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LIMBACH/WIPFELD: Seit 60 Jahren sauberer Main-Strom

LIMBACH/WIPFELD

Seit 60 Jahren sauberer Main-Strom

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    60 Jahre erfolgreicher Dauerbetrieb: das Main-Kraftwerk Limbach der Rhein-Main-Donau AG.
    60 Jahre erfolgreicher Dauerbetrieb: das Main-Kraftwerk Limbach der Rhein-Main-Donau AG. Foto: Foto: Rhein-Main-Donau AG

    Einen runden Geburtstag, allerdings ohne Aussicht auf baldige Rente, feierten 2011 die beiden RMD-Laufwasserkraftwerke Wipfeld (Landkreis Schweinfurt) und Limbach (Landkreis Haßberge). Die beiden Kraftwerke der Rhein-Main-Donau AG (RMD) blicken in diesem Jahr auf 60 Jahre „erfolgreichen Dauerbetrieb im Dienste einer umweltfreundlichen, regenerativen Stromerzeugung“ zurück, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Entlastung fürs Klima

    Seit der Inbetriebnahme 1951 erzeugte Wipfeld aus seinen beiden Kaplan-Turbinen mit zusammen 2900 Kilowatt Leistung durchschnittlich fast 20 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Das etwas leistungsstärkere Limbach mit zusammen 3700 Kilowatt Leistung aus ebenfalls zwei Kaplan-Turbinen kommt auf eine durchschnittliche Jahreserzeugung von etwa 24 Millionen kWh Strom. Dadurch entlasten allein diese beiden Kraftwerke das Klima um rund 30 500 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr.

    Seit Betriebsbeginn hat Wipfeld rund 1,2 Milliarden kWh Strom erzeugt, Limbach brachte es auf über 1,4 Milliarden kWh. Dabei wird eine Fallhöhe von 3,2 bis 4,3 Meter in Wipfeld und von 4,5 bis 5,4 Meter in Limbach genutzt. Dafür wird das benötigte Wasser an jeweils drei Wehrfeldern aufgestaut, um dann mit rund 100 Kubikmetern pro Sekunde (entspricht über 500 Badewannenfüllungen pro Sekunde) die Turbinen anzutreiben. Über die angekoppelten Generatoren wird dann sauberer Strom erzeugt.

    Die Jahresstromerzeugung des Kraftwerks Limbach entspricht dem Bedarf von fast 6900 Durchschnittshaushalten (3500 kWh/a mit 2,7 Personen). Die über 5200 Einwohner von Eltmann könnten allein mit einer Jahresproduktion rund dreieinhalb Jahre ihren Haushaltsstrombedarf decken. Die über 1100 Wipfelder Bürgerinnen und Bürger sind sogar noch größere Nettostromexporteure. Ihr Kraftwerk produziert den Strombedarf von über 5700 Durchschnittshaushalten, so dass Wipfelds Einwohner über fünf Jahre damit versorgt werden könnten.

    Mit den rund 2,6 Milliarden kWh Gesamterzeugung der beiden Kraftwerke in den vergangenen 60 Jahren hätten alle Schweinfurter Bürgerinnen und Bürger fast 40 Jahre sicher und umweltfreundlich mit Strom versorgt werden können.

    Neben der CO2-Vermeidung von bisher rund 1,9 Millionen Tonnen leisten auch die Rechenreinigungsanlagen von Limbach und Wipfeld einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung des Mains und damit auch zur Verkehrssicherheit auf der Wasserstraße. Über 1300 Kubikmeter Schwemmgut, in erster Linie Treibholz, aber auch Unrat, „filtern“ sie pro Jahr aus dem Flusswasser. Die Entsorgung dieses Materials übernimmt ein zertifizierter Betrieb.

    Die Main-Kraftwerke werden von der Warte des Pumpspeicherkraftwerks Langenprozelten im Spessart aus ferngesteuert. Beide Anlagen wurden im Zuge des Ausbaus des Mains zu einer europäischen Großschifffahrtsstraße zu Beginn der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts von der Rhein-Main-Donau AG errichtet und gehören zu einer Kette von 29 RMD-Kraftwerken am bayerischen Main zwischen Aschaffenburg und dem Abzweig des Main-Donau-Kanals bei Bamberg. Betreiber der Anlagen ist E.ON.

    RMD-Vorstand Dr. Albrecht Schleich: „Unser ältestes Wasserkraftkraftwerk entstand vor knapp 90 Jahren am Main in Würzburg (Untere Mainmühle, 1922) und erzeugt seitdem zuverlässig Strom. Unseren Kraftwerken Limbach und Wipfeld wünschen wir einen mindestens ebenso langen und erfolgreichen Betrieb.“

    15 Prozent Anteil

    Gut 15 Prozent Anteil hat die Wasserkraft an der Stromerzeugung in Bayern. Sie sei seit über 100 Jahren auch heute mit rund 12,5 Milliarden Kilowattstunden Jahreserzeugung der „wichtigste grundlastfähige, regenerative Stromproduzent“. Die über 200 großen und etwa 4000 kleineren Wasserkraftanlagen an Bayerns Flüssen stellen Strom in einer Größenordnung zur Verfügung, der für die Versorgung von rund 3,5 Millionen Durchschnittshaushalten ausreichen würde.

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