Ein optimistisches Signal geht von den Kunst- und Antiquitätenwochen 2021 aus: Zwar musste coronabedingt die beliebte Eröffnungsveranstaltung ausfallen. Auch ein richtiges Rahmenprogramm ist nicht möglich. Doch zehn Händler in der barocken Altstadt sind bestens präpariert für ein internationales Publikum, das Bamberg längst als Hauptstadt des deutschen Kunst- und Antiquitätenhandels entdeckt hat: „Viele Sammler kommen gezielt zu uns und nehmen die Wochen als eigenständige Veranstaltung wahr – abgekoppelt von den zeitgleichen Wagner-Festspielen in Bayreuth. Wir haben uns emanzipiert.“ sagt Fiona Freifrau Loeffelholz von Colberg, die Organisatorin und Sprecherin der Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen. Heuer laufen diese bis zum 22. August.
Bewährtes und Neues locken in die Galerien, die in ihrer Größe den gebotenen Abstand ermöglichen. Die museale Qualität der Schätze aus sieben Jahrhunderten überzeugt. Und Händlernamen wie Senger/Herzog, Wenzel, Franke-Landwers, Lorang oder Heiss – und wieder nach Sanierung des Ladengeschäfts „Haus zum roten Hahn“ Schmidt-Felderhoff - garantieren ohnehin, dass Sammlerherzen angesichts der dargebotenen Pretiosen höher schlagen. „Wir haben internationale Ware für international anspruchsvolle Gäste, für die wir Dienstleister im hochwertigen Bereich sind“, drückt zum Beispiel Christian Eduard Franke-Landwers für seine Kollegen mit aus, was das Selbstverständnis der einschlägigen Händlerschaft ausmacht.
Etliche der Galeristen sind mit ausgesuchten Angeboten auch auf den großen Antiquitätenmessen in Maastricht, London, Wien, Salzburg, München und Köln vertreten: „Da machen sich viele Sammler ein Bild von den Bamberger Händlern und wollen sie in ihrer Stadt aufsuchen“, erklärt Franke-Landwers. So sei es auch für die Domstadt ein Gewinn, in den Sommerwochen zahlungskräftige Übernachtungs- und Restaurantgäste zu beherbergen.
Sie machen sich bewusst auf in die Wunderkammern der Kunst- und Antiquitätenhändler: gotische Skulpturen, Goldschmiedewerke der Renaissance, edle Möbel des Barock und Rokoko sowie des Klassizismus, Fayence und Porzellan, Spiegel und Gobelins, schimmerndes Silber, Buchkunst – und das in allen Preislagen.

Neu dabei in diesen Kunst- und Antiquitätenwochen ist die Galerie AOA;87 contemporary. In der Austraße 14 zeigt das Haus zeitgenössische renommierte sowie aufstrebende Künstler wie Alex Katz, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Cornelia Schleime oder Margarete Adler: „Sie erschaffen eine lebendige Kommunikationsplattform, worauf das kunstaffine Publikum mehrschichtig angesprochen wird“, schlägt Fiona von Colberg den Bogen von Antiquitäten zur Moderne.
Kunst des 21. Jahrhunderts ist als Sonderausstellung von Bamberger Künstlern anlässlich der Wochen auch in den neuen Räumlichkeiten von Sonja und Johannes Weigand „Edelfrei“ in der Karolinenstraße 16 zu sehen. „In diesen Corona-Zeiten muss man auch etwas für lokale Künstler tun“, ist sich von Colberg sicher. So sind die in Bamberg lebenden Kunstschaffenden Judith Bauer-Bornemann, Christine Gruber, Alexandre Madureira und Bernd Wagenhäuser mit auch käuflich erwerbbaren Werken vertreten.
Führungen
Fiona Freifrau Loeffelholz von Colberg lädt Kunden zu einer persönlichen Führung durch die Galerien ein. Interessierten stellt sie ein individuelles Programm zusammen. Mit einem Vorlauf von ein bis zwei Tagen organisiert sie exklusive Führungen.
Anmeldung unter info@bamberger-antiquitaeten.de oder Tel. (0175) 246 88 06.