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HASSFURT: „Schöner als der Oktoberfestumzug“

HASSFURT

„Schöner als der Oktoberfestumzug“

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    „Es war schon immer mein Traum, einmal mit meinen Schülern am großen Erntedankfest bei der Michaels-Kirchweih in Fürth teilzunehmen“, berichtet Isa Heinrich, die an der Freien Waldorfschule in den Mainauen Haßfurt und am Schulzentrum Haßfurt die Einrad- & Jongliergruppe „Crazy Chicks“ trainiert. „Entsprechend groß war meine Freude, dass wir in diesem Jahr dazu eingeladen wurden.“

    Seit über 900 Jahren feiern die Fürther am 29. September, dem „Michael und aller Engel Tag“ oder am darauffolgenden Sonntag Kirchweih. Und seit 1817 steht der zweite Kirchweihsonntag im Zeichen des Erntedankzuges, der heuer sogar im Bayerischen Fernsehen übertragen wurde. „Er ist wegen seiner prächtigen Wagen schöner als der Oktoberfestzug in München“, schwärmte Isa Heinrich, die in Fürth aufwuchs. Seit sieben Jahren hatte sie sich mit ihrer Einrad- und Jongliergruppe um eine Teilnahme beworben, doch erst heuer einen Zuschlag erhalten. Mit 27 Jungen und Mädchen sowie einigen Eltern fuhr sie nun am vergangenen Sonntag nach Fürth.

    Passend zum Erntedankfest hatten sie zwei Leiterwägen im Gepäck, die mit Früchten beladen und von den Eltern sowie einigen Einradfahrern während des Umzugs gezogen wurden. „Es war sehr interessant“, erzählte Elisabeth Göbel aus Haßfurt, die die 6. Klasse der Waldorfschule besucht und seit fünf Jahren mit dem Einrad trainiert. „Wir mussten zwar drei Stunden am Aufstellungsort warten, bis es endlich losging. Aber die Zeit ging schnell vorbei.“ Immerhin dauerte der Festzug nochmals eineinhalb Stunden, wie Leonie Deuber mitteilte. Die Zwölfjährige aus Krum geht ebenfalls in die 6. Klasse der Waldorfschule und trainiert seit vier Jahren Einradfahren. Auch Johanna Wöber aus Haßfurt, die die 9. Klasse in der Realschule besucht, war begeistert von dem Erntedankzug, auch wenn sie am Ende Muskelkater in den Beinen hatte.

    „Es waren unglaublich viele Leute da und der Zug war auch wegen der vielen Tiere und der Trachten sehr bunt. Als wir während des Zuges kleine Vorführungen mit unseren Einrädern gaben, haben wir viel Beifall bekommen“, erzählte sie freudig. Alle drei Schülerinnen lieben das Einradfahren, weil es so vielseitig ist. „Man kann viele Kunststücke damit machen“, berichtete Leonie Deuber, „ich mag zum Beispiel Rückwärtsfahren, Hüpfen oder einbeinig Pendeln.“ Johanna Wöber gefällt, dass sie ihr Einrad nahezu überall mit hinnehmen kann. Sie beherrscht auch das Fahren mit dem Hochrad und kleinere Kunststücke wie das Fahren mit einem Bein oder das Hüpfen. „Es gibt einfach keine Grenzen“, fügte Elisabeth Göbel an. „Man kann alles machen und man kann sogar fahren, ohne die Reifen oder die Pedale zu berühren“, sagte sie. Allerdings ist nicht jedes Kunststück auch einfach. „Seilspringen ist das Schwierigste“, meinte sie, „dafür muss man sehr lange trainieren.“

    Isa Heinrich, die derzeit 40 Schüler an der Waldorfschule und neun Schüler am Schulzentrum jeweils einmal in der Woche trainiert, betonte: „Es gibt kein Sportgerät, das man so vielseitig einsetzen kann wie das Einrad. So kann man weit und hoch springen, Rennen fahren, sich im Gelände bewegen, auf Mountainbikestrecken fahren, ähnlich wie beim Eiskunstlauf Freestyle mit Kunsträdern betreiben, Formationen bilden oder ganz gewagte Experimente machen. Außerdem ist das Einradfahren für jedes Alter geeignet.“

    Mit ihrer Gruppe nimmt sie immer wieder an Festen wie beispielsweise dem Haßfurter Straßenfest, an Veranstaltungen in verschiedenen Schulen sowie an Wettkämpfen teil. Unter anderem hat sie selbst letztes Jahr zusammen mit dem Einradverband Bayern die Fränkischen, Bayerischen und Deutschen Meisterschaften im Einradfahren am Schulzentrum Haßfurt ausgerichtet.

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