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HOFHEIM: Reichlich Höhenmeter

HOFHEIM

Reichlich Höhenmeter

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    Ritt durch die Haßberge: leichte Steigung für das Fahrerfeld vor einem Rapsfeld bei Eichelsdorf.
    Ritt durch die Haßberge: leichte Steigung für das Fahrerfeld vor einem Rapsfeld bei Eichelsdorf. Foto: Fotos: Martin Schweiger

    Unter dem Motto „Hinauf zu den Wahrzeichen“ stand am Samstag die achte Auflage des Haßbergritts, einem Mountainbike-Rennen mit 220 Teilnehmern aus ganz Süddeutschland.

    Unter „Wahrzeichen“ verstand der Veranstalter, die Triathlon-Abteilung des Hofheimer Tennisclubs, die Nassacher Höhe, mit 501 Metern die höchste Erhebung im Landkreis, die Schwedenschanze und die Bettenburg. Diese drei „Wahrzeichen“ galt es für die „Haßbergreiter“ mit dem Fahrrad zu passieren – auf einer Streckenlänge von rund 47 Kilometern und 908 Höhenmetern.

    Dass die Fahrer tatsächlich die Schönheit der Haßberge wahrgenommen haben, darf bezweifelt werden. Nur eine Stunde, 37 Minuten und 40 Sekunden benötigte der Schnellste, Sven Baumann aus Grettstadt, für die Strecke. Damit war er deutlich schneller als Organisationschef Michael Greb, der mit seinem 47 PS starken Quad 13 Minuten länger brauchte. Bei diesem Tempo dürfte der Erstplazierte, der zum ersten Mal in Hofheim an den Start ging, kaum Zeit für die Reize der Natur gehabt haben.

    Wohl aber die Teilnehmer des erstmals stattfindenden „Haßbergtests“, der mit einer Streckenlänge von nur 25 Kilometern und deutlich weniger Höhenmetern auch die Mountainbike-Einsteiger anlockte, wie die Schülerin Paula Wunderlich aus Sulzbach und deren Freundin Maren Käb. Die beiden Mädchen waren stolz darauf, ihr erstes Rennen ohne Sturz und ohne abzusteigen bewältigt zu haben.

    Für die Mitteldistanz, den „Haßbergsprint“ mit rund 35 Kilometern und 663 Höhenmetern, entschied sich Peter Jakob aus Sulzbach. Er musste einmal absteigen am steilen Aufstieg hinauf zum Aussichtsturm der Schwedenschanze. Ansonsten war er mit seiner ersten Teilnahme sowie mit der perfekten Organisation zufrieden.

    Für die Streckenführung ist ein Mann zuständig, der die Wälder des Haßbergtraufs wohl besser kennt als seine Westentasche: Joachim Müller aus Hofheim. Er war laut Rennchef Greb den ganzen Winter über im Wald unterwegs, auf der Suche nach der perfekten Strecke – und er wurde fündig.

    Die „Reiter“ fuhren durch Steinbrüche und sogenannte „Trails“ (für Mountainbiker präparierte Strecken), wo sie auch ihr technisches Können als Fahrer beweisen mussten. Neben seinem technischen Können musste ein „Ü-50-Sprinter“ auch sein medizinisches Wissen anwenden. Er stürzte, verband seinen blutenden Arm und wurde immer noch Dritter seiner Altersklasse, obwohl er durch die unfreiwillige Pause acht Minuten einbüßte.

    Dass Material nicht alles ist, bewies ein „Ü-50-Haßbergtester“. Er absolvierte die 25 Kilometer und 450 Höhenmeter mit einem Klapp-Mountainbike in einer Stunde und 17 Minuten und schaffte es damit immerhin unter die ersten drei seiner Klasse. Die Kurssetzung war in diesem Jahr etwas leichter als im Vorjahr. Außerdem war die Strecke schnell, da sie relativ trocken war.

    Danach sah es jedoch noch kurz vor dem Rennen gar nicht aus. Gegen 13 Uhr verfinsterte sich der Himmel und ließ die Veranstalter mit dem schlimmsten rechnen. Es war aber nur ein kurzer Schauer. Rechtzeitig kurz vor dem Start am Marktplatz um 13.50 Uhr rissen die Wolken auf, die Sonne kam heraus und ließ sich nicht mehr vertreiben.

    Dies war auch ideal für den Fahrer des „Safety-Cars“, das das Fahrerfeld nach dem Start aus der Stadt begleitete: er musste das Dach seines schwarzen Porsche-Cabrios nicht verschließen. Nach der „Safety-Car-Phase“, während der die Fahrer nicht überholen durften, ging es für die Haßbergreiter an Reckertshausen vorbei, durch Happertshausen hindurch in Richtung Nassach, hinauf zum Rennweg, vorbei am Parkplatz der Schwedenschanze nach Eichelsdorf.

    Danach passierten sie den Landschaftsgarten bei Manau, das sogenannte „Lama-Klo“ bei Goßmannsdorf und mussten zu guter Letzt den Mount Erwin in Hofheim über die schwierige Nord-Ost-Passage erklimmen. Mehr als 50 Feuerwehrleute halfen bei der Absperrung der Strecke. Knapp 50 Helfer waren als Posten und in Versorgungsständen im Einsatz.

    Zwei Fahrer stürzten, verletzten sich an der Schulter und mussten ins Leopoldina-Krankenhaus nach Schweinfurt gefahren werden. Außerdem erlitten fünf Fahrer einen „Platten“ und mussten das Rennen vorzeitig beenden.

    Noch mehr Mountainbiker als in den Vorjahren warteten mit ihrer Anmeldung wegen der Wetteraussichten bis zum Schluss, berichtete Organisationschef Greb. 160 Teilnehmer hatten bis zum Tag vor dem Rennen gemeldet. Rund 60 Fahrer entschieden sich kurzfristig für einen Start.

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