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HASSFURT (GER): Sag mir, wo die Blumen sind

HASSFURT (GER)

Sag mir, wo die Blumen sind

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    Wie gelingt es einem Sänger, der sich nur an der Gitarre begleitet, das Publikum zu fesseln? Stehen ihm doch kein groovender Rhythmus und keine weiteren Melodieinstrumente, kein musikalischer „Teppich“, zur Verfügung. Sind es die Melodien, die Liedtexte, die feinen, perlenden Töne, die Ausstrahlung des Sängers und Musikers? All dies trifft zumindest auf Julian Rombach zu, der bei seinem Auftritt im Gewölbekeller der Stadthalle seine Zuhörer „bei der Hand“ nahm, durch die Welt der schönsten Lieder aus den 60er Jahren führte und sie tief beeindruckte.

    Julian Rombach ist einer, der die Sprache der Musik beherrscht, mit ihr Herzen öffnen, Horizonte erweitern und Erinnerungen wachrufen kann; Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, eine Zeit des Umbruchs, des Protests, voller charakteristischer Lieder, die man immer wieder gerne hört. Doch der Vollblutmusiker, der die Songs von Reinhard Mey, Simon & Garfunkel, Leonhard Cohen, Cat Stevens, Janis Joplin, Ralph Mc Tell oder den Beatles mit seinen eigenen Gitarrenarrangements und seiner geschulten, nuancierten Stimme herrlich intoniert, hat ebenfalls eine Vergangenheit. Diese verbindet er gerne mit den Liedern, die er in seinem Programm zusammenstellt und deren Entstehung er lebhaft schildert.

    Mit einem Funkeln in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen, ansonsten aber eher zurückhaltend, vermochte er in Haßfurt Interesse an seinen Erlebnissen, an seinem Studium der Schulmusik, des Jazz, der Popularmusik und des Klaviers, an seinen Aufenthalten in San Francisco oder in Granada zu wecken und Emotionen zu erzeugen. Besonders interessant war die Geschichte von seinem Besuch in der amerikanischen Goldgräberstadt Virginia City, wo früher auch Mark Twain lebte. Dort war Julian Rombach spontan im legendären „Red Dog Saloon“ aufgetreten, in dem einst Janis Joplin entdeckt wurde und ihre Karriere startete. Ihr zu Ehren sang er für sein Publikum das berühmte „Me and my Bobby McGee“. Doch der Musiker ehrte auch Bob Dylan, zu dessen Gedenken er „Blowing in the wind“ an der Gitarre und der Mundharmonika begleitete, sowie den kürzlich verstorbenen Pete Seeger, dessen Hymne „Where have all the flowers gone“ er auf Deutsch anstimmte.

    Diese und viele andere seiner Liedinterpretationen erzeugten Gänsehaut, luden zum Mitsingen oder Mitklatschen ein und vereinten die Zuhörer, die sich voll und ganz auf die Musik einließen. So hatte Julian Rombach sein Versprechen: „Sie werden sich wieder fühlen wie in Ihrer Jugend“ auf sympathische Weise erfüllt. Nach dem begeisterten Applaus verabschiedete er sich mit mehreren Zugaben.

    Als er schließlich das Konzert mit dem Lied von Reinhard Mey „Gute Nacht Freunde“ zum vielstimmigen Chor der Zuhörer beendete, schieden echte Freunde voneinander.

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