Ziele des Netzwerkes ist die Qualität in der Patientenversorgung, die Wirtschaftlichkeit und die Existenzsicherung für die Ärzte und ihre Mitarbeiter. Entscheidend für den Erfolg sei jetzt der Aufbau einer sicheren EDV-Kommunikation zwischen allen Leistungserbringern, betonte Dr. Thorsten Spiegel als Sprecher des neuen Ärzte-Netzes.
Solch ein einheitliches Dokumentations- und Informationssystem vermeide Doppeluntersuchungen (Kosten, Zeit, Röntgen-Belastung), und schließe gefährliche Wechselwirkungen und Kontraindikationen bei der Medikamenten-Verschreibung aus. Außerdem informiere es das Behandlungsteam umfassend und schnell über die Patienten-Vorgeschichte, aktuelle Befunde, Diagnosen und therapeutische Maßnahmen von der Vor- bis zur Nachsorge.
Die Initiative zur Gründung der Kooperation war von der "Interessengemeinschaft niedergelassener Ärzte Schweinfurt" ausgegangen. Dieser Verein unter Vorsitz von Dr. Thorsten Spiegel hatte sich seit Anfang 2004 intensiv mit den Neuerungen der Gesundheitsreform und deren Folgen für die Region auseinandergesetzt. Mit Erfolg und Werbewirkung: Zählte der Verein im Februar 2005 noch 21 Mitglieder, so waren jetzt 74 Mediziner zur Gründungsversammlung gekommen, um diesem Pilotprojekt einer integrierten Gesundheitsversorgung als Gesellschafter beizutreten.
Zum Geschäftsführer wählte die Versammlung Dr. Jürgen Schott (Bergrheinfeld). Der Aufsichtsrat besteht aus Dr. Lothar Schmid (Gochsheim), Dr. Walter Faustmann, Dr. Stefan Muffert, Prof. Jean-Michel Friedrich und Dr. Thorsten Spiegel, der auch als Sprecher der Kooperation fungiert. Ihm galt der besondere Dank des Geschäftsführers: Spiegel habe als Motor dieses Projekt vorangetrieben und sich somit für eine aktive Mitgestaltung und für den Erhalt der Freiberuflichkeit der Ärzte eingesetzt.
Als Ziel der Gesellschaft nannte Schott die Schaffung einer guten kollegialen und interdisziplinären Zusammenarbeit sowie wirtschaftliche Erfolge in einem sonst rückläufigen Budgetsystem der Kassenärztlichen Vereinigung. Zunächst sollen Verhandlungen mit der AOK geführt werden, später will man auch andere Krankenkassen und deren Versicherte für eine Kooperation gewinnen.
Arbeitskreise für EDV und Kommunikation, für Vertragsgestaltung bei einer integrierten Versorgung, für Finanzen und solche zur Festlegung von optimalen Behandlungs-Leitlinien und Behandlungswegen werden sich mit den Aufgaben der Gesellschaft beschäftigen.