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KNETZGAU/HASSFURT: Schenk meldet Insolvenz an

KNETZGAU/HASSFURT

Schenk meldet Insolvenz an

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    Da waren die Zeiten noch besser: Der Kreisausschuss für Wirtschaft besuchte 2007 das neue Logistikzentrum Schenk in Haßfurt. Matthias Schenk führte damals durch sein Unternehmen.
    Da waren die Zeiten noch besser: Der Kreisausschuss für Wirtschaft besuchte 2007 das neue Logistikzentrum Schenk in Haßfurt. Matthias Schenk führte damals durch sein Unternehmen. Foto: Archivfoto: German Schneider

    Erneute Hiobsbotschaft aus dem Maintal: Die Firma W. und M. Schenk GmbH mit Standorten in Knetzgau und Haßfurt hat am Mittwoch beim Amtsgericht Bamberg Insolvenzantrag gestellt. Dies bestätigt der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Linse (Coburg). Wie Linse berichtet, sind bei dem Bekleide-Logistik-Unternehmen rund 280 Mitarbeiter betroffen.

    Er werde das Unternehmen so „normal wie möglich fortführen“, erklärte Linse weiter, der zuletzt auch als Insolvenzverwalter bei der Kugelfertigung Eltmann tätig war. Laut Linse sind die Löhne der Mitarbeiter bis Ende Mai gesichert. Dies sei am Donnerstag den Beschäftigten auf einer „sachlich geführten“ Betriebsversammlung bestätigt worden. An der Versammlung nahmen laut Linse auch Vertreter der Agentur für Arbeit Schweinfurt/Haßfurt teil. Wie es zur Insolvenz kommen konnte, darüber wollte Linse am Donnerstag noch keine Einschätzung abgeben. Er gab lediglich zu bedenken: „Es ist nun mal ein Saisongeschäft, das zurzeit in der Tal-Phase ist.“

    Rund 17 Millionen Bekleidungsstücke namhafter Modeketten wurden bei dem Unternehmen jährlich sortiert, etikettiert und an Filialen versandt, berichtet Thomas Linse in einer Pressemitteilung weiter.

    Zuletzt hatte das Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres auf sich aufmerksam gemacht. Im Gewerbegebiet an der Osttangente in Haßfurt wurde der Grundstein für eine neue Halle gelegt, die die Firma Schenk zwar nicht selbst baute, aber sie dann als langfristiger Pächter nutzen wollte. 35 neue Arbeitskräfte würden eingestellt, hatte Firmeninhaber Mathias Schenk angekündigt. Rund 80 Mitarbeiter sollten in der neuen Halle arbeiten, hatte es damals geheißen.

    Schenk ist ein Dienstleistungsunternehmen und vornehmlich im Bereich der Bekleidungsindustrie tätig. Gegründet wurde die Firma im Jahr 1973 von Willi Schenk, dem Vater des heutigen Geschäftsführers Mathias Schenk. Im Haßfurter Werk waren im vergangenen Jahr rund 160 Mitarbeiter beschäftigt, in Knetzgau zirka 120.

    Mit Bestürzung wurde die neuerliche Insolvenz bei einem großen Unternehmen von Kommunalpolitikern aufgenommen. „Es ist ein Schock, mir tut es um die Firma sehr leid“, so Landrat Rudolf Handwerker. Er bezeichnet die Firma als „innovatives und tolles Unternehmen“. Wie auch Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus und Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck hofft Handwerker, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben. „Ein trauriger Tag“, bedeute diese Nachricht, so Bürgermeister Paulus, denn die Firma habe gerade auch viele Frauen ein Zubrot ermöglicht. „Bedauerlich“ sei diese Entwicklung, so Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck. Er hofft, „dass die Situation noch gerettet und der Betrieb weitergeführt werden kann“.

    Wie Linse berichtet, „konnten erste Kontakte zu potenziellen Investoren bereits aufgenommen werden“.

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