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BREITBRUNN: Rätselhafter Kreuzstein in der Hermannsberger Flur

BREITBRUNN

Rätselhafter Kreuzstein in der Hermannsberger Flur

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    Das sagenumwobene Denkmal in der Hermannsberger Flur.
    Das sagenumwobene Denkmal in der Hermannsberger Flur. Foto: FOTO Bühl

    (sf) Über die Reinigung und Neuaufstellung eines Kreuzsteines am Ortsausgang von Hermannsberg informierte Breitbrunns Bürgermeisterin Gertrud Bühl ihren Gemeinderat. „Das Alter dieses am Wegesrand zu den Sandsteinbrüchen befindlichen Denkmals ist bisher nicht bekannt. Vielleicht kann sich der Heimatgeschichtliche Verein demnächst damit beschäftigen“, gab die Bürgermeisterin ihrer Hoffnung Ausdruck.

    Kreuzsteine sind über ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitet und stehen seit dem 13. Jahrhundert als alte Denkmale zumeist am Wegesrand. Der Anlass war kein erfreulicher, nämlich Sühne für einen Mord. In Sühneverträgen wurden damals die kirchlichen Bußen festgelegt, die Messen für das Seelenheil des Ermordeten, Kerzenopfer, Wallfahrten und eben das Setzen eines Kreuzsteines. Größe und Anordnung des Kreuzes oder Steines bestimmten die Angehörigen.

    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts endete diese Sitte, denn jetzt übernahmen weltliche Gerichte die Bestrafung der Übeltäter und die privaten Sühneverträge wurden verboten. Es gab aber noch andere Anlässe, denn auch als Erinnerung für einen Toten durch Unfall, aufgrund eines Gelübdes oder als Grenzmarkierung wurden Kreuzsteine errichtet, die sich überwiegend in geistlichen Hoheitsgebieten befinden.

    Zwei Sagen ranken sich um das Denkmal: Der Finkenmüller soll einen Dieb, der einen Sack Mehl gestohlen hatte, verfolgt und an dieser Stelle erschlagen haben. Der Kreuzstein sei hier als Sühnemahl. Andererseits erzählt man sich, dass an dieser Stelle einmal eine Kapelle gestanden hätte.

    Nach diesem Ausflug in die Geschichte dankte Gertrud Bühl dem Amt für ländliche Entwicklung sowie ganz besonders Walter Fösel und Georg Hoch für die Neuerrichtung dieses Denkmals.

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