Es geschah gegen 0.30 Uhr auf Höhe von Wülflingen: Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen war ein weißer VW-Passat, besetzt mit vier jungen Männern, in Richtung Haßfurt unterwegs. Nach der langen Geraden fuhr der Passat auf Höhe des Buswartehäuschens in einer leichten Rechtskurve fast geradeaus und kam so auf die Gegenfahrbahn. Dort wurde der Passat an der Beifahrerseite von einem entgegenkommenden Pkw der Marke Seat mit voller Wucht erfasst und in zwei Teile zerrissen. Das Vorderteil des Passat kam von der Fahrbahn ab, schleuderte etwa zehn Meter an einer Buschreihe entlang, bevor es an einer Mauer eines landwirtschaftlichen Anwesens zum Stehen kam. Das hintere Teil des Autos kam etwa 15 Meter weiter an einer Scheune zum Liegen. Der ebenfalls total zerstörte Seat blieb nach dem Zusammenstoß auf der Fahrbahn stehen, wurde aber um 180 Grad gedreht.
Zwei 19-jährige Männer aus den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge aus dem Passat wurden sofort getötet. Beide wurden aus dem Auto heraus geschleudert. Ein Mann blieb auf der Fahrbahn liegen, der andere flog rund zehn Meter durch die Luft und blieb bei der Scheune liegen. Versuche der Reanimation blieben ohne Erfolg. Ein weiterer 17-jähriger Fahrzeuginsasse aus Haßfurt wurde vor Ort von den Ärzten reanimiert und mit schwersten Verletzungen in ein Schweinfurter Krankenhaus gebracht, wo er dann allerdings eineinhalb Stunden später verstarb. Dank der sich öffnenden Airbags kam die 21-jährige Seat-Fahrerin aus dem Landkreis Schweinfurt mit schweren, jedoch nicht lebensgefährlichen Verletzungen davon. Die junge Frau, die allein mit ihrem Auto unterwegs war, wurde in die Klinik nach Haßfurt eingeliefert. Der vierte Insasse des Passat, ein 19-Jähriger aus der Gemeinde Theres, erlitt eine blutende Kopfwunde. Er war unmittelbar nach dem Unfall von Anwohnern noch gesehen worden, dann aber verschwunden. Daraufhin wurde neben der Feuerwehr Haßfurt auch die Feuerwehr Wülflingen zur Vermisstensuche nachalarmiert, da nicht auszuschließen war, dass der Verletzte möglicherweise unter Schock stehend in der Umgebung herumirren würde. Auch ein Polizeihund wurde angefordert. Beamte der Haßfurter Polizei nahmen den Mann dann allerdings gegen 2.30 Uhr in der Wohnung seiner Freundin in Wülflingen fest. Bei dem 19-Jährigen wurde eine Blutentnahme durchgeführt, da offensichtlich Alkohol im Spiel war. Auch an den Leichen wurde eine Blutentnahme vorgenommen. Jetzt stellt sich die Frage, wer der Fahrer des Passat war. Die Ermittlungen dauern hier noch an. Es besteht zumindest der Verdacht, dass der 19-Jährige gefahren sein könnte. Der weiße Passat war auf den Vater des 19-Jährigen zugelassen. Gesichert ist hier aber noch nichts. Der 19-Jährige wurde nach der Blutentnahme verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Auf Anordnung eines Vertreters der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde noch in der Nacht ein Sachverständiger hinzugezogen. Die Oberbekleidung aller vier Insassen des Passat wurde sichergestellt, um anhand der Faserspuren kriminaltechnisch nachweisen zu können, wer wo im Auto gesessen hat. Auch das Wrack des Passat wurde vom Staatsanwalt geschlagnahmt. An der Unfallstelle war ein Großaufgebot an Rettungskräften eingesetzt. Die Feuerwehren aus Haßfurt und Wülflingen unterstützten mit etwa 35 Mann die Arbeit der Haßfurter Polizei bei der Unfallaufnahme mit Ausleuchten der Unfallstelle und Suche nach dem zunächst Vermissten. Die Rettungsleitstelle hatte zwei Notärzte und mehrere Rettungsfahrzeuge entsandt. Auch zwei Notfallseelsorger waren im Einsatz, die dann noch durch die Schnelleinsatzgruppen „Betreuung“ aus Haßfurt und Hofheim verstärkt wurden.