(bd) In Sachen Schloss Ditterswind geht es Schlag auf Schlag: Jürgen Hofmann ist als Leiter der Einrichtung zurückgetreten. „Als Motive für seinen Rücktritt gab der 44-jährige Diakon persönliche Gründe an“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Rummelsberger Anstalten. „Der Vorstand und die Geschäftsführer nahmen mit großem Bedauern seinen Rücktritt an, auch, um den verdienten Mitarbeiter und seine Familie vor weiteren schweren Belastungen zu schützen.“ Im Rahmen des Jahresfestes in Schloss Ditterswind am 17. Juli soll Hofmann, der dort acht Jahre lang als Leiter tätig gewesen war, verabschiedet werden.
Die Nachfolge werde derzeit geklärt. Seine überraschende Entscheidung hatte Hofmann seinen Vorgesetzten in der jüngsten Vorstandssitzung mitgeteilt. Die Mitarbeiter wurden dem Vernehmen nach am Mittwoch informiert. In der Sitzung waren auch Beschlüsse zum Vorgehen bei der Dezentralisierung gefasst worden. Dass die Rummelsberger Diakonie an den Standorten Ebelsbach und Zeil festhält, löste in Ditterswind und Maroldsweisach erneut Unverständnis aus.
Bürgermeister Wilhelm Schneider zeigte sich enttäuscht, auch angesichts des Kommunikationsweges. „Wir haben uns berechtigte Hoffnungen auf eine Einrichtung mit 24 Plätzen gemacht“, sagte er auf Anfrage. Die Gemeinde habe konkrete Vorschläge für einen Standort in Maroldsweisach gemacht. Umso mehr ärgerte den Bürgermeister nun, dass er aus der Zeitung von den Beschlüssen erfahren hat.
Trotzdem, so Schneider, werde sich die Gemeinde nach wie vor bemühen, dass wenigstens eine Wohngruppe in Maroldsweisach eingerichtet wird. Die Rummelsberger hatten entschieden, diese Möglichkeit zu prüfen. Außerdem gehe es immer noch um eine vernünftige Nachnutzung für das Schloss, so Schneider.
In diesem Punkt verwies Landrat Rudolf Handwerker auf die Bettenburg sowie die Schlösser in Eichelsdorf und Untermerzbach. In allen drei Fällen sei es gelungen, eine gute und tragfähige Nachnutzung zu finden. Allerdings teilt man im Landratsamt das Unverständnis angesichts der Entscheidung gegen Maroldsweisach als zweiten Standort.
„Es ist so eingetroffen, wie ich es vermutet hatte“, so Luitgard Nastvogel aus Ditterswind mit Blick auf die Entscheidungen der Rummelsberger Diakonie. Und sie sei wohl nicht die einzige, die damit gerechnet habe. Das zumindest schließt sie aus der schwachen Besucherzahl bei der Infoveranstaltung am Dienstagabend in Ditterswind. Das Treffen war geprägt vom Frust über die Rummelsberger Beschlüsse.