(ari) Ein „Fest für die Natur“ wird am Wochenende von Freitag, 19. Juni, bis Sonntag, 21. Juni, in der ehemaligen Kaserne und auf dem Standortübungsplatz in Ebern gefeiert. Vor allem für Familien mit Kindern gibt es auf einem drei Kilometer langen Rundgang mit vielen Stationen viel zu sehen. „Wir haben für jede Altersstufe viel Interessantes anzubieten“, sagen die Initiatoren des Fests unter Leitung des BN-Kreisvorsitzenden Klaus Mandery.
„Wir wollen unseren Mitbürgern zeigen, welch wertvolles Gebiet sich auf einer Fläche von 270 Hektar in Jahrzehnten entwickelt hat“, betont er. Ganz besondere Tiere und Pflanzen kämen vor, das gesamte Gebiet sei wie eine Arche Noah in einer sonst intensiv genutzten Kulturlandschaft, so der Vorsitzende. So seien inzwischen fast 3000 Tier- und Pflanzenarten registriert worden.
So können beim Rundgang so selten gewordene Arten wie die Gelbbauchunke und Laubfrosch-Biotope bewundert werden – flache Tümpel, mit Wasser gefüllte Fahrspuren und naturbelassene Weiher machen dies möglich und in den bunten ungedüngten Blumenwiesen blühen seltene Orchideenarten. In der Hügellandschaft des ehemaligen Militärgeländes gebe es die verschiedenen Lebensräume in einer großen Fülle zu bewundern, so Mandery. Alle diese brächten wiederum die unterschiedlichsten Pflanzen und Tiere hervor. Mandery kommt ins Schwärmen, wenn er von der Artenvielfalt erzählt.
Zurzeit sei er dabei, die Fledermäuse in dem Gebiet des ehemaligen Militärgeländes nachts mithilfe eines so genannten Batdetektors, der Ultraschalltöne hörbar macht, zu registrieren. Die abwechslungsreiche Landschaft, Streuobstwiesen und lichte Wälder, seien geradezu ideal für die sehr sensiblen nachtaktiven Tiere, die hier in erstaunlich großer Vielfalt vorkämen.
Auch die Wildkatze scheint durch das Gebiet zu streifen, denn es wurden dafür schon Nachweise gefunden. Auch der Artenreichtum in der Vogelwelt sei enorm, sagt er. So kämen hier unter anderem sechs von sieben in Deutschland lebenden Spechtarten vor sowie Neuntöter und Wendehals.
Am Samstag, 20. Juni, von 10 bis 17 Uhr wird es auf dem ehemaligen Kasernengelände ein umfangreiches Programm geben. Natur pur könne auf Schritt und Tritt bei vielen Aktionen und Informationsständen erlebt werden, so die Initiatoren. Auch ein Film über das Gebiet zeigt in 25 Minuten viele seltene Pflanzen und Tierarten. Der Film soll für den großen Wert dieser reichhaltigen und attraktiven Landschaft sensibilisieren. „Es wäre wünschenswert“, so Mandery, „dass auch unsere Nachkommen noch einen solchen vielfältigen Garten Eden vorfinden und sich daran erfreuen können.“ Vor allem möchte der Sprecher die Jugend für das Projekt am Standortübungsplatz begeistern.