Feierlich wurde es am Dienstag nun auch im Gemeinderat von Maroldsweisach. „Sieben Personen scheiden aus, sechs darf ich verabschieden“, sagte Bürgermeister Wilhelm Schneider schmunzelnd. Der Siebte im Bunde war er freilich selbst: Zum 1. Mai wechselte CSU-Mann Schneider bekanntlich auf den Chefsessel im Landratsamt. Wie es sich gehört, gab es gute Worte und gute Wünsche – nicht zuletzt bei der Übergabe der Amtskette an Nachfolger Wolfram Thein (SPD). Dieser sprach von großen Fußstapfen, die Schneider hinterlasse.
Die Zusammenarbeit im Gremium sei sehr gut gewesen – und erfolgreich, sagte Schneider. „Wir haben gemeinsam unsere Marktgemeinde vorangebracht.“ Unterschiedliche Meinungen in der Sache seien ganz normal, wichtig seien die Beschlüsse, die am Ende gefasst würden. Schneider würdigte zudem die Unterstützung unter anderem von Vereinen und Firmen sowie das Engagement der Bürger bei vielen Projekten. Er sei sicher, dass der eingeschlagene Weg beibehalten werde und der neue Gemeinderat „genauso engagiert an die Sache rangeht“.
Er selbst hatte bei seiner letzten Sitzung nach zwölf Jahren als Bürgermeister „gemischte Gefühle“. Mit insgesamt 30 Jahren im Gremium ist er nach eigenem Bekunden der Dienstälteste. Und: „Ich habe nichts vermisst“, sagte in seiner persönlichen Bilanz. Dass man sich auch mal ärgere oder dass gestritten werde, gehöre für einen Demokraten dazu. „Wichtig ist, dass man danach wieder dem anderen in die Augen schauen kann.“
Immerhin zwei Jahrzehnte gehörte Wilfried Wolfsberger (SPD) aus Maroldsweisach dem Gemeinderat an, er war seinerzeit für Susanne Kastner nachgerückt. Werner Wunderlich (CSU) aus Maroldsweisach hatte nach drei Wahlperioden, die letzte davon als zweiter Bürgermeister, nicht mehr kandidiert. Gleiches gilt für seine Fraktionskollegen Berthold Geßner (Ditterswind) und Anja Schmitt (Hafenpreppach). Letztere war sechs Jahre dabei gewesen, ebenso wie Eberhard Vogel (CSU) aus Wasmuthhausen. Nach zwölf Jahren verabschiedet wurde Hans Merz, Ortssprecher von Eckartshausen.
An die Projekte und Aktivitäten in der Amtszeit Schneiders erinnerte dessen Stellvertreter Werner Wunderlich mit vielen Bildern. Wasserversorgung, Dorferneuerung, Kindertagesstätte und Mittelschule kamen dabei ebenso vor wie der Tourismus – Stichwort Burgenwinkel – , die Gemeindeallianz Hofheimer Land und Aktionen wie die Gemarkungswanderungen und das Adventsfenster.
Zum Abschied trugen sich Schneider und die sechs ausgeschiedenen Ratsmitglieder ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein.