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Haßfurt: Rettungswagen wird zur rollenden Hausarztpraxis

Haßfurt

Rettungswagen wird zur rollenden Hausarztpraxis

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    Übergabe des Rettungswagens in Mostyska in der Ukraine: Landrat Henryk Kiepura (Vierter von rechts) und Bürgermeisterin Myroslava Pelec (Vierte  von links) zeigten sich begeistert von der Hilfsbereitschaft und bedankten sich herzlich bei den Partnerschaftsbeauftragten Stephan Kolck (Dritter von links) und Andreas Baur (Zweiter von links) für den Transport der Hilfsgüter.
    Übergabe des Rettungswagens in Mostyska in der Ukraine: Landrat Henryk Kiepura (Vierter von rechts) und Bürgermeisterin Myroslava Pelec (Vierte  von links) zeigten sich begeistert von der Hilfsbereitschaft und bedankten sich herzlich bei den Partnerschaftsbeauftragten Stephan Kolck (Dritter von links) und Andreas Baur (Zweiter von links) für den Transport der Hilfsgüter. Foto: Zbigniew Zych

    Russlands Angriff auf die Ukraine dauert weiterhin an. Der Bedarf an medizinischer Ausrüstung und Notstromaggregaten ist nach wie vor enorm hoch. Deshalb sammelt der Landkreis Haßberge auch weiterhin Spenden, um gezielt den Menschen in der Region Mostyska zu helfen, zu der die polnische Partnerstadt Klobuck freundschaftliche Beziehungen pflegt. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts Haßberge entnommen.

    Unter Einbindung seiner Haßberg-Kliniken ist es dem Landkreis gelungen, mehrere Transporte mit dringend benötigtem Insulin sowie Notfallmedikamenten, Verbandsmaterial, Babynahrung und Bettwäsche nach Polen zu organisieren. Auch ein ehemaliger Bundeswehr-Bus, der in der Stadt Mostiska jetzt als Schulbus fungiert, und zwei Notstromaggregate wurden bereits von den Haßbergen in die Ukraine geliefert. Der frühere Klinik-Chef und Partnerschaftsbeauftragte Stephan Kolck kümmert sich federführend um die Organisation der Hilfstransporte, wofür ihm Landrat Wilhelm Schneider sehr dankbar ist.

    Fahrzeug diente vorher als mobiles Testzentrum

    Noch vor den Sommerferien ging ein vom BRK ausrangierter Rettungswagen auf die Reise in die Ukraine. Der Landkreis hatte dieses Fahrzeug in der Corona-Pandemie gekauft; es diente in der Anfangszeit vor allem als mobiles Testzentrum, später als mobiles Impfzentrum für Pflege- und Behinderteneinrichtungen und zuletzt als Transportfahrzeug für Masken und Coronatests an die Schulen.

    Stephan Kolck machte sich gemeinsam mit Andreas Baur auf den Weg nach Mostyska, um die Spende zu übergeben. Mit großer Dankbarkeit wurden sie dort von Bürgermeisterin Myroslava Pelec im Rathaus empfangen. Der Rettungswagen wird künftig als rollende Hausarztpraxis genutzt werden. „Das Fahrzeug eignet sich dafür optimal“, freut sich Stephan Kolck über die neue Verwendung, denn dadurch könne die Betreuung der Patienten in den umliegenden Dörfern erheblich verbessert werden.

    Landrat Henryk Kiepura und Bürgermeisterin Myroslava Pelec freuen sich sehr über die Unterstützung aus dem Landkreis Haßberge und waren dankbar dafür, dass Stephan Kolck und Andreas Baur keine Angst hatten, in die Ukraine zu kommen.
    Landrat Henryk Kiepura und Bürgermeisterin Myroslava Pelec freuen sich sehr über die Unterstützung aus dem Landkreis Haßberge und waren dankbar dafür, dass Stephan Kolck und Andreas Baur keine Angst hatten, in die Ukraine zu kommen. Foto: Stephan Kolck

    Die mitgelieferten Infusionen wurden zum größten Teil an das Zentralklinikum in 60 Kilometer entfernten Lwiw (Lemberg) überstellt, da die Zwei-Bett-Intensivstation des Krankenhauses in Mostyska diese Menge nicht innerhalb des Verfalldatums verbrauchen kann. Im Gegenzug erhält Mostyska andere Medikamente, die das Krankenhaus dringend benötigt kostenlos von der Klinik in Lwiw – für Stephan Kolck eine optimale win-win-Situation.

    Notstromaggregat für den Katastrophenschutz

    Mit im Gepäck hatten die beiden Haßfurter außerdem eine Spende des Lionsclub Haßberge – ein Notstromaggregat, das künftig im Katastrophenschutz eingesetzt wird. Das Notstromaggregat ist für Dauerbetrieb ausgelegt. Die Herstellerfirma unterhält in der Ukraine Servicestationen, dadurch ist ein nachhaltiger Betrieb gewährleistet. „Die Betroffenen freuen sich sehr über unsere schnelle und unbürokratische Hilfe“, so der Partnerschaftsbeauftragte.

    Ein besonders bewegender Moment war für Stephan Kolck und Andreas Baur der Besuch eines Friedhofes mit einem Denkmal für einen unbekannten polnischen Soldaten, der am Anfang des Zweiten Weltkriegs gefallen ist, als Stalin und Hitler Polen von zwei Seiten überfallen haben. „Dort auf geschichtsträchtigem Boden neben dem polnischen Landrat zu stehen und sich vor den Toten verneigen zu dürfen hat uns mit großer Dankbarkeit erfüllt“. Am nächsten Tag wurden die beiden Haßbergler durch den leitenden Beamten der Stadt Mosstyska durch Lwiw geführt – eine prächtige alte Stadt mit einem Flair des alten Österreich-Ungarns. Dabei wurden auch die Häuser gezeigt, die zwei Wochen zuvor von russischen Raketen getroffen worden waren. „Ansonsten erscheint der Krieg weit weg, denn in der Stadt pulsiert das Leben. Nur in der Garnisonskirche erinnern Totentafeln an die heimischen Soldaten, die an der Front im Osten fallen“, schildert Stephan Kolck seine Eindrücke.   

    Spendenkonto des Landkreises Haßberge: Betreff „Spendenkonto Ukraine“, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, IBAN: DE07 7935 0101 0021 9730 94.

    Der Lionsclub Haßberge hat für die Ukraine ein Notsromaggregat gespendet, das für den Dauerbetrieb geeignet ist und künftig im Katastrophenschutz eigesetzt wird.  Unser Bild zeigt den Vorsitzenden Werner Arnhold und Geschäftsleiter Marcus Fröhlich bei der Übergabe des Gerätes.
    Der Lionsclub Haßberge hat für die Ukraine ein Notsromaggregat gespendet, das für den Dauerbetrieb geeignet ist und künftig im Katastrophenschutz eigesetzt wird. Unser Bild zeigt den Vorsitzenden Werner Arnhold und Geschäftsleiter Marcus Fröhlich bei der Übergabe des Gerätes. Foto: Sabrina Zöttlein
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