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Obertheres: Seit 65 Jahren glücklich verheiratet: Johanna und Friedl Manger aus Obertheres

Obertheres

Seit 65 Jahren glücklich verheiratet: Johanna und Friedl Manger aus Obertheres

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    Das Fest der Eisernen Hochzeit feierten am Mittwoch Johanna und Friedl Manger in Obertheres. Auch Bürgermeister Matthias Schneider (rechts) gratulierte dem Jubelpaar.
    Das Fest der Eisernen Hochzeit feierten am Mittwoch Johanna und Friedl Manger in Obertheres. Auch Bürgermeister Matthias Schneider (rechts) gratulierte dem Jubelpaar. Foto: Christian Licha

    Seit 65 Jahren sind Johanna und Friedl Manger aus Obertheres glücklich verheiratet. Am Mittwoch feierte das Paar das Fest der Eisernen Hochzeit. Am 25. August 1956 läuteten die Hochzeitsglocken in der Karmelitenkirche St. Maria und St. Theodor in Bamberg am Kaulberg. "Die Kirche hat mir so gut gefallen", erzählt Friedl Manger, warum ausgerechnet in der Domstadt kirchlich geheiratet wurde. Seinerzeit besuchte der heute 86-Jährige die Handelsschule in Bamberg und wurde so auf das in der Nachbarschaft liegende, schmucke Gotteshaus aufmerksam.

    Geboren und aufgewachsen ist Friedl Manger in Haßfurt, während seine zwei Jahre jüngere Ehefrau aus Knetzgau stammt. Und genau dort funkte es auch etwa ein Jahr vor der Hochzeit. Beim Tanz im Saal der Brauerei Ruß lernte sich das Jubelpaar kennen und lieben. Fortan waren die beiden guten Tänzer regelmäßig in den Tanzsälen der Region zu Gast. So zum Beispiel bei den Gaststätten Göller in Zeil, Goger in Sand, dem Café Biller in Haßfurt oder auch in der Gastwirtschaft Morgenroth in Neubrunn. "Alle Musiker kannten uns bestens", beschreibt Friedl Manger das innige Verhältnis zu den zahlreichen Kapellen, wie zum Beispiel auch der legendären Mambo-Band aus Zeil, die damals gespielt haben.

    Damals waren Bauplätze rar

    Nach der Hochzeit lebten die beiden Jubilare im Elternhaus von Friedl Manger in Haßfurt. Später wuchs der Wunsch nach einem Eigenheim, in der jetzigen Kreisstadt waren damals aber Bauplätze rar. So bauten die Mangers 1981 auf eine persönliche Empfehlung eines Einheimischen hin, in Obertheres ihr eigenes Haus, in dem sie noch heute wohnen. 

    Johanna Manger lernte in Frankfurt am Main den Beruf der Damenschneiderin. Nach einigen Jahren packte sie das Heimweh und sie zog zurück nach Knetzgau und nahm eine Stelle in Haßfurt an. Mit der Heirat und der Geburt der drei Kinder Michael, Jürgen und Karin war dann Johanna Manger als Hausfrau voll ausgelastet. Fortan nähte die junge Frau damals alle Kleider für die Kinder selber: "Wir mussten nur Schuhe und Unterwäsche kaufen".

    Vor 65 Jahren läuteten die Hochzeitsglocken für Johanna und Friedl Manger in der Karmelitenkirche St. Maria und St. Theodor in Bamberg am Kaulberg.
    Vor 65 Jahren läuteten die Hochzeitsglocken für Johanna und Friedl Manger in der Karmelitenkirche St. Maria und St. Theodor in Bamberg am Kaulberg. Foto: Repro Christian Licha

    Der Familienvater, der eigentlich Friedrich heißt, aber von allen nur liebevoll Friedl gerufen wird, lernte bei der Firma Philipp Müller in Haßfurt, die damals am Unteren Turm angesiedelt war, den Beruf des Bürokaufmanns. "Wir haben Stegware verkauft", sagt Friedl Manger und beschreibt, dass damit in der Nachkriegszeit Artikel bezeichnet wurden, die ursprünglich für die amerikanischen Truppen bestimmt waren. Anschließend sammelte er weitere kaufmännische Berufserfahrung bei einem Buchclub in Stuttgart und einer Lederfabrik im Schwarzwald. Im Jahr der Trauung wurde Friedl Manger schließlich im nahen Schweinfurt bei der damaligen Metzgergenossenschaft eingestellt. Durch seine Zuverlässigkeit und seinen Fleiß wurde er 1965 zum Geschäftsführer befördert. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998 war er in dieser verantwortungsvollen Position tätig.

    Mitglied in fast allen Vereinen

    In Obertheres hat sich die Familie in den frühen 1980er Jahren schnell eingelebt. "Es gab kein Festle in Obertheres, bei dem wir nicht waren", sagt das Ehepaar. Friedl Manger ist nach seinen Worten Mitglied in fast allen Vereinen im Ort. So war er zum Beispiel lange Jahre Kassier beim CSU-Ortsverband oder hat beim Gartenbauverein als Schriftführer auch geholfen, Faschingswagen zu bauen. Ein großes Steckenpferd von Friedl Manger ist die Elektrotechnik. Eigentlich wollte er auch einen Beruf in diesem Bereich erlernen, aber in der damaligen Zeit fand er keine passende Lehrstelle. So hat er 1978 die Lizenz als Amateurfunker erworben und lernte so viele Funkfreunde aus ganz Europa kennen.

    Noch heute stehen in seinem Arbeitszimmer verschiedene Funkgeräte und auch ein Morse-Apparat, mit dem er ebenfalls Nachrichten verschickte. Aber auch von der modernen Technik lässt sich der rüstige Senior nicht unterkriegen. So nennt er einen Laptop und ein iPad sein Eigen. Täglich surft Friedl Manger im Internet, informiert sich mit den neuesten Nachrichten oder holt sich Tipps aus vielen Bereichen. Auch die Inhalte des Haßfurter Tagblatts, das Familie Manger seit 65 Jahren abonniert hat, werden digital auf der Homepage der Main-Post gelesen: "So wissen wir schon am Vortag, was am nächsten Früh in der Zeitung steht".

    Im Familienkreis, dem auch drei Enkel angehören, wurde das Ehejubiläum gefeiert. Bürgermeister Matthias Schneider überbrachte persönlich die besten Wünsche der Gemeinde Theres. Schriftliche Gratulationen kamen auch von Ministerpräsident Markus Söder und Landrat Wilhelm Schneider.

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