Am ersten Weihnachtsfeiertag hat sich der Posaunenchor Rügheim wieder einmal zu einem ganz besonderen kleinen Konzert aufgemacht. In der Eingangshalle im Seniorenheim St. Martin in Hofheim warteten die Bewohner schon gespannt auf die Bläser.
Schon beim ersten Weihnachtsklassiker war den Bewohnern die Freude über die bekannten Töne anzumerken und anzusehen. Hände wippten mit und die auswendig beherrschten Verse waren von den Zuhörern zu vernehmen.
Der Posaunenchor Rügheim hat, laut Chorleiter Robert Grüll „wahrscheinlich schon seit den 1960er Jahren“ in Hofheim am ersten Weihnachtsfeiertag vor dem Krankenhaus Kurrende geblasen. Später wechselte man in den Flur im ersten Stock, damit noch mehr Patienten, die die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus verbringen mussten, etwas von den weihnachtlichen Klängen hörten.
Seit 1996, demnach in diesem Jahr schon zum 21. Mal, spielte der Posaunenchor im Seniorenheim St. Martin in Hofheim. Für den Posaunenchor selbst, für Pfleger und Pflegerinnen, aber auch für die Bewohner selbst ist diese Tradition an Weihnachten zum festen Bestandteil des ersten Feiertages geworden.
Diese Tradition, die sich offiziell als „Kurrende“ bezeichnet, ist ein Brauch in der evangelischen Kirche. Dieser festigte sich in der Reformationszeit, bezeichnet ursprünglich einen aus protestantischen Schülern bestehenden Chor, der zu besonderen Festen von Haus zu Haus zog, um Freude zu verbreiten.