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ZEIL (SME): Sichtbarer Ausdruck des Gemeindelebens

ZEIL (SME)

Sichtbarer Ausdruck des Gemeindelebens

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    Am 17. Mai jährt sich die Weihe der Himmelfahrtskirche zum 90. Mal. Pfarrer Hans-Christian Neiber und die Evangelische Kirchengemeinde von Zeil wollen dieses Ereignis gebührend würdigen. Ein Festprogramm von Donnerstag, 14. Mai, bis Sonntag, 17. Mai, bietet dazu Gelegenheit.

    Die Anfänge der Kirchengemeinde reichen zurück bis ins Jahr 1523, ist auf der Webseite der Gemeinde zu lesen. Damals sorgten die Ideen Martin Luthers in Zeil für einen Aufruhr der Bevölkerung gegen die Obrigkeit. Die reformatorischen Bestrebungen seien zunächst allerdings „nicht von langfristigem Erfolg“ gewesen, denn 70 Jahre später „waren die letzten evangelischen Christen aus Zeil vertrieben“. Wie heute klar ist, ließen sich ihre Ideen und ihr Glaube nicht endgültig vertreiben. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts lebten rund 70 evangelische Christen in Zeil. Zuvor hatte sich die fortschreitende Industrialisierung auf die konfessionelle Landschaft ausgewirkt. Das ausgebaute Eisenbahnnetz und eine Weberei im Aufschwung hatten ab 1840 evangelische Familien aus Oberfranken nach Zeil gelockt.

    Das neben der Kirche befindliche „Steinerne Haus“, das heute als Gasthaus betrieben wird, erhielt 1893 einen Beetsaal. Die kirchliche Zuständigkeit wechselte nach Haßfurt und 1923 bekam die Haßfurter Filialgemeinde in Zeil einen eigenen Kirchenvorstand. Damit begann das eigenständige Gemeindeleben, das im Bau der Kirche seinen sichtbaren Ausdruck fand. Am 17. Mai 1925 wurde die Himmelfahrtskirche eingeweiht.

    Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg verschoben in Zeil – so wie im gesamten Land – die konfessionelle Zugehörigkeit der Menschen. 1953 gehörten mehr als 500 Personen in Zeil und Sand der evangelischen Gemeinde an. Das Anwesen hinter der Kirche am Schützenberg wurde als Pfarrhaus erworben, und ab sofort wohnten die Haßfurter Vikare hier. Am 18. November 1960 wurde die Kirchengemeinde selbstständig. Der bisherige Haßfurter Vikar Hans Roser wurde erster evangelischer Pfarrer von Zeil. Ein Gemeindehaus und ein Kindergarten nahmen 1963 ihren Betrieb auf.

    Mitte der 1970er Jahre waren mehr als 800 evangelische Christen in Zeil und Sand zu Hause. Bedeutsames geschah im Jahr 1978, als Helga Körtge als erste Pfarrerin in ihr Amt eingeführt wurde. 1991 konnten die Stahlglocken durch Bronzeglocken ersetzt werden. Seitdem zieren zwei der „ausrangierten“ Glocken den Vorplatz zur Kirche. Eine dritte Glocke war nach der Grenzöffnung an eine Gemeinde in Sachsen geschenkt worden und ging später an eine Gemeinde nach Tschechien.

    1999 erhielt die Himmelfahrtskirche eine neue, qualitativ hochwertige Pfeifenorgel. Das Mesnerhaus neben der Kirche, das der Gemeinde als Versammlungsraum dient, wurde im Jahr 2000 erworben. Seitdem treffen sich hier die Kirchengemeinde, der Frauenkreis und die Konfirmanden.

    2009 wurde der Kirchenvorplatz neu gestaltet und am Söhrlein eine neue Kinderkrippe eröffnet. Der damalige Pfarrer Matthias Vogt wurde 2010 nach Lindau am Bodensee verabschiedet. Nach kurzer Vakanz ist seit 2011 Pfarrer Hans-Christian Neiber hier tätig. Im Dezember 2012 traf der Kirchenvorstand eine Entscheidung, in deren Folge das alte Gemeindehaus abgerissen wurde. Die 2009 eingeweihte Krippe wurde erhalten, und am 25. Januar 2015 wurde die neue „Kita Regenbogenhaus“ am Söhrlein mit einem großen Fest eingeweiht.

    Die Gemeinde der Himmelfahrtskirche hat heute mehr als 1200 Mitglieder, davon leben rund 900 in Zeil und 300 in Sand.

    Festprogramm zum Jubiläum der Himmelfahrtskirche Zeil

    Donnerstag, 14. Mai, 19.30 Uhr: Festvortrag von Ludwig Leisentritt „Evangelisches Leben im Raum Zeil – der lange Weg zur Himmelfahrtskirche“.

    Samstag, 16. Mai, 19.30 Uhr: Kirchenkonzert mit Free-Gospel-Singers, Jugendchor Zeil, Liederkranz Zeil; Eintritt frei, anschließend Serenade am Schützenberg mit Snacks und Cocktails.

    Sonntag, 17. Mai, 10.00 Uhr:

    Gottesdienst mit Dekan Jürgen Blechschmidt im Festzelt und anschließendem Gemeinde- und Kitafest am Schützenberg.

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