Im Markt Rentweinsdorf müssen die Wähler noch einmal ran – wie vor sechs Jahren auch. "Ich rechne mit einer Stichwahl", hatte Steffen Kropp (SPD) schon beim Termin fürs Pressefoto am Sonntagvormittag gesagt. Am Abend trennten den 30-Jährigen nicht mal zwei Prozent von der Mehrheit. Für den 52-jährigen Stefan Horn von der neu gegründeten Rentweinsdorfer Unabhängigen Liste (RUL) ist die Stichwahl zwar ebenfalls keine Überraschung, wohl aber die hohe Zahl an Stimmen für Kropp. Horn liegt mit 37,3 Prozent der Stimmen, deutlich hinter Kropp (48,3 Prozent).

Horn im Hauptort vorne
Im Hauptort Rentweinsdorf (Stimmbezirk I) bekam der Rentweinsdorfer Kropp mit 55,1 Prozent deutlich mehr Stimmen als Horn (32,4 Prozent), der im Gemeindeteil Treinfeld zuhause ist. Horn wiederum lag in den Außenorten (Stimmbezirk II) mit 57,8 Prozent klar vor Kropp (28,4 Prozent). Von den Briefwählern schließlich votierten weit mehr für Steffen Kropp (49,3 Prozent) als für Stefan Horn (35,6 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei 78,9 Prozent.
Gerhard Schmidt (CSU) landete mit 14,4 Prozent zwar abgeschlagen auf Rang drei, hat aber sein persönliches Ziel erreicht: das Ergebnis der Christsozialen bei der Bürgermeisterwahl 2014 zu übertreffen. Wie damals werden jetzt die CSU-Wähler zum Zünglein an der Waage beim zweiten Urnengang. Wird der CSU- Ortsverband, dessen Vorsitzender Schmidt ist, einen der beiden Kandidaten für die Stichwahl unterstützen? Darüber werde am Montagabend entschieden, kündigte Schmidt an.
2014 hatte sich Amtsinhaber Willy Sendelbeck (SPD) im zweiten Anlauf denkbar knapp gegen Kurt Weißheimervon der Überparteilichen Wählergemeinschaft durchgesetzt, die für dieses Mal keinen Bürgermeisterkandidaten benannt hatte.
