Mit atemberaubenden Tempo rasen Luftkissenboote, sogenannte Hovercraft, über Wasser und Land und ziehen die Zuschauer mit akrobatischen Positionskämpfen und riskanten Überholmanövern bei spektakulären Rennen in den Bann. Eine solche Veranstaltung findet am Samstag und Sonntag, 18. und 19. September, in Saalburg/Thüringen statt. Es sind die Endläufe der Hovercraft Europameisterschaft 2010. Dieses Spektakel organisiert Ralf Werner von Events4real, einer in Ostheim ansässigen Firma, mit seinem Partner Steffen Sendner.
Werner hat bereits viele andere Veranstaltungen wie zum Beispiel die Hofheimer Gaudinacht geplant. Zufällig hat er den Hovercraft-Rennsportler Klaus Bönighausen kennen gelernt und ist über ihn zu diesem Auftrag gekommen. Werner suchte für die EM einen Platz in Franken, was sich allerdings als gar nicht so einfach erwies. „Wir haben überall Absagen bekommen“, erklärt der 48-jährige, „und es ist auch nicht jeder See für eine solche Veranstaltung geeignet.“ Die eigentlich für 2009 geplante Veranstaltung musste deswegen auf dieses Jahr verlegt werden. Einen geeigneten Standort fanden sie jetzt mit der Bleilochtalsperre in Thüringen und so konnten die Planungen voranschreiten.
„Das Gelände ist ideal und wir wurden von der Gemeinde mit offenen Armen empfangen“, freut sich Werner. Nun galt es, die komplette Infrastruktur für das Rennen zu organisieren. Von Strom, Einzäunung, Kassenhäuschen, der Einrichtung einer Internetseite für die Informationen und Anmeldung, Unterkünfte, Aufbau und Abbau sowie Fahrerbetreuung bis hin zu den Toiletten. Plakate und Flyer, das Design und das Erstellen von Ausweisen gehören außerdem mit dazu. Nur die Verpflegung wurde an andere abgegeben.
Und auch das eigentliche Renngeschehen wird von der Rennorganisation selbst erledigt. Zudem werden die Zeitnahmen von einer englischen Firma geregelt. Natürlich gehören zu einer solchen Organisation auch viele Behördengänge, um sich die notwendigen Genehmigungen einzuholen. Auch für die Sicherheit muss gesorgt werden und so wurden Taucher, ärztliche Versorgung und Rettungsboote angefordert. „Es geht um die EM“, so Werner. „Da wird auf Biegen und Brechen gefahren und einzelne Fahrer werden viel riskieren, weswegen die Sicherheitsvorkehrungen sehr wichtig sind.“
Vorab muss Werner viel investieren. „Eine fünfstellige Summe geht da weg“, erklärt er. Deswegen ist er massiv auf das Wetter angewiesen. Der Platz, auf dem die Veranstaltung stattfinden soll, ist von einem vorhergehenden Event noch etwas mitgenommen. „Sollte es also an diesem Wochenende, oder aber auch schon vorher stark regnen, wäre das für uns tödlich“, so Werner. „Wir rechnen mit 3000 Besuchern. Wenn es durch schlechte Wetterverhältnisse viel weniger werden, wird es für uns ein richtiges Verlustgeschäft.“ Natürlich hat er hier schon etwas vorgesorgt und große Strohballen bereitstellen lassen, die matschige Verhältnisse etwas unterbinden könnten. „Doch wenn schönes Wetter wäre, wäre das natürlich ideal.“
Zu dem Event haben sich bereits viele erstklassige Rennsportler angemeldet. Darunter auch der frisch gebackene Weltmeister Michael Scanavino aus Italien. Aber auch fränkische Rennfahrer, wie Andreas Feulner und der ehemalige Weltmeister Michael Metzner werden teilnehmen. Unter ihnen wird ein heißer Dreikampf erwartet. Nach einem Jahr Planung hoffen die Organisatoren und Veranstalter und ganz besonders Ralf Werner auf ein schönes Wochenende ohne Regen. Dann können er und sein Team, das aus vielen freiwilligen Helfern besteht, sich entspannen und über eine erfolgreiche Veranstaltung freuen.