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HOFHEIM: Schöne Aussicht, wärmstens empfohlen

HOFHEIM

Schöne Aussicht, wärmstens empfohlen

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    Auf seiner Internetseite hinterindien.de gibt Heiko Hartmann (rechts) aus Oberfranken Tipps für Wandertouren in ganz Franken, darunter sind auch einige im Landkreis Haßberge. Zusammen mit Landrat Wilhelm Schneider genießt er die Aussicht von der Schwedenschanze.
    Auf seiner Internetseite hinterindien.de gibt Heiko Hartmann (rechts) aus Oberfranken Tipps für Wandertouren in ganz Franken, darunter sind auch einige im Landkreis Haßberge. Zusammen mit Landrat Wilhelm Schneider genießt er die Aussicht von der Schwedenschanze. Foto: Foto: Peter Schmieder

    Auf seiner Internetseite hinterindien.de stellt Heiko Hartmann Wanderwege in ganz Franken vor. So möchte der als Texter und Grafiker tätige 40-Jährige seine Leser animieren, die „hinterindischen Winkel“ der Region zu entdecken. Auf der Seite präsentiert der Oberfranke Touren in Ober-, Mittel- und Unterfranken sowie in anderen Teilen des historischen Franken, zu dem unter anderem einige Orte in Südthüringen gehören. Auch Wanderwege im Landkreis Haßberge finden sich auf www.hinterindien.de. Darüber freut sich auch Landrat Wilhelm Schneider, mit dem sich Hartmann kürzlich auf der Schwedenschanze traf.

    Vielfältiges Franken

    „Das Schöne an Franken ist die Vielfältigkeit“, sagt Heiko Hartmann. „Ob man in Mittelfranken in riesigen Ebenen wandert, ob man im Fichtelgebirge auf 1000 Meter Höhe kommt oder ob man hier in den Haßbergen wandert – es ist immer anders.“ Unterschiede gebe es zum Beispiel bei der Waldstruktur. Ob in einer Region mehr Laub- oder mehr Nadelwälder wachsen, mache einen großen Unterschied. „Hier hat man sehr viel Laubwald“, sagt er. In den Haßbergen findet der hinterindien-Autor vor allem die zahlreichen Burgen und Ruinen reizvoll, die sich auf vielen Bergen finden. „Das macht das Wandern auf jeden Fall klasse.“

    Recht angenehm findet er auch, dass es hier einige Berge gibt, die nicht ganz so hoch sind wie in anderen Regionen. „Wer jetzt nicht ganz auf 1000 Meter hoch will, ist hier auf jeden Fall gut unterwegs“. Weiter beschreibt er die Region mit ihren kleinen Dörfern als „urig, urfränkisch und im Herzen Frankens“.

    Sanfte Hügel statt hohe Berge

    Aus Sicht des Wanderexperten, der selbst nicht aus dem Landkreis Haßberge stammt, ist die Region also durchaus etwas Besonderes. Doch ist auch bei den Menschen, die in dieser Gegend leben, noch eine Wertschätzung für ihre Alleinstellungsmerkmale vorhanden? „Das ist wie immer unterschiedlich“, meint Landrat Schneider. „Es gibt viele Menschen, die das schon schätzen können, auch wenn sie es täglich vor Augen haben.“ Andererseits gebe es auch diejenigen, die das, was sie jeden Tag sehen, nicht mehr zu schätzen wissen. Doch immer mehr werde das Bewusstsein dafür geweckt, „dass die Haßberge wirklich ein Bereich sind, wo man schön wandern kann“. Gerade dadurch, dass die Region nicht zu flach sei, aber keine zu hohen Berge habe, sei „für jeden was dabei“: Die Landschaft mit ihren sanften Hügeln sei für Wanderer weder zu langweilig noch zu anstrengend, findet Schneider.

    Dass die Haßberge auch von Wanderern aus anderen Regionen gut angenommen werden, bekomme er als Landrat durch einige Rückmeldungen mit. Diese Nachrichten, die Gäste hinterlassen, reichen von Lob über Verbesserungsvorschläge bis hin zu Kritik – beispielsweise, wenn auf einem bestimmten Weg die Schilder erneuert werden müssten. „Wir sind natürlich dankbar, wenn ein Wanderer da ist und ein Problem entdeckt oder sieht, dass die Beschilderung nicht ganz optimal ist, wenn er es zurückmeldet“, sagt der Landrat. „Nicht einfach schimpfen. Das bringt uns nicht weiter.“

    Gute Beschilderung

    Insgesamt scheint die Pflege der Wanderwege in den Haßbergen gut zu funktionieren. Heiko Hartmann bescheinigt der Region eine gute Beschilderung. „Da kenne ich andere Regionen, wo es schwieriger ist“, meint er. „Da hatte ich schon andere Wanderwege, wo ich dann wirklich sagen muss: ,Biegen sie an dem großen Baum an der Kreuzung nach links ab', weil eben kein Wegweiser da ist.“ In den Haßbergen könne es zwar auch vorkommen, dass ein altes Schild verwittert oder abgefallen ist, aber generell seien die Wegweiser in einem guten Zustand. Schön sei auch, gerade für Wanderungen mit Kindern, dass es viele Wanderwegweiser mit Tiersymbolen gibt. Auch für seine Internetseite sei eine gute Beschilderung von Vorteil. „Wenn ich von außen Leute herschicke, habe ich eine gewisse Verantwortung, dass die Leute auch wieder lebendig zurückkommen und sich nicht verirren.“

    Um die Wanderwege in der Region attraktiv zu halten, arbeiten verschiedene Beteiligte zusammen. Dazu gehören unter anderem die Kommunen mit ihren Bauhöfen, der Haßberg-Verein, der Naturpark Haßberge und der Haßberge Tourismus. Eine gute Ergänzung biete das Laufparadies, berichtet der Landrat, denn auch dadurch seien einige Strecken ausgeschildert worden. Insgesamt werde versucht, die Wanderwege nicht zu befestigen, aber in einem gut begehbaren Zustand zu erhalten.

