurt als eine von ganz wenigen Schulen in Bayern bereits ein „Wiki“ unter der Adresse www.rmgwiki.de geschaffen.

    Hier kann seit zwei Jahren jeder Lehrer und jeder Schüler ohne Vorkenntnisse einer Programmiersprache Seiten lesen, bearbeiten oder selbst erstellen. „Die Nutzung ist unglaublich vielfältig“, so Maria Eirich. „Lehrer und Schüler können gemeinsam Texte und Artikel schreiben, unterrichtsrelevante Materialien bereitstellen, Problemstellungen im Netz diskutieren.“

    Jeder Schüler besitze seinen eigenen Benutzerzugang, wobei jede Änderung und Neuanlegung eines Beitrages protokolliert würden. Rechtschreibfehler und Unwahrheiten könnten von der Schülergemeinschaft korrigiert werden. Die Kontrolle über die Einträge liege aber letztendlich bei ihr.

    Wie sehr die Internet-Lernplattform „Wiki“ Schüler des Regiomontanus-Gymnasiums motiviert, zeigen einige Beispiele. So hat der 16-jährige Schüler Philipp Issle aus Zeil im letzten Schuljahr eine Seite für seine Klasse 9e erstellt und im Oktober 2006 ganz alleine mit dem Aufbau der für die ganze Schule repräsentativen Seite für das Fach Französisch begonnen. „Mich hat fasziniert, wie einfach man im Wiki arbeiten kann“, berichtete der Zehntklässler. „Außerdem ist es schön, dass ich die Inhalte jederzeit ohne Probleme aktualisieren kann.“

    Auf „seiner“ Seite können sich Schüler über weite Teile des Grammatik-Unterrichtsstoffs aller Jahrgangsstufen informieren und nebenbei viel Interessantes über Frankreich erfahren. Sogar Animationen hat Philipp Issle eingebaut, wie er stolz anmerkte. Dass die Seite von sehr vielen Schülern rege genutzt wird, beweist die hohe Zahl an registrierten Besuchern. Philipp Issle selbst nutzt das Wiki für den Mathematikunterricht, da er sich dadurch viel Zeit für das Suchen von Informationen erspart.

    Auch Johannes Weinbeer aus Römershofen aus der Kollegstufe K12 hat Spaß am Arbeiten im Wiki gefunden, obwohl auch er kein „Computerfachmann“ ist. Er hat ein Referat für den Mathematikunterricht mit Hilfe der im Internet zu findenden Programme erarbeitet. „Die Aufgabenstellung orientierte sich an der Arbeit eines Straßenbauingenieurs“, erklärte er. „Ich sollte ausrechnen, wie hoch der Geländebedarf beim Bau einer Abbiegespur an einer überlasteten Kreuzung ist.“ Weinbeer ist jetzt richtig auf den Geschmack gekommen: zum einen beschäftigt er sich mit der Programmiersprache html und zum anderen will er seine Facharbeit in Mathematik im Wiki veröffentlichen.

    „Mich hat fasziniert, wie einfach man im Wiki arbeiten kann.“

    Eine Zehntklässlerin

    Auch Magdalena Simon aus Knetzgau hat das Wiki in diesem Schuljahr für sich entdeckt. Die Neuntklässlerin war in diesem Schuljahr Tutor für Schüler der fünften Jahrgangsstufe und hatte mit ihren Kollegen letztes Jahr eine Halloween-Party für die Schulneulinge veranstaltet. „Dabei habe ich jede Menge Fotos gemacht, für die ich eine geeignete Plattform suchte“, beschrieb sie ihren Einstieg in das Wiki. „Per Zufall hatte ich davon gehört, mich mit Oberstudienrätin Maria Eirich in Verbindung gesetzt und dann eine eigene Seite im Wiki erstellt.“

    Wie gerne schon die Fünftklässler mit dem Wiki arbeiten, zeigt auch eine Umfrage, die Studienrat Martin Oberleitner für diese Zeitung in seiner Klasse 5a durchgeführt hat. „Das RMG-Wiki finde ich gut, weil man die Hausaufgaben und den Stoff für die Schulaufgaben nachschauen kann und man den Umgang mit dem Computer übt“, waren nur einige der positiven Antworten.

    Allerdings wünschen sich auch einige Schüler, dass mehr Lehrer mit dem Wiki arbeiten. Oberstudienrätin Maria Eirich kündigte an, dass im nächsten Schuljahr eine Lehrerfortbildung stattfinden wird.

    Im Blickpunkt

    Wikipedia

    Jeder, der das Internet benutzt, kennt die Seite von „Wikipedia“. Diese Enzyklopädie wird von freiwilligen Autoren verfasst und soll bedeutsames Wissen aus belegten und zuverlässigen Quellen beinhalten. Bezeichnenderweise setzt sich der Name Wikipedia aus wiki, dem hawaiischen Wort für „schnell“, und encyclopedia (englisch für Enzyklopädie) zusammen. Ein Wiki wiederum ist eine Webseite, deren Seiten jeder leicht und ohne technische Vorkenntnisse direkt im Browser ändern kann.

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