Die Grundschule Haßfurt mit dem Profil „Inklusion“ erhält ab dem Schuljahr 2015/16 eine Stelle für Jugendsozialarbeit, um ihre Arbeit zugunsten aller Kinder fortzusetzen, weiterzuentwickeln und zu intensivieren. Die jährlichen Kosten teilen sich das Bayerische Rote Kreuz als Träger mit 4848 Euro, der Freistaat Bayern und der Landkreis Haßberge mit jeweils 16 360 Euro sowie die Stadt Haßfurt mit 15 764 Euro.
Der Beschluss der Finanzierung durch die Stadt Haßfurt fiel in der Sitzung des Finanz- und Hauptausschusses am Dienstagabend. Den Stadträten lag dabei ein Antrag der Grundschule vor, die mit ihren mehr als 440 Schülern in 20 Klassen, verteilt auf drei Schulhäuser, die größte Grundschule im Landkreis Haßberge darstellt. Rektorin Gisela Schott und Konrektorin Christine Männer hatten erklärt, dass die Zuteilung eines Sozialpädagogen notwendig sei. Denn zum einen besuchten rund 20 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund oder einer nichtdeutschen Muttersprache die Schule und zum anderen sei an der Schule, die sich besonders der Inklusion von Kindern mit Behinderung verpflichtet habe, der Anteil der Jungen und Mädchen mit erhöhtem Förderbedarf überdurchschnittlich hoch. Hinzu komme, dass viele Schüler aus Familien mit schwierigen oder zerrütteten Verhältnissen kämen, die Zahl der Kinder mit ADHS/ADS drastisch steige, immer mehr Kinder sonderpädagogischen Förderbedarf, auch im emotionalen Bereich, hätten sowie immer mehr Schüler aggressiv oder mit Schulangst reagierten und durch den Übertritt belastet seien. Bürgermeister Günther Werner betonte, dass sich die Jugendsozialarbeit an Schulen bewährt und der Jugendhilfeausschuss des Landkreises die Förderung ebenfalls zugesagt habe.
Der Ausschuss sprach sich auch dafür aus, der „Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH“ für die Jahre 2015 und 2016 einen Betriebskostenzuschuss von jeweils 25 000 Euro zu gewähren. Wie Geschäftsführer Günter Mendel mitgeteilt hatte, seien zwar im ersten Halbjahr die Flugzeugbewegungen gegenüber 2012 gestiegen. Dennoch lägen sie immer noch weit unter den Vergleichswerten in den davorliegenden Jahren, da hauptsächlich die Tragschrauber-Flugschule nicht mehr an die starken Ergebnisse der Vergangenheit anknüpfen könne. Auch der Treibstoffverkauf sei gegenüber 2013 zurückgegangen; er liege aber dennoch über den Verkäufen in den Jahren 2009 bis 2012. Auch wenn das vorläufige Ergebnis für 2013 wegen einen einmaligen Zuschusses der Regierung Unterfranken für die Installierung des Instrumentenflugbetriebes einen Überschuss von rund 25 000 Euro ausweise, sei die Gesellschaft auch weiterhin auf die Betriebskostenzuschüsse angewiesen.
Die Feststellungen der Stadtkämmerei und die Stellungnahmen der Verwaltung zur örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2012 der Stadt Haßfurt und der Bürgerspitalstiftung nahm der Ausschuss zur Kenntnis. Allerdings monierte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Norbert Geier, erneut den im letzten Jahr festgestellten häufigen EDV-Ausfall. Er betonte, dass angesichts der Vergütung von monatlich 4000 Euro Servicelevels und Reaktionszeiten der Schnell-im-Netz GmbH verbindlich vereinbart werden müssten. Dies werde noch erfolgen, antwortete Stadtkämmerer Wolfgang Hömer, der auch feststellte, dass sich die Situation inzwischen gebessert habe. Reiner Schuster bemängelte, dass es nicht möglich sei, ein „Frühwarnsystem“ für Überschreitungen von über 50 Prozent des Haushaltsansatzes einzurichten. Hömer erklärte, dass ein Mitarbeiter der Firma „Komuna“ im Dezember nach Haßfurt kommen werde und Reiner Schuster dann mit ihm über diesen Wunsch reden könne. Auf Frage von Karl-Heinz Eppelein sagte Hömer, dass die Eröffnungsbilanz Anfang 2015 vorliegen werde.
Aufgrund von erheblichen Problemen mit alkoholisierten Jugendlichen und mit Schlägereien beim Haßfurter Straßenfest hatte die Stadt Haßfurt im Jahr 2010 die Sperrzeit für Schank- und Speisegaststätten im Stadtgebiet auf 2.00 Uhr festgelegt. Da es in letzter Zeit keine Probleme mehr gegeben habe, beantragten einige Gaststättenbetreiber, die Sperrzeitregelung für das Straßenfest aufzuheben. In der Diskussion gingen die Meinungen der Stadträte aber auseinander. Während Michael Spieß, Stephan Schneider, Michael Zehe, Manfred Stühler, Michael Schlegelmilch, Helene Rümer und Stefanie Schilling dafür plädierten, die Sperrzeitregelung aufzuheben, sprachen sich Reiner Schuster und Karl-Heinz Eppelein dagegen aus. Bürgermeister Günther Werner teilte außerdem mit, dass die Polizei größte Bedenken gegen die Aufhebung mitgeteilt habe. Schließlich einigte sich der Ausschuss darauf, die Sperrzeitregelung für dieses Jahr auszusetzen und die Auswirkungen im nächsten Jahr neu zu beurteilen. Dem muss der Stadtrat noch zustimmen.