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HOFHEIM: Reihenweise Autoreifen platt: Spekulationen

HOFHEIM

Reihenweise Autoreifen platt: Spekulationen

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    Gefährliche Spitze: links der defekte Schieberdeckel mit der spitzen Abbruchstelle (rechts am Rand), daneben ein neuer Deckel.. Mösslein
    Gefährliche Spitze: links der defekte Schieberdeckel mit der spitzen Abbruchstelle (rechts am Rand), daneben ein neuer Deckel.. Mösslein Foto: Foto: M

    War es Sabotage, oder ein verhängnisvoller Zufall? Die Frage dürfte schwer zu klären sein. Fest steht jedoch nach vorliegenden Erkenntnissen, dass die schadhafte Abdeckung eines Wasserschiebers im Hofheimer Stadtgebiet über 20 Fahrzeugen, genauer gesagt ihren Reifen, zum Verhängnis wurde.

    Am späten Montagvormittag haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs dem Reifenschreck ein Ende gesetzt und den defekten Schieberdeckel ausgetauscht. Zuvor waren reihenweise Autos über den Rest einer Halterung gefahren, der wie ein circa zwei bis drei Zentimeter langer Dorn aus dem Straßenbelag ragte. Für Autofahrer war diese Spitze mitten auf der Straße kaum zu erkennen. Und so holten sich am Wochenende an dieser Stelle etliche Fahrzeuge Plattfüße. Robert Ilnyzckyj, Pressesprecher der Polizei in Haßfurt, wusste am Montagmittag von gut 20 Autos mit zumindest einem platten Reifen. Die meisten hatten jedoch gleich zwei Plattfüße – jeweils auf der Fahrerseite.

    Zunächst bestand der Verdacht, die Plattfüße könnten von einer Baustelle an der Kreisstraße zwischen Nassach und Reckertshausen stammen. Dort wird der Straßenbelag erneuert und es gibt Fräskanten. Die Polizei ließ deshalb die Strecke Happertshausen-Reckertshausen am Sonntagnachmittag vom Kreisbauhof sperren, berichtet Ilnyzckyj. Selbst ein Streifenwagen der Polizei, der die Strecke kontrollieren wollte, war mit zwei Platten liegen geblieben.

    Als sich am Montag weitere Autofahrer wegen platter Reifen bei der Polizei meldeten, die nur im Stadtgebiet Hofheim unterwegs gewesen sind, kontrollierten am Montagvormittag Streifenwagen gezielt die Straßen im Stadtgebiet. So entdeckte eine Streifenwagenbesatzung schließlich den defekten, spitz aus dem Asphalt ragenden Deckel des Wasserschiebers, berichtet der Polizeisprecher.

    Anhaltspunkte dafür, dass jemand den Deckel absichtlich auf so gefährliche Art und Weise verkehrt herum eingesetzt hat, gibt es laut Polizei nicht. So könnte es durchaus sein, dass der Deckel, der wegen einer durchgerosteten Halterung lose auflag, von einem vorbeifahrenden Fahrzeug hochgeschleudert wurde und von alleine so ungünstig liegen blieb.

    Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst vermutet dagegen Absicht hinter der Sache und kündigte an, die Stadt werde Anzeige gegen unbekannt erstatten. Sollte tatsächlich ein Verantwortlicher ermittelt werden, müsste dieser wohl auch den Schaden regulieren. Inklusive Abschleppen dürfte dieser pro Fahrzeug mit zwei Platten annähernd 500 Euro betragen, schätzt Rainer Willner, in dessen Kfz-Werkstatt in Reckertshausen die meisten liegen gebliebenen Autos landeten. Alle platten Reifen waren von einem spitzen Gegenstand beschädigt worden, berichtet Willner.

    Auch ohne Verantwortlichen bleiben die Geschädigten wohl nicht auf ihrem Schaden sitzen: Eine Vollkaskoversicherung übernehme solche Reifenschäden zwar nicht, erklärt Una Großmann, Pressesprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft auf Nachfrage. Doch die Haftpflichtversicherung der Kommune, die die Straße unterhält, oder der Wasserversorger, dem der defekte Schieber gehört, müssten den Schaden wohl zahlen.

    Die Polizei Haßfurt bittet, ihr Reifenschäden, die mit dem defekten Schieberdeckel in Verbindung stehen könnten, unter Tel. (0 95 21) 92 70 zu melden. Die Polizei klärt dann, ob die Schäden vom schadhaften Schieber stammen können; deshalb wird dessen Lage nicht näher beschrieben. Berechtigte Schadensfälle meldet die Polizei der Stadt Hofheim weiter.

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