Die in Waltershausen im Grabfeld geborene Charlotte von Kalb (1761 bis 1843) entstammt dem alten fränkischen Adelsgeschlecht der Marschalk von Ostheim. Zu seinen Besitztümern gehörte auch das Jagdschloss Dankenfeld, wo Charlotte als Kind glückliche Stunden verbracht hat.
Früh verwaist
Früh verwaist, seit 1783 mit einem ungeliebten Mann, dem Offizier Heinrich von Kalb verheiratet, ist sie als Freundin großer Männer in die Literaturgeschichte eingegangen: Sie war befreundet mit den berühmtesten Dichtern ihrer Zeit, mit Goethe, Wieland, Herder.
Hölderlin war Hauslehrer
Hölderlin war Hauslehrer ihres Sohnes Fritz. Und sie hatte leidenschaftliche Affären mit Friedrich Schiller und Jean Paul, der sie in seinem Roman „Titan“ verewigt hat. „Sie hat mehr auf meine Bildung eingegriffen, als alle übrigen Weiber zusammen, schrieb er und nannte sie „eine Frau von mehr Geistesfreiheit, Tiefe, Kraft und Toleranz, als ich je eine gekannt habe“.
Interessant ist ihr langes Leben, in dem es viele Katastrophen gab – gescheiterte Liebesbeziehungen, Verlust des Vermögens, Selbstmord des Ehemannes und eines Sohnes, ein langes Alter in Blindheit. Und doch hat kein Unglück sie dauernd niederdrücken und beugen können, blieb sie geistig lebendig bis zum Ende.
Vor der Veranstaltung besteht die Gelegenheit, gemeinsam einen Blick auf die Originalschauplätze in Dankenfeld aus dem Leben der Charlotte von Kalb zu werfen: Zu diesem Zweck treffen sich alle Interessenten um 17.15 Uhr vor dem Dankenfelder Schloss. Anschließend geht es dann gemeinsam zur Gaststätte zurück, wo um 18 Uhr die Lesung beginnt.