HASSFURT (GS) Was schon in der Politik als Grundsatzfrage eingeschätzt wird, gilt auch bei der Farbe der Dacheindeckung. Dies wurde spürbar beim Antrag von Bernd Barthel in der Brückenstraße für die Instandsetzungsmaßnahmen seines Hauses. Die Frage, ob rote oder schwarze Ziegel, machte sogar eine Ortsbesichtigung zu Beginn der Sitzung notwendig.
Was in Siedlungsgebieten recht einfach ist, man deckt halt neu, bedarf im Altstadtbereich zwar keiner Genehmigung, aber einer Erlaubnis, wie der Leiter des Stadtbauamtes, Gerd Brückner, 3. Bürgermeister Karlheinz Eppelein auf seine Nachfrage hin erklärte. Derzeit hat das Anwesen Barthel eine einheitliche schwarze Ziegeleindeckung für Haupthaus, Querbau und die vorgelagerte Garage. Wobei die Garage, die erst vor einigen Jahren entstand, bereits damals eine rote Eindeckung erhalten sollte. Im Dach selbst sind zwei Dachliegefenster eingebaut.
Die Stellungsnahme des Ingenieurbüros für Stadtplanung und Architektur stellte nun fest, dass das Gebäude das Stadtbild erheblich prägt. Ein wesentliches Ziel der Altstadtsanierung und der Denkmalpflege sei eine einheitliche rote Wirkung der Dachlandschaft. Und auch die Dachfenster werden als störend empfunden, Dachgauben wären eine ideale Ergänzung. Gleichzeitig wurde aber festgestellt, dass hier aufgrund eines hohen Kniestockes erhebliche Probleme bei der Durchführung vorliegen. Die eindeutige Empfehlung des Planungsbüros: Naturrote Tonziegeln sollen es sein und somit gab es für den Stadtrat erheblichen Diskussionsstoff.
Diesen schloss Bürgermeister Rudi Eck mit dem Hinweis auf die vorher erörterten Leitlinien ab. Diese seien nur umsetzbar, wenn wir etwas verändern. So war der Beschluss auch schnell und einstimmig gefasst: Bernd Barthel muss bei der Dacheindeckung die naturroten Tonziegel verwenden. Der Querbau darf schwarz eingedeckt bleiben, bei einer Neueindeckung in späterer Zeit soll dann ebenfalls rot nachfolgen und die dunkle Dachfarbe auf dem Garagengebäude stört nicht, weil das Gebäude möglichst unauffällig bleiben soll. Auf Dachgauben kann auch verzichtet werden.