Wieder einen deutlichen Schritt verbessert worden ist der Katastrophenschutz im Landkreis Haßberge durch eine Sandsack-Füllmaschine, die jetzt offiziell in Betrieb genommen wurde. Beim THW in Haßfurt, das die „Sandsack-Zentrale“ für den gesamten Kreis betreibt, fand eine erste Einweisung in dieses Gerät statt, das künftig bei Hochwasser die Versorgung mit Sandsäcken wesentlich erleichtern und beschleunigen wird.
THW und Feuerwehren arbeiten seit Jahren im Landkreis eng zusammen, gerade auch wenn es um große Schadenslagen geht. So kam es auch zur Sandsack-Koordinierungsstelle beim THW in Haßfurt. Hier lagern ständig 3000 gefüllte und 50 000 leere Sandsäcke und eine Menge Sand. Dezentral lagern auch Feuerwehren mit einer erhöhten Gefahr für Hochwasser bestimmte Mengen von Sandsäcken.
Wenn Nachschub benötigt wird, dann fahren Feuerwehrleute aus nicht betroffenen Orten nach Haßfurt, füllen dort Sandsäcke und das THW sorgt für die Verteilung an die anfordernden Wehren. Das funktioniert seit vielen Jahren gut.
Zunehmend gibt es aber Hochwasser-Situationen durch Starkregen an vielen Orten im Landkreis.
Probleme im Jahr 2013
Zuletzt war das im August 2013 der Fall: Von den Haßbergen bis in den Steigerwald waren Hochwasser zu bekämpfen, viele Wehrleute wurden vor Ort benötigt. Der Nachschub aus Haßfurt funktionierte zwar dennoch, aber „wir haben gemerkt, dass was passieren muss“, so Kreisbrandrat Ralf Dressel und Ortsbeauftragter Christian Günther vom THW.
Bis dato wurden die Sandsäcke mit Schaufeln befüllt. „Dafür haben wurde eine Vorrichtung gebaut, in der ausgediente Pylonen als Trichter dienen“, erklärte KBI Peter Pfaff beim Pressetermin. Das Schaufeln allerdings ist enorm anstrengend. Mancher Helfer ging zu forsch ans Werk und musste schon nach einer Viertelstunde die Segel streichen.
Gerade dieser Sommer 2013 mit massiven Starkregen veranlasste die Staatsregierung zu einem Sonderprogramm für die Hochwasserabwehr und so gelang es, dass mit diesem hohen Zuschuss und Unterstützung des Landkreises diese Sandsackfüllmaschine angeschafft werden konnte.
Erste Einweisung
Zur ersten Einweisung mit Vertretern der Herstellerfirma Mammut trafen sich jetzt viele THW-Helfer sowie die Aktiven der Feuerwehren Oberschwappach und Schmachtenberg. Sie werden künftig die Ersten sein, die zum Sandsackfüllen nach Haßfurt anrücken – und sie werden nachfolgende Helfer entsprechend einweisen. Sollte es ein großes Hochwasserereignis an einem Ort im Kreis geben, kann die Maschine auch dorthin transportiert werden – und zwar vom THW-Lkw ebenso wie von einem Traktor.
Wenn die Mannschaft halbwegs eingespielt ist, können mit der neuen Maschine stündlich 3000 Sandsäcke befüllt werden.
Sieben Kilo pro Sandsack
Von Hand schaffen fünf Mann maximal 750 bis 1000. Anstrengend genug bleibt das Ganze immer noch, denn der gefüllte Sandsack wiegt immer noch rund sieben Kilo.