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Schnarchen sorgt für Aufregung

Haßbergkreis

Schnarchen sorgt für Aufregung

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    Schleiereulen sind seit einiger Zeit wieder verstärkt im Landkreis Haßberge zu finden. Noch 1982, weiß Vogelschützer Robert Jäger aus Rügheim zu berichten, seien sie fast ausgestorben gewesen: "Damals gab es noch ganze vier Brutpaare im gesamten Landkreis, heuer sind es 82."

    Dass die Zahl dieser seltenen Tiere so ansteigen konnte, ist der Arbeit des Landesbundes für Vogelschutz zu verdanken und vielen Freiwilligen, die bereit sind, spezielle Nistkästen für die Schleiereulen in ihren Scheunen anzubringen. So auch Familie Klingenberg.

    Hans Klingenberg erzählt, dass er bereits 1999 von den Brüdern Robert und Hermann Jäger überzeugt worden sei, einen Unterschlupf für die Vögel in seiner Scheune einzurichten. Aber erst in diesem Frühjahr sei der Kasten von den Tieren angenommen worden. "Wir haben jetzt junge Schleiereulen im Nistkasten", erklärt er stolz, " und zwar welche von der Art Tyto alba alba!"

    Dreißig Zentimeter seinen die Sprößlinge schon groß, fast ausgewachsen. Hans Klingenberg ist, seitdem er Hausherr der Eulenfamilie geworden ist, zum echten Schleiereulen-Experten avanciert. "Unsere haben weiße Gesichter", erklärt er, "was sie von ihren Verwandten mit gescheckten oder braunen Gesichtsfedern unterscheidet."

    Charakteristisch für die Jungvögel sei, dass sie sich durch lautes Krächzen, was wie Schnarchen anmuten kann, bemerkbar machen würden, um Futter zu erhalten.

    Damit ist also das Rätsel gelöst, welches die Bewohner der Oberen Torstraße und der Sackgasse in Hofheim so lange beschäftigte.

    Offen bleibt, warum sich die Vögel mitten in der Stadt einen Nistplatz suchen. Robert Jäger kennt die Antwort: "Wichtig für Schleiereulen ist, dass sie genügend Mäuse finden und freie Ausflugsmöglichkeiten haben." All dies sei bei Klingenbergs Scheune gegeben.

    Vorgestern machte Hans Klingenberg dann aber eine traurige Entdeckung. Eines der Vogeljungen lag tot im Nistkasten. "So etwas kann leider immer passieren", meint Klingenberg. Dies bestätigt auch Jäger: "Es ist möglich, dass der Vogel eine vergiftete Maus gefressen hat. Oder aber er wurde als Schwächster von seinen Geschwistern getötet."

    Traurig ergeht's mit Sicherheit auch den Hofheimer Mäusen, denn die sind dank gemeinsamen Einsatzes von Klingenbergs Kater und den Schleiereulen ihres Lebens nun absolut nicht mehr sicher.

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