    Treffen auf der Schwedenschanze

    Heiko Hartmann sagt: „Man kennt Wanderführerbücher, die 20-, 30-Kilometertouren drin haben. Die findet jeder toll, aber keiner macht sie, weil man sich selten die Zeit nimmt.“ Er dagegen wolle auf hinterindien.de Touren anbieten, die sich für einen Nachmittagsausflug anbieten; „zwei bis drei Stunden nach dem Mittagessen“. Einen Schwachpunkt des eigenen Landkreises benennt Wilhelm Schneider: Wer nach der Wanderung noch irgendwo einkehren möchte, tut sich an manchen Orten schwer, eine geöffnete Gaststätte zu finden.

    Dass sich Hartmann und Schneider gerade auf der Schwedenschanze treffen, um ein Stück zu wandern und den Aussichtsturm zu besteigen, hängt auch mit der aktuellen Tour auf hinterindien.de zusammen. Jeden Monat gibt es eine Wanderung, die auf der Titelseite des Internet-Wanderführers präsentiert wird. Üblicherweise ist das die neueste Tour, die Heiko Hartmann für seine Leser erkundet hat, mittlerweile gibt es aber auch immer öfter nachgewanderte Routen. Denn nach einigen Jahren bietet es sich oft an, die Strecke noch einmal zu gehen und gegebenenfalls die Wegbeschreibung an Veränderungen anzupassen und neue Fotos hinzuzufügen.

    Der Weg zum Aussichtsturm auf der Schwedenschanze erschien erstmals 2009 auf Hartmanns Seite, doch da er ihn 2018 nachgewandert hat, ist er in diesem September wieder die aktuelle Tourempfehlung. Üblicherweise sind Hartmanns Wandertipps Rundwege, so dass ein Wanderer am Ende wieder am Ausgangspunkt ankommt, ohne die gleiche Strecke noch einmal zurückgehen zu müssen.

    Schöne Aussicht in alle Himmelsrichtungen

    So verhält es sich auch mit dieser Tour. Sie beginnt im Aidhäuser Ortsteil Rottenstein, führt dann zunächst auf den Berg mit dem Aussichtsturm, anschließend zum sagenumwobenen Teufelsstein und von dort aus wieder zurück zum Wanderparkplatz in Rottenstein. „Für mich ist das sehr schön hier, weil ich das noch kenne, wie der Turm in Teilen dort gelegen war“, erzählt Heiko Hartmann. Denn 2001 besuchter er den Berg, als sich der hölzerne Aussichtsturm, der auf einen älteren Unterbau aus Stein gesetzt wurde, gerade im Aufbau befand. Heute bezeichnet Hartmann die Aussichtsplattform des 28 Meter hohen Turms, der wiederum auf einem 487 Meter hohen Berg thront, als „schönsten Balkon der Haßberge“. Besonders schön findet er, dass man von dort aus in alle Richtungen eine schöne Aussicht hat – über die Haßberge bis hin zum Steigerwald. „Man sieht zum Glück keinen Dampf mehr aus Schweinfurt aufsteigen“, sagt Heiko Hartmann, auf der Spitze des Turmes angekommen, mit Blick zum Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Wilhelm Schneider weist zudem darauf hin, dass vom Aussichtsturm aus in verschiedenen Richtungen eine beachtliche Zahl an Windrädern zu sehen ist.

    Und noch etwas ist in beachtlicher Zahl zu sehen: Viele Berggipfel, zu denen Heiko Hartmann Wandertipps auf seiner Seite veröffentlicht hat. Einige davon liegen im Landkreis Haßberge – sowohl in den namensgebenden Haßbergen als auch im Steigerwald – andere in den benachbarten Landkreisen. „Wenn man hier steht, sieht man bestimmt zehn hinterindien-Ziele“, sagt Hartmann.

    Tourempfehlungen für jede Jahreszeit

    Auch Wilhelm Schneider steuert ein paar Vorschläge für künftige Touren bei, die Heiko Hartmann auf seiner Seite aufnehmen könnte. Der macht sich gleich Notizen. Am Fuß des Turms kommt es zur zufälligen Begegnung mit zwei Wanderern. „Wir sind aus Friesenhausen und erschließen uns heute unser eigenes Umfeld“, berichtet das Ehepaar. Weiter erzählen die beiden, dass sie öfter in der Region wandern gehen, diesen Weg gehen sie aber gerade zum ersten Mal. Gefunden haben sie den Wanderweg im Internet, aber nicht auf hinterindien.de. Allerdings berichtet Heiko Hartmann, es passiere ihm schon gelegentlich, wenn er auf einem Weg wandern geht, den er bereits auf seiner Seite vorgestellt hat, dass er Menschen trifft, die gerade nach seinen Tipps unterwegs sind. Dann haben sie sich die Beschreibung von hinterindien.de ausgedruckt oder schauen sie auf ihrem Smartphone an.

    Den beiden Wanderern auf der Schwedenschanze empfiehlt Heiko Hartmann, sich seine Internetseite einmal anzuschauen. Eigentlich sind seine Tourempfehlungen etwas für jede Jahreszeit, doch gerade der Herbst bietet sich besonders an, um auf einer Wanderung die Region zu erkunden – bei angenehmen Temperaturen und bunten Laubwäldern. Auch der Landkreis Haßberge bietet dafür einige Möglichkeiten.

    Weitere Infos auf Heiko Hartmanns Seite www.hinterindien.de

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