Die Möglichkeit, Algen zu essen, bot sich den Besuchern des Wissenschaftlichen Abends 2015 kürzlich am Regiomontanusgymnasium in Haßfurt.
Die Aufzucht und Verwertung der Alge „Spirulina“ war Teil der wissenschaftlichen Arbeit, die Theresa Rudolph an diesem Abend vorstellte. Schüler, Eltern und andere Interessierte konnten die Ausstellungen verschiedener P-Seminare des Gymnasiums besuchen. Teil der gymnasialen Oberstufe ist die Gruppenarbeit an einem Projekt und sowohl das Seminar „Mathe zum Anfassen“, als auch „Organisieren einer Podiumsdiskussion zur Organspende“ zeigten in Plakaten und Exponaten ihre Ergebnisse. Neben einem Würfelversuch oder Zufallsexperimenten konnte man mithilfe der „Leopoldbrücke“ das bei vielen Jugendlichen ungeliebte Fach von einer anderen Seite kennen lernen. Jan Uong erklärt im Interview, das Ziel der Ausstellung ist, Mathematik anschaulich und spielerisch darzustellen.
Nach einer Stunde begann die Vorstellung einiger ausgewählter Seminararbeiten im neu gebauten Forum. Diese Art von wissenschaftlicher Arbeit und deren Vorstellung im jeweiligen Kurs ist Plicht für jeden Schüler der 12. Klasse. Oberstufenbetreuer Thomas Lux begrüßte die Besucher mit einer kurzen Aufklärung über die Wissenschaft. Im Anschluss folgte der erste Vortrag von Vanessa Beppler, die in flüssigem Englisch über den James Bond „fandom“, also die Fangemeinschaft der Actionfilme, referierte.
Es folgten Präsentationen von Christopher Mantzaris, der sich mit Willensfreiheit und dem damit zusammenhängenden Determinismus auseinandersetzte, und Mona Röser, die über die Geschichte der Rockmusik nach dem zweiten Weltkrieg referierte. „Statistik im Alltag – Wie wir täglich mit Statistik konfrontiert werden“ – das Leitthema von Nicolas Krugs Seminararbeit hört sich nach einer trockenen Darstellung von Diagrammen an. Doch es folgten nach Balken- und Tortendiagrammen Hinweise auf die Manipulation der dargestellten Informationen. So ist statistisch gesehen der Vatikan die kriminellste Stadt der Welt. Der Vatikan ist allerdings nur wegen den vielen Touristen auf Platz eins der gefährlichsten Städte gelandet. Deren Vergehen werden nämlich in die Statistik mit aufgenommen.
Zum Schluss kam Theresa Rudolph mit ihrem Algenanbau an die Reihe. Danach waren die meisten Zuhörer sogar bereit, in Algen eingewickelten Tofu zu testen und waren überrascht, wie köstlich das schmeckt. Die Veranstalter sprachen von einem gelungenen Abend im Regiomontanus Gymnasium. So viele Besucher hatten sie nicht erwartet.