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ALTENSTEIN: Schatzsucher willkommen

ALTENSTEIN

Schatzsucher willkommen

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    Stabwechsel: Wolfram Thein (rechts), der neue Mann an der Spitze, sein Vorgänger  Jürgen Hennemann sowie Projektmanagerin Inga Masemann postierten sich fürs Foto an der fiktiven Grabungsstelle im Burgeninformationszentrum Altenstein.
    Stabwechsel: Wolfram Thein (rechts), der neue Mann an der Spitze, sein Vorgänger Jürgen Hennemann sowie Projektmanagerin Inga Masemann postierten sich fürs Foto an der fiktiven Grabungsstelle im Burgeninformationszentrum Altenstein.

    Wo ist der Sand?“, fragt Jürgen Hennemann schmunzelnd. Nein, Sand gibt es hier nicht. Die fiktive Grabungsstelle im Burgeninformationszentrum (BIZ) ist kein Spielplatz – zumindest keiner im herkömmlichen Sinn. Künstlich angeordnete Mauerreste – dem Grundriss einer Burgküche nachempfunden – und aufgelockerte Erde drum herum sollen dazu animieren, es den Archäologen und Burgenforschern gleichzutun, ihre Arbeit durch eigenes Erleben nachzuvollziehen.

    Auch Scherben sind hier zu finden, nach historischen Vorbildern hergestellt und um die Mauerreste versteckt. Im Labor des BIZ können die Fundstücke dann begutachtet und zugeordnet werden. Vor allem an Kinder richtet sich dieses Angebot, aber auch Erwachsene buddeln immer wieder mal eifrig mit.

    Jürgen Hennemann probiert sogar spaßeshalber einen der bunten Kinderhandschuhe, die auf der Mauer bereit liegen – und natürlich viel zu klein für ihn sind. Aber es geht auch so. Schließlich ist er dienstlich hier, genauso wie sein Maroldsweisacher Kollege Wolfram Thein und Projektmanagerin Inge Masemann. Nur für's Foto nehmen die drei an diesem Vormittag die kleinen Kellen in die Hand. Beim einem Pressegespräch haben sie erzählt, was sich so tut im Burgenwinkel.

    Die erste gute Nachricht: Die Diskussion darüber, wie der Zweckverband am besten zu führen ist und wo die Verwaltung angesiedelt sein soll, ist vorbei. Die Marktgemeinde Maroldsweisach zu der Altenstein gehört, ist auch künftig für die Verwaltung zuständig. Und Bürgermeister Wolfram Thein hat den Vorsitz von seinem Eberner Kollegen Jürgen Hennemann übernommen. Inga Masemann schließlich wird im Sommerhalbjahr hauptsächlich in ihrem Büro im BIZ anzutreffen sein und im Winter im Maroldsweisacher Rathaus.

    Zur Vorgeschichte: Die Stadt Ebern war dem 2009 gegründeten Zweckverband unter der Bedingung beigetreten, dass der Verwaltungssitz von Maroldsweisach nach Ebern verlagert wird, um dort Teil eines Tourismuszentrums zu werden. In der Satzung war dieser Wechsel zum 1. Mai 2014 festgelegt. Eberns neuer Bürgermeister Jürgen Hennemann hatte im vergangenen Jahr den Vorsitz von Wilhelm Schneider übernommen, bei der Gründung des Burgenwinkels Gemeindeoberhaupt von Maroldsweisach und heute Landrat.

    Dass es nun anders gekommen ist, hat den Worten von Hennemann zufolge verschiedene Gründe. So habe er sich mit seinem Maroldsweisacher Kollegen Wolfram Thein schon kurz nach der Kommunalwahl darauf verständigt, den verwaltungstechnischen Wechsel nicht während der LEADER-Förderperiode zu vollziehen, sondern erst zum Jahresbeginn 2015. Bei den Vorbereitungen hierfür hatten sich praktische Probleme aufgetan, weil in Ebern und Maroldsweisach unterschiedliche EDV-Verwaltungssprogramme genutzt werden. So habe man sich zunächst in einem kleinen Kreis – die beiden Kommunen und das Landratsamt – darauf verständigt, die Zuständigkeit in Maroldsweisach zu belassen. „Und dann war es sinnvoll, dass der Vorsitz wechselt“, sagte Hennemann. Deshalb habe er das Amt zur Verfügung gestellt. In der Sitzung des Zweckverbands am 30. März wurde alles unter Dach und Fach gebracht, sprich die Satzung geändert und Wolfram Thein als neuer Vorsitzender gewählt. Der Stadtrat Ebern und der Gemeinderat des Marktes Maroldsweisach haben ebenfalls zugestimmt.

    „Es ist die richtige Entscheidung gewesen“, zeigte sich Hennemann überzeugt. „Da, wo das BIZ ist, ist auch die Verwaltung.“ Sein Kollege und Nachfolger Wolfram Thein betonte, dass die Marktgemeinde gerne weiterhin die Verwaltung übernimmt. „Wir sind stolz darauf, das BIZ hier zu haben“, sagte er.

    Und dass Inga Masemann zumindest während der Saison im BIZ ihre Büroarbeiten vor Ort erledigen kann, hat sich ebenfalls als sinnvoll erwiesen. „Wenn ich da bin, ist meine Tür grundsätzlich offen“, beschrieb sie den Vorteil. Sie könne dann Fragen beantworten, den Kontakt zu den Besuchern halten oder viel einfacher eine Führung übernehmen, wenn eine Gruppe kommt.

    Womit wir bei den neuen Angeboten wären: Seit April gibt es öffentliche Führungen auf der Ruine Altenstein, jeweils am ersten Sonntag im Monat um 14.30 Uhr. Der Probelauf in diesem Jahr soll zeigen, wie die Resonanz ausfällt. Ist sie positiv, soll dieses Angebot nächstes Jahr auf breitere Füße gestellt werden. Als weitere Attraktion werden gerade Wanderungen zu den Außenstationen ausgearbeitet. Nicht zu vergessen die fiktive Grabungsstelle, für Masemann ein „Highlight“: Unter dem Titel „Schatzgräber“ gibt es am 31. Mai eine besondere Aktion mit einem Quiz, bei der die Grabungsstelle in den Mittelpunkt rückt. Für September ist ein Event zum Thema Licht im Mittelalter geplant.

    Eine Herausforderung für die Verantwortlichen des Burgenwinkels ist und bleibt die fehlende Gastronomie etwa in Altenstein und Lichtenstein. Neben Planungen in Richtung Versorgungsstationen und Automaten ist angedacht, den Biergarten unterhalb der Ruine zu nutzen. Außerdem hat der Markt Maroldsweisach eine Machbarkeitsstudie für einen Ausbau der Gaststätte am Altensteiner Freibad in Auftrag gegeben.

    In Sachen Mobilität gehen die Bemühungen unter anderem dahin, die Lücke zwischen den Bahnstationen Ebern und Bad Rodach mit einer Busverbindung zu schließen. Dadurch könnte der Burgenwinkel gut in das Nahverkehrsnetz eingebunden werden, so der Gedanke. Die Möglichkeit eines „Roundtrip“ mit Bamberg als Ausgangs- und Zielpunkt hat Wolfram Thein dabei vor Augen. „Da hat jeder einen Vorteil davon.“ Nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten – Unter- und Oberfranken sowie Bayern und Thüringen – werde das aber nicht so einfach zu verwirklichen sein.

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