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BURGPREPPACH: Rat stimmt für neue Kläranlage

BURGPREPPACH

Rat stimmt für neue Kläranlage

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    „Wir fordern die Beibehaltung der bestehenden Kanalisationsanlagen sowohl in Hohnhausen als in Burgpreppach/Ibind, wodurch gewährleistet ist, dass das Projekt sowohl für die Marktgemeinde als auch für die Bürger in einem noch erträglichen Rahmen finanzierbar ist.“ Mit dieser schriftlich formulierten Forderung, unterstützt durch nahezu 300 Unterschriften, wendeten sich Gerhard Bayer und Siegfried Weidner an die Gemeinde (wir berichteten).

    Die Antragsteller seien in ihrem Schreiben von falschen Eckdaten ausgegangen, stellte Bürgermeister Karlheinz Denninger gleich zu Beginn fest. Die Baukosten inklusive Mehrwertsteuer und Baunebenkosten betragen 3 490 000 Euro für die Kläranlage. Zuschüsse sind in Höhe von 41,94 Prozent zu erwarten – allerdings nur auf die zuschussfähigen Kosten von 3 030 000 Euro. Abzüglich des Zuschusses bleiben für die Bürger 2 135 000 Euro. Dieser Betrag verteilt sich auf 345 anschlusspflichtige Anwesen und nicht – wie von den Antragstellern angenommenen – auf 190 Anwesen. Dies bedeute rund 6000 Euro im Schnitt pro Anschluss, führte Denninger aus.

    Dies sei die wirtschaftlichste Lösung, denn nur die werde in solcher Höhe überhaupt bezuschusst. Weiter teilte das Gemeindeoberhaupt mit, dass bis spätestens Dezember mit dem Bau begonnen werden müsse.

    Zur Beibehaltung der Anlage in Hohnhausen führte zweiter Bürgermeister Winfried Elting aus, dass man bezüglich einer Insellösung in Hohnhausen bereits eine Studie habe erstellen lassen. Damals wurde festgestellt, so Elting, dass man in solch einem Fall geringere Investitionskosten – nämlich 1 050 000 Mark (damals wurde noch in DM gerechnet) gegenüber 1 080 000 Mark bei einem Anschluss an Burgpreppach – gehabt hätte, die höheren Betriebskosten hätten diesen Vorteil jedoch innerhalb kürzester Zeit zunichte gemacht.

    Insellösung

    Somit wurde eine Insellösung für Hohnhausen aus volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht abgelehnt. Er verstehe den Antrag nicht, so Elting, denn durch einen Anschluss Hohnhausens würden alle Bürger sparen. Schließlich würden die Hohnhäuser bei 75 Anschlüssen 20 Prozent der Kosten mittragen aber nur 15 Prozent verursachen.

    Wie Oberamtsrat Gerhard Schmidt mitteilte, könne die VG der Gemeinde nur zur jetzt beschlossenen Planung, also einer Gemeinschaftsanlage für Burgpreppach, Ibind und Hohnhausen raten. Die vorhandene Anlage in Burgpreppach lasse sich auch bei einer Abkoppelung Hohnhausens nicht auf die technisch erforderlichen Bedingungen anheben. Die Einwohnerwerte würden lediglich von 1100 auf 900 reduziert. Damit würden sich die geforderten technischen Standards nicht verändern. Außerdem ließen die heute gültigen Immissionswerte keine derartige Nähe zum Ort mehr zu, wie dies bei der bestehenden Anlage der Fall ist.

    „Nehmen Sie diese letzte Möglichkeit an, die Zuschüsse für eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung zu verwenden.“

    Gerhard Schmidt Oberamtsrat

    Schmidt sprach auch die enorme Fläche an, die bei einer offenen Anlage zur Verfügung stehen müsste. 15 Quadratmeter pro Einwohner würden hier gefordert, gab er zu bedenken. Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt (WWA) in jüngster Zeit hätten ergeben, dass aus Sicht des Amtes eine Verbesserung der bestehenden Anlage, die als Kloake zur Sammlung von Fäkalien bezeichnet wurde, nicht möglich ist. Derzeit befinde man sich in der Situation, permanent eine Umweltstraftat zu begehen. Wenn nicht bis Dezember mit dem Bau begonnen werde, werde laut WWA die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

    Auch gab Oberamtsrat Schmidt zu bedenken, dass man bezüglich der Zuschüsse in die Härtefallreglung gekommen sei. Dies bedeute, dass weit mehr Kosten unter die Rubrik „zuschussfähig“ fallen, als dies normal der Fall sei. „Nehmen Sie diese letzte Möglichkeit, die Zuschüsse für eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung zu verwenden, an“, appellierte er an die Räte.

    Dritter Bürgermeister Elmar Appel drängte darauf, nochmals die Kosten für eine Sanierung der bestehenden Anlagen prüfen zu lassen. Günther Stottele bemängelte zum wiederholten Male den schlechten Informationsfluss und bat darum, die angegebenen Zahlen schnellstmöglich in schriftlicher Form zu erhalten. Bruno Schorn fragte nach, ob die Finanzierungskosten in irgendeiner Form berücksichtigt wurden, was aber anscheinend nicht der Fall ist. Die Frage ging allerdings in der allgemeinen Diskussion unter.

    Strafgelder

    Horst Vollert hätte gerne gewusst, wie viel Strafgelder die Gemeinde denn seit Planungsbeginn 1986 bezahlt habe. Doch dies war weder dem Bürgermeister noch dem Oberamtsrat bekannt. Einzig, dass man die höchsten Strafgebühren zahle und dass hier zwischenzeitlich sicherlich ein recht hoher Betrag zusammen gekommen sein dürfte, konnte Denninger mitteilen.

    Elting war es dann, der den Antrag stellte, den Antrag der Bürger abzulehnen. Dafür stimmten neben ihm auch Bürgermeister Denninger, Horst Vollert, Günter Braterschafsky, Manfred Schirdewahn, Robert Schneider und Alfred Köhler. Elmar Appel, Edmund Jäckisch, Bruno Schorn und Günther Stottele waren nicht dafür.

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