Die Restaurierung der Pfarrkirche St. Kilian Pfarrweisach neigt sich dem Ende entgegen. Und so können heuer am Patronatsfest des Hl. Kilian – es wäre der 8. Juli – am Sonntag, 12. Juli, der Abschluss der Arbeiten mit einem Gottesdienst in der Kirche und im Freien gefeiert werden.

Bei einem Pressetermin in dem Gotteshaus ging Dekan Stefan Gessner kurz auf die vergangenen Monate ein; er dankte all den vielen Helfern, die rund um die Arbeiten im Einsatz waren – ob bei der schweißtreibenden Arbeit „vor Ort“ oder organisatorisch. Hier sei vor allem Emil Barthelmann genannt, der als „Capo“ wirkte – bei ihm liefen die Fäden zusammen. „Es war eine kleine Truppe“, sagt Barthelmann, „aber sehr zuverlässig“. Rund 900 Stunden war das Team bisher in der Kirche als freiwillige Helfer beschäftigt.
Es gibt wieder einen Mittelgang
Was in dem strahlend hellen Gotteshaus am meisten auffällt: es gibt jetzt wieder einen Mittelgang, und der Taufstein wurde in den Bereich des Haupteingangs versetzt. Der Mittelgang fiel der Renovierung vor fünfzig Jahren – im Jahr 1970 – zum Opfer. Für den damaligen Pfarrer Franz Neubauer war der Hintergrund, den Mittelgang wegzulassen, „dass die Menschen enger zusammenrücken“, wie er damals sagte. Damit wurden auch die historisch wertvollen, verzierten Kirchenbänke Opfer des Feuers – in der heutigen Zeit ein Unding. Auf schlanken, einfachen Kirchenbänken feiern seit fünfzig Jahren die Gläubigen den Gottesdienst. Jetzt sind diese Bänke durchgetrennt worden, sodass ein galanter Mittelgang für ein lockeres Raumbild sorgt.

Wie Dekan Gessner hervorhebt, sei diese Renovierung in Pfarrweisach „die letzte Renovierung für viele Jahrzehnte“ in der Diözese Würzburg. Er hob die Zusammenarbeit mit dem Verbindungsmann zur Diözese, Manfred Schamberger vom Diözesanbüro Haßfurt, hervor. Schamberger sei bis Ende 2019 der zuständige Sachbearbeiter gewesen und habe auch nach seiner Versetzung in den Ruhestand im Januar 2020 die Arbeiten weiterhin ehrenamtlich begleitet. Dafür zeigte sich Gessner dankbar.
Zwei Bauabschnitte wären ungünstig gewesen
Ein Rückblick: Die Arbeiten für die Restaurierung begannen genau vor einem Jahr, im Juni 2019. Zuerst seien zwei Bauabschnitte geplant gewesen, informiert Stephan Wohlfromm als Mitglied der Kirchenverwaltung. Jedoch habe man schnell festgestellt, dass die Einteilung in zwei Abschnitte ungünstig gewesen wäre. Denn als die Kirche ausgeräumt und entkernt war, zeigte sich, dass die Wände stark ergraut, und dass auch die Decke und die Figuren stark reparaturbedürftig waren.

Deshalb wurden neue Verhandlungen mit der Diözese aufgenommen, um diese Arbeiten vorzuziehen. Gerade noch vor Inkrafttreten des Baumoratoriums der Diözese Würzburg am 1. August 2019 konnte die Genehmigung zum Vorziehen dieser Arbeiten erlangt werden. Leider mussten dafür einzelne Maßnahmen aus dem Plan herausgenommen werden. Natürlich bedeutete das, dass der ursprünglich vorgesehene Zeitrahmen (Wiederbezug der Kirche an Weihnachten 2019) nicht eingehalten werden konnte. Außerdem musste ein weiteres Darlehen aufgenommen werden.
Grabstätten mit Skeletten gefunden
Nach dem Entfernen des alten Fußbodens gab es eine Überraschung: es wurden im Chorraum Grabstätten mit Skeletten gefunden. Diese sind vom Landesamt für Denkmalpflege inspiziert, dokumentiert und gesichert worden, sagt Wohlfromm rückblickend. Danach konnte im Chorraum weitergebaut werden.

Die Arbeiten umfassten alles: vom Ausräumen der Kirche – Figuren, Bänke, Volksaltar, Beichtstuhl und Fußbodenplatten kamen raus und wurden eingelagert – über das Verlegen elektrischer Leitungen und einer neuen Heizung bis zum Ausbessern der Wände, der Decken und der Deckengemälde. Ein neuer, heller Fußboden ist gelegt und die Figuren und die Bilder des Kreuzwegs sind gereinigt und restauriert worden.
Ein erster Antrag auf Renovierung der Pfarrkirche sei schon 2013 unter dem damaligen Pfarrer Richard Brütting gestellt worden, informiert Wohlfromm. Die Sicherstellung der Finanzen habe sich aber jahrelang hingezogen, bedauert er, unter anderem wegen der Wechsel der Pfarrer in Pfarrweisach, von Brütting über Pater Michael Stutzig bis hin zum jetzigen Pfarrdaministrator Dekan Gessner. Und bei jedem Wechsel seien die Verhandlungen „quasi von Neuem losgegangen“.
Spenden erwünschtDer Umfang der Restaurierung habe die Finanzen der Pfarrei übermäßig strapaziert, sagt Stephan Wohlfromm. Deshalb freue sich die Pfarrei und die Kirchenverwaltung, wenn die Spendenfreudigkeit aus der Bevölkerung anhält. Wer spenden will, kann das auf folgendes Konto tun: Raiffeisenbank Lichtenfels-Ebern, Verwendung: „Katholische Kirchenstifung Pfarrweisach“, IBAN: DE09 7709 1800 0002 5100 30, BIC: GENODEF1LIF.Quelle: sal
