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EICHENHAUSEN: Selbst im Tunnel muss der Hund Ruhe bewahren

EICHENHAUSEN

Selbst im Tunnel muss der Hund Ruhe bewahren

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    Herausforderung für Zwei- und Vierbeiner: Auf dem Sportgelände in Eichenhausen fand am Samstag ein umfangreicher Test für angehende Rettungshunde statt.
    Herausforderung für Zwei- und Vierbeiner: Auf dem Sportgelände in Eichenhausen fand am Samstag ein umfangreicher Test für angehende Rettungshunde statt. Foto: Fotos (2): Hanns Friedrich

    Wenn Menschenleben in Gefahr sind, vor allem in unwegsamen Regionen, in Wäldern oder bei eingestürzten Gebäuden, dann sind neben den Rettern der verschiedenen Hilfskräfte vor allem auch die Rettungshunde gefragt.

    Das BRK hat in Bayern aktuell 36 Rettungshundestaffeln mit über 500 Rettungshunden und ihren Führern, die alle auch im Katastrophenschutz eingesetzt werden. Immerhin kann ein Rettungshund selbst bei schlechter Sicht und verregnetem Wetter noch Menschen in 500 Metern Entfernung riechen und orten. Verschüttete Personen wittert er noch bis zu einer Tiefe von etwa fünf Metern.

    Doch bis es so weit ist und ein Hund zum Rettungshund wird, muss dieser einiges an Wissen aufweisen. Einen kleinen Einblick gab es dazu am Samstag auf dem Sportgelände in Eichenhausen, wo ein bayernweiter Eignungstest für angehende Rettungshunde stattfand.

    22 Teams aus ganz Bayern

    22 Hundeteams aus Garmisch-Partenkirchen, Würzburg, Amberg, Cham, Coburg, Bad Kissingen, Aschaffenburg, Miesbach, Kitzingen und Haßfurt hatten sich eingefunden und durchliefen die Aufgaben. Für ihre verantwortungsvolle Suchaufgabe nach vermissten oder verschütteten Menschen werden die Rettungshunde speziell ausgebildet und trainieren unter realistischen Bedingungen, erfuhren die interessierten Hundebesitzer.

    Die Ausbildung kann ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Am Ende der Ausbildung steht eine Prüfung, die alle 18 Monate wiederholt werden muss. Der Test am Sportgelände in Eichenhausen sollte Aufschluss darüber geben, ob der Hund für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet ist.

    „Der bestandene Eignungstest ist sozusagen die Voraussetzung für die Ausbildung zum Rettungshund“, sagen Dany Pfister und Michaela Hanika von der Rettungshundestaffel Rhön-Grabfeld. Natürlich erwartet man sich in den Rettungshundestaffeln Bayerns von solchen Eignungstests auch entsprechenden Nachwuchs. Der ist nämlich notwendig. „Einige, die bei solchen Tests mitgemacht haben, einmal reingeschnuppert haben, bleiben ganz sicher hängen“ sagt BRK Kreisbereitschaftsleiter Gerold Kestler.

    Dem stimmt auch Andreas Pfister, Leiter der Rhön-Grabfelder Rettungshundestaffel, zu. Er war als Helfer und Schiedsrichter eingeteilt. Was so alles auf die Vierbeiner zukommen kann, das zeigten Übungen auf dem Übungsfeld.

    Bei einer der Aufgaben standen zum Beispiel fremde Personen in einem Kreis. Hundeführer und der nicht angeleinte Hund standen in der Mitte. Zunächst wird der Hund gelockt und gerufen und bekommt, wenn er zur Person kam, eine Belohnung. Zum Eignungstest gehörte es auch, dass die Hunde mit fremden Personen spielten oder sich auch von Fremden tragen ließen. All das sei auch im Ernstfall wichtig, wenn zum Beispiel die Besitzer nicht vor Ort sind und der Hund weggebracht werden muss, erklären die Schiedsrichter.

    Immer ruhig bleiben

    Eine weitere Aufgabe für den Testhund bestand darin, ruhig zu bleiben, während der Kreis sich langsam um Hund und Herrchen schließt. Beim zweiten Mal wurde der Kreis im schnellen Schritt und beim dritten Mal im Laufschritt geschlossen. Jedes Mal hatte der Hund Gelegenheit, den Kreis zu verlassen und wieder zu betreten. Hier wurde das unbefangene und unerschrockene Verhalten des Hundes bewertet. Bei weiteren Aufgaben lag ein Mann am Boden, der plötzlich schreiend aufsprang. Auch hier musste der Hund immer ruhig bleiben.

    Ganz sicher nicht einfach war dann die Übung, bei der Hundeführer und Hund unter einem schwebenden Tuch hindurchgingen, eine Tonne auf den Hund zugerollt wurde, sich plötzlich ein Regenschirm aufspannte oder eine humpelnde Person mit flatternder Kleidung auf ihn zukam. An einer Motorsäge, die plötzlich angemacht wurde, ging es ebenso vorbei wie an verschiedenen Feuerstellen. Hier wurde das unerschrockene Verhalten getestet, aber auch, ob der Hund Aggressionen zeigt, erschrickt oder ängstlich reagiert. Andreas Pfister dazu: „Im Einsatzfall müssen die Hunde ihre Sucharbeit zuverlässig verrichten, daher ist es sinnvoll, nur Hunde auszubilden, die sich gegenüber akustischen Einwirkungen unbeeindruckt verhalten und auch bei Feuerstellen keine Angst zeigen.“

    Sollte ein Tier zum Rettungshund ausgebildet werden, muss er eventuell auch durch enge Bereich schlüpfen. Deshalb war in Eichenhausen auch ein Tunnel aufgebaut, durch der Vierbeiner kriechen musste.

    Die interessierten Zuschauer konnten am Samstag deshalb einiges erleben. Ab 18 Jahren kann man übrigens mit seinem Hund eingesetzt werden, kann aber schon vorher mit dem Hund zu den Treffen und Übungen kommen.

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