Die Miene von Revierförster Bernhard Streck war in den Waldausschusssitzungen der Vorjahre schon heller, die Zahlen besser. Stürme, Trockenheit und die rasante Ausbreitung von Schädlingen, wie Borkenkäfer und Schwammspinner haben dem Stadtwald von Hofheim heuer arg zugesetzt. Um die von Schädlingen befallenen Bäume – hauptsächlich Fichten – aus dem Wald zu entnehmen und so eine weitere Verbreitung einzudämmen, wurden heuer mehr Bäume gefällt, als im Plan vorgesehen waren. Insgesamt wurden 3019 Festmeter Holz eingeschlagen.
Davon entfallen 47 Festmeter auf Wertholz (und damit deutlich mehr als im Vorjahr), 1851 Festmeter auf Stammholz, 568 Festmeter auf Brennholz lang – was ein Spitzenwert ist – und 553 Festmeter auf normales Brennholz.
In der Bestandsbegründung wurden insgesamt 1,1 Hektar Wald neu angepflanzt, darunter 0,2 Hektar mit Einzelschutz. Jugendpflege und Läuterung wurde auf 11 Hektar betrieben. Dabei fielen 72 Festmeter verwertbares Holz für Selbstwerber an. 2383 Laufmeter Zaun wurden durch einen Unternehmer kontrolliert und repariert. 335 Laufmeter Zaun wurden in Goßmannsdorf und Rügheim abgebaut. Forstwege wurden auf einer Länge von 10,3 Kilometern gepflegt.
Holzpreis ist eingebrochen
Da der Holzpreis massiv eingebrochen ist – auch durch Sturmwürfe in Österreich und Schädlingsbefall in Tschechien – konnte der geplante Ertrag nicht erreicht werden. Für Fichte habe sich der Preis mit 45 Euro pro Festmeter mehr als halbiert, sagte Streck. Die Preise würden wohl noch über Jahre im Keller bleiben.
Das von Käferholz befallene Holz sei in der Qualität nicht gemindert und könne beispielsweise für Bauzwecke verwendet werden. Stark nachgefragt seien Eichen, die nicht vom Käferbefall betroffen seien. Im Forstwirtschaftsjahr 2019 ist ein Gesamtholzeinschlag von 3025 Festmetern geplant, darunter fünf Festmeter Wertholz, 1015 Festmeter Stammholz, 1265 Festmeter Industrieholz, sowie 740 Festmeter Brennholz.
Plus von rund 47000 Euro
Geplante Einnahmen von 165 400 Euro stehen 118 373 Euro an Ausgaben gegenüber. Im Bereich Industrieholz will Streck acht Meter lange, gerade Stangen als Hopfenstangen vermarkten, da diese besser bezahlt werden als Brennholz. Laut Forstoberrat Jürgen Hahn sind die geplanten Zahlen nur „Kaffeesatz-Leserei“, da man auf die Käferaktivität nur reagieren könne und Forstunternehmer kaum noch zu bekommen sind. Das Käferholz Selbstwerbern anzubieten, sah der Forstoberrat kritisch. Diese Arbeit sei nur etwas für Profis, meinte er.
Bislang seien nur rund 50 Prozent der normalen Niederschlagsmenge gefallen, was viele Fichten verdursten ließ und sie zum Opfer des Borkenkäfers werden ließ. Schwammspinner seien wärmeliebend und bei steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen auch für die Haßberge wohl zukünftig ein Problem. Bei weitem weniger problematisch sei das Auftreten des Eichenprozessionsspinners, dessen Haare allerdings auch für den Menschen gefährlich werden können.