Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Sand am Main: Sand am Main: Inzwischen sind hier 25 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen

Sand am Main

Sand am Main: Inzwischen sind hier 25 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen

    • |
    • |
    Weil viele Städte in der Ukraine so aussehen wie hier Tschernihiw, werden die vor dem Krieg geflüchteten Menschen wohl nicht so schnell zurückkehren können. In Sand am Main leben derzeit 25 Frauen und Kinder aus der Ukraine.
    Weil viele Städte in der Ukraine so aussehen wie hier Tschernihiw, werden die vor dem Krieg geflüchteten Menschen wohl nicht so schnell zurückkehren können. In Sand am Main leben derzeit 25 Frauen und Kinder aus der Ukraine. Foto: Evgeniy Maloletka, dpa

    Auf mittlerweile 25, davon zehn Kinder, ist die Zahl der Vertriebenen aus der Ukraine in der Gemeinde Sand angewachsen. Das hat kurz vor dem Osterwochenende Sands Bürgermeister Bernhard Ruß der Presse mitgeteilt. In den Morgenstunden des 13. April seien die letzten beiden Geflüchteten von Haßfurt kommend eingetroffen. "Ihr einziger Wunsch: ein warmes Bett und erst einmal richtig ausschlafen" schreibt Ruß an die Redaktion.

    Im Untergeschoss der Sport- und Kulturhalle ist die Notunterkunft eingerichtet

    Ein seiner Pressemitteilung erklärt der Lokalpolitiker, dass die ersten zehn Geflüchteten auf Privatinitiative über Bekannte in die Gemeinde gekommen seien; nun hätten die anderen über das Ankerzentrum Schweinfurt und die Notunterkunft am Schulzentrum in Haßfurt den Weg nach Sand gefunden. Ruß hatte nach eigenen Angaben zusammen mit der Familie Klinger sowie Corinna Lorz und Margit Mahr, beide Mitarbeiterinnen der Gemeinde, die ersten zwei Familien in Sander Notunterkunft begrüßt. Diese befindet sich im Untergeschoss der Sport- und Kulturhalle. "Bei Kaffee, Tee und Kuchen wurden erste Kontakte geknüpft. Anschließend bezogen die ukrainischen Gäste gleich ihre Quartiere bei den Privatfamilien", teilt Ruß mit.

    Nach einigen Tagen seien weitere Zuzüge erfolgt. Das Gemeindeoberhaupt schildert in seiner Pressemitteilung, wie die Menschen untergebracht werden: "Diese bleiben zunächst einige Tage in der Unterkunft in den Jugendräumen, wo sie in zwei getrennten Räumen mit je drei Personen schlafen können. Ansonsten stehen ihnen eine Küche, Wasch- und Duschräume und der großzügige Raum des offenen Jugendtreffs zur Verfügung."

    Der Jugendtreff sei komplett mit Sitzecken, einem großen Tisch, und Spielmöglichkeiten für die Kinder ausgestattet. Betreut würden die ukrainischen Gäste dort vom Sozialbeirat der Gemeinde unter der Leitung des Beiratsvorsitzenden Gerhard Zösch. Die Frauen und Kinder fühlten sich in ihrer neuen Zwischenstation wohl und warten darauf, in den nächsten Tagen ihr neues Domizil beziehen zu können.

    Zur Betreuung gehört auch der Schutz vor dem Corona-Virus

    Bürgermeister Ruß macht in seinem Schreiben an die Redaktion darauf aufmerksam, dass bei den Gästen aus der Ukraine auch an die Corona-Prävention gedacht werden müsse. Er führt aus: "Die Frauen und Kinder, die aus den Notunterkünften zu uns gekommen sind, sind dort regelmäßig getestet worden. Auf eigene Faust Angereiste wurden bei der Ankunft in Sand getestet. Seit ihrem Aufenthalt in Sand nutzen sie zudem regelmäßig am Mittwoch und Sonntag die Teststation in der Sport- und Kulturhalle." Im Zuge der Sonder-Impfaktion des Landkreises am Mittwoch, 20. April, in Sand, werde den ukrainischen Gästen eine Impfung angeboten. Dann soll auch eine ukrainisch sprechende Ärztin anwesend sein.

    Auf Deutsch und Ukrainisch willkommen geheißen wurden vor einigen Tagen die ersten Vertriebenen aus der Ukraine. Inzwischen sind es 25, die teilweise privat, teilweise in der Notunterkunft in der Sport- und Kulturhalle untergebracht sind.
    Auf Deutsch und Ukrainisch willkommen geheißen wurden vor einigen Tagen die ersten Vertriebenen aus der Ukraine. Inzwischen sind es 25, die teilweise privat, teilweise in der Notunterkunft in der Sport- und Kulturhalle untergebracht sind. Foto: Stefanie Mahr

    Laut Ruß hat die Gemeindeverwaltung alle Formalitäten erledigt, damit die Familien ihre finanziellen Zuwendungen erhalten können und zugangsberechtigt für die Bekleidungskammer des Roten Kreuzes und die Tafel sind. Der Bürgermeister freut sich zudem darüber, dass mit Olena Hümmer eine aus der Ukraine stammende Frau nicht nur eine Gastfamilie betreue, sondern auch als Dolmetscherin zur Verfügung stehe. Zusammen mit dem pensionierten Lehrer Bernhard Zellmann erteilte sie ehrenamtlich Sprachunterricht.

    WLAN ist für die Menschen aus der Ukraine von zentraler Bedeutung

    Den Neuankömmlingen bescheinigt Ruß, sehr wissbegierig zu sein und schnell Deutsch lernen zu wollen. WLAN sei hier von zentraler Bedeutung. "Über die sozialen Medien halten sie permanent Kontakt in die Heimat zu ihren Angehörigen. Leider erfahren sie auf diesem Weg auch die Horrorgeschichten, die sich dort ereignen", heißt es in der Pressemitteilung aus dem Sander Rathaus.

    Gemeindeverwaltung, Sozialbeirat und vor allem die Gastgeber setzten alles daran, um ihren Gästen aus der Ukraine den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, verspricht Ruß. Er betont aber auch, dass noch weitere Unterstützer und Helfer benötigt würden, um die Betreuung über die nächsten Monate zu gewährleisten.

    Die Frauen möchten gerne arbeiten, aber es dauert mit der Erlaubnis

    Die Ukrainerinnen selbst scheinen bestrebt zu sein, arbeiten zu dürfen. "Damit sie eine Arbeitserlaubnis bekommen, müssen noch einige rechtliche Fragen abgeklärt werden. Dies wird noch zwei bis drei Wochen dauern", erläutert hierzu Bernhard Ruß, der darauf hofft, dass die Frauen in der näheren Umgebung einen Job finden. "Die Gemeindeverwaltung wird eine Liste zusammenstellen über die Qualifikationen und die Arbeiten, die übernommen werden können. Es wäre schön, wenn wir in Sand auch auf diesem Gebiet ein Angebot machen könnten", erklärt der Bürgermeister.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden